Dokument: Der Einfluss der sexuellen Orientierung auf die Wahrnehmung und Verarbeitung schwach emotionaler Reize
Titel: | Der Einfluss der sexuellen Orientierung auf die Wahrnehmung und Verarbeitung schwach emotionaler Reize | |||||||
Weiterer Titel: | The influence of sexual orientation on the perception and processing of weak emotional stimuli | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=53204 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20200602-110815-7 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Storch, Dunja [Autor] | |||||||
Dateien: |
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Beitragende: | Prof. Dr. Pause, Bettina [Betreuer/Doktorvater] Bell, Raoul [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | CSEKP, EKP, sexuelle Orientierung, Geruch, Emotion | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 100 Philosophie und Psychologie » 150 Psychologie | |||||||
Beschreibungen: | Neben dem mimischen Ausdruck ist die chemosensorische Vermittlung emotionaler Zustände ein wichtiger Faktor menschlicher Kommunikation. In neueren Studien stellte sich der
Körpergeruch (KG) von ängstlichen Menschen als wichtiges soziales Alarmsignal heraus, welches besonders in weiblichen Empfängern verstärkt verarbeitet wird. Im Kontext des KGs von aggressiven Menschen gibt es bislang nur wenige empirische Untersuchungen und keine Erkenntnisse über den Einfluss von Geschlecht und sexueller Orientierung. Um diese Lücke zu füllen, wurde in den hier beschriebenen Studien die neuronale Verarbeitung von chemosensorischen Aggressionssignalen in Abhängigkeit des Geschlechts und der sexuellen Orientierung untersucht. Hierzu wurden zunächst KGs von aggressiven, heterosexuellen Männern und Frauen gesammelt und neben Kontrollgerüchen derselben Personen anderen heterosexuellen Frauen und Männern präsentiert, während die neuronale Aktivität mittels EEG aufgenommen wurde. In einem zweiten Schritt wurden homosexuelle Männern und Frauen in das erste Studiendesign integriert. Um zu prüfen, ob die gefundenen Effekte auch auf andere Modalitäten übertragbar sind, wurden die KGs in einem dritten Schritt durch schwach ärgerliche und neutrale Gesichter von Männern und Frauen ersetzt. Die erste Studie zeigte anhand der Analyse chemosensorisch ereigniskorrelierter Potentiale (CSEKPs) eine stärkere neuronale Verarbeitung des Aggressionsgeruchs im Vergleich zum Kontrollgeruch. Dies galt insbesondere für den männlich aggressiven KG. Die starke Verarbeitung ist zudem bei Frauen deutlicher ausgeprägt, als bei Männern. Die Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass chemosensorische Aggressionssignale neben dem Angstgeruch ebenfalls ein wichtiges soziales Alarmsignal darstellen. Insbesondere die Anwesenheit eines aggressiven Mannes scheint eine Bedrohung darzustellen, auf die Frauen noch stärker reagieren, als Männer. Die Analyse der CSEKPs der zweiten Studie ergab eine stärkere neuronale Verarbeitung der männlichen Aggressionssignale bei schwulen Männern im Vergleich zu heterosexuellen Männern. Diese Ergebnisse gehen mit einer erhöhten Empathiefähigkeit schwuler Männer einher und unterstützen die Theorie der Allianzenbildung. Auch im Kontext von visuellen Aggressionssignalen (Studie 3) zeigen schwule Männer eine höhere Sensitivität im Vergleich zu heterosexuellen Männern. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse einen deutlichen Einfluss der sexuellen Orientierung und des Geschlechts auf die chemosensorische Kommunikation von Aggression beim Menschen.Within humans, chemosensory signals are, beside facial expressions, important within the communication of emotions. Recent studies indicate the body odor of fearful people to be an important social alarm signal, processed in particular by females. In context of aggressive persons’ body odors, there are only a few empirical studies to date and still no insights regarding the influence of sex and sexual orientation. To fill this gap, the studies described herein investigated the effect of sex and sexual orientation on the neural processing of chemosensory aggression signals. At first, body odors of aggressive, heterosexual men and women were collected, together with control body odors of the same individuals, and presented to different heterosexual men and women, while neural activity was recorded by EEG. In a second study, homosexual men and women were integrated into the first design. To examine if the located effects could be transferred to other modalities, the body odors were replaced in a third study with weak salient facial expressions of men and women (20% anger, neutral). Neural processing was analyzed by chemosensory related potentials (CSERPs). The first study showed a pronounced neural processing of the aggression signal compared to the control signal, especially for the male aggression odor. Additionally, compared to men, the processing was intensified within women. Results support the assumption that chemosensory aggression signals, similar to chemosensory anxiety signals, also function as an important social alarm signal. In particular the presence of an aggressive man seems to be a threat, to which women respond more strongly than men. Analysis of CSERPs in study 2 result in a stronger processing of male aggression signals within gay men compared to heterosexual men. These findings accompany an increased empathy of gay men and support the alliance theory. Also, in the context of visual aggression signals (study 3), gay men show a stronger sensitivity compared to heterosexual men. In summary, the results show a great impact of sexual orientation and sex on chemosensory communication of aggression within humans. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Psychologie » Experimentelle Biologische Psychologie | |||||||
Dokument erstellt am: | 02.06.2020 | |||||||
Dateien geändert am: | 02.06.2020 | |||||||
Promotionsantrag am: | 24.11.2019 | |||||||
Datum der Promotion: | 28.01.2020 |