Dokument: Die Auswirkungen der hyperbaren Sauerstofftherapie auf die Aktivität von polymorphnukleären Granulozyten nach schwerem Trauma

Titel:Die Auswirkungen der hyperbaren Sauerstofftherapie auf die Aktivität von polymorphnukleären Granulozyten nach schwerem Trauma
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20210325-083628-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Grimberg-Peters, Deborah [Autor]
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Dateien vom 17.03.2021 / geändert 17.03.2021
Beitragende: Paunel-Görgülü, Adnana [Gutachter]
PD Dr. med Laws, Hans-Jürgen [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Die Regulation der Immunantwort im Verlauf der Genesung ist für Patienten nach schwerem Trauma von essenzieller Bedeutung. Eine zentrale Rolle spielt die posttraumatische Reaktion der polymorphnukleären Granulozyten (PMN). Kommt es zu einer Überreaktion und damit zu einem systemic inflammatory response syndrome (SIRS), ergeben sich bedingt durch die verzögerte Apoptose und die starke Abwehrreaktion der aktivierten PMN in Form einer verstärkten Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) und neutrophil extracellular traps (NETs) häufig Einschränkungen der endothelialen Funktionen und multiple Organschäden. Ziel der Studie war, Erkenntnisse darüber zu erlangen, ob die Behandlung mit hyperbarem Sauerstoff (HBO), durch die z.B. in der Therapie lokaler Wundheilungsstörungen gute Erfolge erzielt werden können, einen protektiven Effekt durch Supprimieren der PMN-Aktivität nach schwerem Trauma hat. Dazu wurde der Einfluss der HBO auf die NETose, die ROS-Produktion und die Chemotaxis von PMN polytraumatisierter Patienten sowie gesunder Kontrollprobanden in vitro untersucht. Zusätzlich wurde der Einfluss von HBO auf die intrazelluläre Signalweiterleitung MAP Kinasen p38 und ERK und auf die Expression des antiapoptotischen Mcl-1-Proteins analysiert.
Zusammengefasst legen die Ergebnisse einen positiven Effekt der HBO auf die durch PMN vermittelte Immunantwort in Patienten nach schwerem Trauma nahe. Zwar war kein Effekt der HBO auf die Chemotaxis und nur ein geringer Effekt auf die NETose der PMN nachweisbar, jedoch konnte eine signifikante Reduktion der Produktion potentiell organschädigender ROS in den PMN der polytraumatisierten Patienten beobachtet werden. Auch die Aktivität der p38 MAPK wurde durch die HBO verringert. Diese ist in viele traumabedingte Veränderungen mit organschädigenden Konsequenzen involviert. Ein Effekt auf die ebenfalls in viele Prozesse der PMN eingebundenen ERK MAPK war nicht signifikant, es zeigte sich jedoch auch hier tendenziell ein inhibitorischer Effekt durch die HBO-Therapie. Auf die verzögerte Apoptose der PMN nach schwerem Trauma konnte anhand der Mcl-1-Expression kein Effekt durch die HBO-Behandlung beobachtet werden. Für den Organismus könnten diese Veränderungen der PMN-Aktivität eine geringere Gefahr eines SIRS und eines dadurch entstehenden Multiorganversagens bedeuten.

Patients after severe trauma are especially vulnerable for suffering from the distinct activation of neutrophils. In case of a systemic inflammatory response syndrome (SIRS), delayed apoptosis and enhanced release of toxic metabolites and enzymes like reactive oxygen species (ROS) and neutrophil extracellular traps (NETs) lead to tissue damages, multiple organ dysfunctions and endothelial damages. This study aimed to elaborate, if hyperbaric oxygen (HBO) therapy, that is used for example for the therapy of wound healing disorders, reduces neutrophil-induced risks for tissue damages in patients after severe trauma. To examine the effects of HBO, an in vitro study with neutrophils from severely injured patients and healthy blood donors was conducted. The production of ROS and NETs and the effect on the neutrophil chemotactic activity were quantified. Additionally, the impact of HBO on the MAP kinases p38 and ERK and the expression of the antiapoptotic Mcl-1 protein were investigated.
The results show suppressive effects of the HBO on the neutrophil-induced inflammatory reactions after severe trauma. There was no effect on the chemotactic activity of neutrophils and only a slight effect on NETosis. Contrary, a significant reduction of the production of ROS and of the phosphorylation of p38 MAPK could be demonstrated. There were signs of the reduction of the phosphorylation of ERK MAPK by HBO therapy as well, but these results were not significant. No effect of HBO treatment could be found on the delayed apoptosis of neutrophils by measuring of the Mcl-1-protein expression.
In conclusion, the results of this study demonstrate a reduction of the overwhelming activity of neutrophils by HBO therapy and could result in a reduced risk of SIRS-induced tissue damages and multiple organ failure in patients after severe trauma.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:25.03.2021
Dateien geändert am:25.03.2021
Promotionsantrag am:23.04.2020
Datum der Promotion:11.03.2021
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