Dokument: Klinische Studie zur Wirksamkeit eines Heimübungsprogramms im Vergleich zur Therapie mit Okklusionsschienen bei myofaszialen Schmerzen des Kausystems

Titel:Klinische Studie zur Wirksamkeit eines Heimübungsprogramms im Vergleich zur Therapie mit Okklusionsschienen bei myofaszialen Schmerzen des Kausystems
Weiterer Titel:Comparison of device-supported sensorimotor training and splint intervention for myofascial temporomandibular disorder pain patients
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=47601
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20181019-125107-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Rauer, Ann-Kristin [Autor]
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Dateien vom 18.10.2018 / geändert 18.10.2018
Beitragende:Prof. Dr. Hugger, Alfons [Gutachter]
Prof. Dr. med. dent. Becker, Jürgen [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Ziel der randomisierten klinischen Studie war es, über einen Therapiezeitraum von drei Monaten eine konventionelle Okklusionsschiene und das physiotherapeutische Heimübungsgerät RehaBite® miteinander zu vergleichen, um therapeutische Wissenslücken zu schließen. 45 Patientinnen im Alter zwischen 18 und 45 Jahren mit akuten oder akut-persistierenden myofaszialen Schmerzen des Kausystems wurden in die Studie aufgenommen. 23 Patientinnen bekamen randomisiert RehaBite verordnet, während bei 22 eine Okklusionsschiene eingegliedert wurde. Zunächst wurde eine kraftkontrollierte elektromyographische Ausgangsmessung (T0) in Ruhe, bei submaximalen Kräften von 50 Newton (N), 100 N und 150 N sowie bei maximalen Kräften in habitueller Okklusion und mit interponierten Watterollen durchgeführt. 14 Tage nach Beginn erfolgte eine Kontrolle (T1). 6 Wochen (T2) sowie 3 Monate (T3) nach Beginn wurden die Messungen wiederholt. Zusätzlich wurden bei jedem Untersuchungstermin die Schmerzstärke (mittels GCS-Bogen) und -lokalisation erfasst, eine Beurteilung der Handhabung und des Therapieeffektes sowie Muskelpalpation und Kieferöffnungsmessungen durchgeführt. In beiden Gruppen zeigte sich eine signifikante Schmerzreduktion, wobei RehaBite die Schmerzen deutlicher reduzierte. Die Kieferöffnung erhöhte sich in beiden Gruppen; auch hier in der RehaBite-Gruppe deutlicher. Bei der Beurteilung der Handhabung sowie des Therapieeffektes schnitt dagegen die Okklusionsschiene deutlich besser ab. Bei der EMG-Ruheaktivität, bei submaximalen Kräften und bei maximaler Kraftentfaltung mit interponierten Watterollen zeigten sich keine signifikanten Änderungen innerhalb sowie zwischen den Gruppen. Dagegen erhöhte sich die EMG-Aktivität signifikant bei maximaler Kraftentfaltung in habitueller Okklusion. Es kann geschlussfolgert werden, dass die Kaumuskulatur aufgrund ihrer heterogenen Aktivierbarkeit in Ruhe, bei submaximalen Kräften und Maximalkräften mit interponierten Watterollen von überbelasteten auf gesunde Muskelbereiche ausweichen kann und sich daher keine Veränderungen der EMG-Aktivitäten im Therapieverlauf zeigten. Die erhöhte EMG-Aktivität bei maximaler Kraftentfaltung in habitueller Okklusion erklärt sich damit, dass ein Ausweichen bedingt durch die Einnahme der Okklusionsposition nicht möglich ist und sich daher im erkrankten Zustand Defizite offenbarten. Beide Therapiemittel zeigten eine ähnliche therapeutische Wirkung, sodass Patienten Heimübungen ebenfalls empfohlen werden können.

The aim of this randomized clinical trial was to compare a conventional occlusal splint with the physiotherapeutic home exercise program RehaBite® in order to close therapeutic knowledge gaps. 45 female patients between the ages of 18 and 45 years with acute or acute-persisting myofascial pain were included in the study. 23 patients were randomized into the RehaBite group, while 22 patients received an occlusal splint. Over a period of 3 months force-controlled initial electromyographic (EMG) measurements (T0) were conducted at rest, at submaximal force (50 Newton [N], 100 N and 150 N), at maximal force in habitual occlusion and with interponated cotton rolls for all patients. A follow-up appointment (T1) was conducted 14 days after T0. The measurements were repeated 6 weeks (T2) and 3 months (T3) after the therapy had started. In addition, pain intensity (GCS-scale) and location as well as device handling, therapy effect and mouth aperture were evaluated at each time of follow-up. Also, palpation of masticatory muscles was conducted on each examination day.
In both treatment groups significant pain reduction occurred, with RehaBite being slightly more effective. Mouth aperture increased in both groups, again with RehaBite showing a stronger effect. In contrast, occlusal splint therapy showed significantly better handling compared to RehaBite. Patients felt that occlusal splint had a better therapy effect. Values of EMG resting activity, submaximal forces and maximal forces with interponated cotton rolls did not show significant differences between and within the groups. However, EMG activity significantly increased at maximal forces in habitual occlusion in both groups. Hence, we conclude that due to heterogeneous activation at rest as well as at submaximal and maximal forces with interponated cotton rolls, masticatory muscle fiber activity shifts from overexerted muscle areas to unused areas. Therefore, no changes in EMG activity occurred during the course of therapy. Increased EMG activity at maximal force in habitual occlusion is explained by the fact that the shift from overexerted to unused muscle areas is not possible due to the occlusion position. This reveals adaptation deficits in the diseased musculature. With occlusal splint and RehaBite showing similar therapy effects home exercises can also be recommended as a treatment option for patients.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:19.10.2018
Dateien geändert am:19.10.2018
Promotionsantrag am:29.03.2018
Datum der Promotion:16.10.2018
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