Dokument: Eliminationskinetik von Xenon nach Xenon-basierter Anästhesie
Titel: | Eliminationskinetik von Xenon nach Xenon-basierter Anästhesie | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=62802 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20230612-083023-3 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Schneemann, Julia [Autor] | |||||||
Dateien: |
| |||||||
Beitragende: | Prof. Dr. med. Kienbaum, Peter [Gutachter] PD Dr. med Schiffner, Erik [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Das Edelgas Xenon ist ein modernes Inhalationsanästhetikum mit u.a. Erythropoese- stimulierenden Eigenschaften durch Aktivierung des Hypoxie- induzierbaren Faktors (HIF). Während der Olympischen Spiele 2014 wurde es mit Doping in Verbindung gebracht und im selben Jahr von der Welt- Anti- Doping- Agentur (WADA) auf die Liste der im Leistungssport verbotenen Substanzen gesetzt. Die Kenntnis seiner Eliminationskinetik und Zeitraum der Rückverfolgbarkeit nach Inhalation aus Blut und Urin, ist für aussagekräftige Dopingkontrollen essentiell und kann weiterhin Aufschluss über die Wahrscheinlichkeit verzögerter Anästhesiereaktionen geben.
Sieben normalgewichtigen Patienten mit einem elektiven operativen Eingriff unter Xenon- basierter Anästhesie wurden insgesamt 77 Vollblutproben entnommen. Die angestrebte inspiratorische Xenonkonzentration war 60% (FiXe 60%) in Sauerstoff. Die Dauer der Xenoninhalation betrug im Mittel 155 [110; 239] Minuten. Probeentnahmen erfolgten vor und während Xenoninhalation, sowie 1, 2, 4, 8, 16, 24, 32, 40 und 48 Stunden (h) nach Exposition. Zusätzlich wurden von 5 Patienten insgesamt 50 Sammelurinproben vor und während Xenoninhalation, sowie 2, 4, 8, 16, 24, 32, 40 und 48h nach Exposition entnommen. Für eine Aussage zur Verteilung von Xenon in den Vollblutkomponenten Plasma, Serum, Zellen wurden bei 2 Patienten zusätzlich Blutproben entnommen. Die Xenonkonzentrationen im Blut und Urin wurden mittels Gaschromatographie- Triple Quadrupol Tandem Massenspektrometrie (GC-MS/MS) bestimmt. Das Eliminationsverhalten von Xenon aus Vollblut wurde durch lineare Regression log-transformierter Xenon-Blutkonzentrationen, sowie durch nicht-lineare Regression beschrieben. Während Xenonanästhesie wurde eine mittlere maximale Xenonkonzentration von 1240 [699;1791] nmol/ml im Vollblut und 861 [395;1367] nmol/ml im Sammelurin erreicht. Nach Exposition war Xenon im Vollblut mindestens 24h nachweisbar. Im Sammelurin 16h, in Einzelfällen bis 48h nach Exposition. Das Eliminationsprofil von Xenon im Vollblut war durch ein biphasisches Muster gekennzeichnet, mit einer schnellen Alpha-Phase (-1,34 log(c[Xe]) pro Stunde, R2 = 0,97, 0h bis 1h nach Exposition), gefolgt von einer langsameren Beta-Phase (-0,07 log(c[Xe]) pro Stunde, R2 = 0,78), 1h bis 48h nach Exposition). Die Beta- Phase folgt einer Kinetik erster Ordnung (c[Xe] = 69,06 * e -0,2574 * x, R2 = 0,82) mit einer Eliminationshalbwertzeit (t1/2) von 2,65h. Der bevorzugte Verteilungsraum von Xenon im Vollblut ist das Plasma, gefolgt von Serum und Zellen (Xenonkonzentration intraoperativ in Plasma 1522 [608;2435] nmol/ml, Serum 969 [469; 1470] nmol/ml, Zellen 371 [215;526] nmol/ml). Zusammengefasst kann Xenon nach Exposition im Rahmen einer Vollnarkose mindestens 24h im Vollblut und 16h im Urin nachgewiesen werden, in Einzelfällen sogar bis 48h. Für routinemäßige Dopingkontrollen auf Xenon eignen sich die Matrices Blut und Urin für die Rückverfolgung nach Exposition, sofern Dopingkontrollen zeitnah durchgeführt werden. Verzögerte Effekte von Xenon wie Analgesie oder Übelkeit könnten durch residuale Xenonkonzentrationen bis 48h nach Anästhesie erklärt werden. | |||||||
Lizenz: | ![]() Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 12.06.2023 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.06.2023 | |||||||
Promotionsantrag am: | 31.05.2022 | |||||||
Datum der Promotion: | 30.05.2023 |