Dokument: Wertigkeit der präoperativen Diagnostik im Krankengut des Schilddrüsenzentrums der Chirurgischen Klinik des Krankenhaus Holweide

Titel:Wertigkeit der präoperativen Diagnostik im Krankengut des Schilddrüsenzentrums der Chirurgischen Klinik des Krankenhaus Holweide
Weiterer Titel:Valence of the preoperative diagnostic for thyroid disease and the postoperative outcome in the hospital of Holweide
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=55516
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20210301-140932-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Henn, Sandra [Autor]
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Dateien vom 20.02.2021 / geändert 20.02.2021
Beitragende:Prof. Dr. Eisenberger, Claus Ferdinand [Gutachter]
Prof. Dr. med. Fürst, Günter [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Schilddrüsenoperationen gehören zu den am häufigsten durchgeführten chirurgischen Eingriffen in Deutschland. Insgesamt besteht eine geringe Komplikationsrate, die häufigsten postoperativen Komplikationen sind die Verletzung des N. laryngeus recurrens, ein postoperativer Hypoparathyreoidismus, eine Wundinfektion, ein Hämatom und die postoperative Nachblutung. Die Indikation zur Schilddrüsenoperation besteht bei knotigen Schilddrüsenveränderungen, lokalen Beschwerden, einer Hyperthyreose und bei malignen Schilddrüsenerkrankungen.
Ziel der Arbeit ist es, die präoperativ angefertigte Schilddrüsendiagnostik zu untersuchen und zu klären, welche Differenzen zwischen dem präoperativen und dem intraoperativen Befund bestehen und ob daraus Konsequenzen für das Ergebnis entstehen. Besonders betrachtet werden hierbei das Volumen und die Knotenzahl, die Stoffwechsellage, die Einnahme bestimmter Medikamente und das Vorliegen eines malignen Befundes.
Hierfür erfolgte eine retrospektive Datenerhebung aus den Krankenakten der im Jahr 2009 im Schilddrüsenzentrum des Krankenhauses Holweide operierten Patienten.
Die statistische Auswertung wurde mit dem Statistikprogramm SPSS durchgeführt.
Die Literaturrecherche zur Einordnung der Ergebnisse erfolgte in der Datenbank Pubmed.
Es zeigte sich nur eine geringe Übereinstimmung zwischen dem präoperativ bestimmten Volumen und der Knotenzahl und dem postoperativ gemessenen Gewicht und der Knotenanzahl, diese Abweichung hatte jedoch keinen Einfluss auf die Komplikationsrate und führte nicht zu einem erhöhten Risiko für das Auftreten einer Komplikation.
Das Vorliegen einer hyperthyreoten Stoffwechsellage hingegen nahm Einfluss auf das Auftreten einer Komplikation und war ein Risikofaktor für das Auftreten einer Recurrensparese in unserer Untersuchung.
Die Einnahme von Thyreostatika und gerinnungshemmenden Medikamenten hatte keinen Einfluss auf die Komplikationsrate und führte nicht zu einem erhöhten Risiko.
Das Vorliegen eines malignen Befundes nahm Einfluss auf das Auftreten einer Komplikation und resultierte in einem erhöhten Risiko für das Auftreten einer Recurrensparese, eines Hypoparathyreoidismus und einer Wundinfektion.
In der Literatur findet sich kein Beleg für eine Abweichung zwischen dem präoperativ bestimmtem Volumen, dem postoperativen Gewicht und einer erhöhten Komplikationsrate. Eine Hyperthyreose oder ein Morbus Basedow gelten als Risikofaktor für eine Recurrensparese, einen Hypoparathyreoidismus, das Auftreten eines Hämatoms und einer Nachblutung, bedingt durch die Hypervaskularisation. Die Einnahme gerinnungshemmender Medikamente ist Risikofaktor für das Auftreten eines postoperativen Hämatoms. Dies wurde jedoch in unserer kleinen Stichprobe bei einer seltenen Komplikation nicht signifikant.
Das Vorliegen eines malignen Befundes hat auf Grund des größeren Resektionsausmaßes, der höheren Radikalität und der Durchführung einer Lymphadenektomie Einfluss auf die Komplikationsrate und ist ein Risikofaktor für eine Recurrensparese, einen Hypoparathyreoidismus und eine Wundinfektion.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Größe des Organs, das Vorliegen einer Hyperthyreose insbesondere eines Morbus Basedow, die Einnahme gerinnungshemmender
Medikamente und das Vorliegen eines malignen Befundes Risikofaktoren für das Auftreten einer Komplikation sind.
Deshalb sollte bei Vorliegen eines solchen Befundes das erhöhte Risiko beachtet und diesem besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Thyroid surgery is one of the main surgical procedures in Germany. Over all the number of postoperative complications is low. The most often complications are recurrent laryngeal nerve palsy, hypoparathyroidism, surgical site infections, hematomas und postoperative bleeding. Indications for thyroid surgery are nodular goitres, hyperthyroidism and malignancy.
The goal of this examination is the comparison of the results of the preoperative diagnostic for thyroid disease and the intra- and postoperative findings and whether differences influence the postoperative outcome for the patient.
The preoperative sonographical measured volume, the number of nodules, cases of hyperthyroidism, the use of thyrostatic and anticoagulant agents and the diagnosis of thyroid cancer are observed.
We have done a retrospective analysis of the records of all patients undergoing thyroid surgery in our hospital in the year 2009. The statistical analysis was done with SPSS and the database Pubmed was searched for literature to this topic to compare our results.
There is a low accordance between the preoperative estimated thyroid volume and the postoperative measured weight and the number of nodules. But this deviation had no influence in the occurrence of postoperative complications and was no risk factor for a complication.
Hyperthyroidism resulted in higher complication rates and was a risk factor for recurrent laryngeal nerve palsy in our examination.
The use of thyrostatic medication and anticoagulant agents had no influence in the number of complications and both were no risk factors for higher complication rates. Malignancy results in a greater number of complications and was a risk factor for recurrent laryngeal nerve palsy, a postoperative hypoparathyroidism and for surgical site infections.
There is no evidence in the literature for the correlation of the deviation between the preoperative volume and the postoperative weight and the occurrence of postoperative complications.
A hyperthyroidism especially a Morbus Basedow is a risk factor for recurrent laryngeal nerve palsy, a hypoparathyroidism, postoperative hematoma and postoperative bleeding.
This is founded in the hypervascularisation of the organ.
Anticoagulant agents are a risk factor for postoperative hematomas but our data was too small to show this correlation of a rare complication significantly.
In cases of malignancy resections of both sides are performed and this with a higher radicality and often a lymphadenectomy must be added. This are reasons for the higher number of complications in this cases. The recurrent laryngeal nerve and the parathyroid glands are at higher risk for damage and surgical site infections are seen more often.
In conclusion the size oft he thyroid gland, hyperthyroidism especially a Morbus Basedow, anticoagulant agents and malignancy are risk factors for the occurrence of postoperative complications.
In such cases special care should be taken to the structures at risk and the operations should be performed by advanced surgeons.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:01.03.2021
Dateien geändert am:01.03.2021
Promotionsantrag am:20.06.2020
Datum der Promotion:16.02.2021
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