Dokument: Sauerstoffverbrauch mononukleärer Knochenmarkzellen bei Patienten mit myelodysplastischen Syndromen und bei Kontrollen mit gesundem Knochenmark

Titel:Sauerstoffverbrauch mononukleärer Knochenmarkzellen bei Patienten mit myelodysplastischen Syndromen und bei Kontrollen mit gesundem Knochenmark
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20170807-081608-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Wulf, Dominik [Autor]
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Dateien vom 01.08.2017 / geändert 01.08.2017
Beitragende:Prof. Dr. Gattermann, Norbert [Gutachter]
Dr. Kögler, Gesine [Gutachter]
Stichwörter:MDS; Myelodysplastische Syndrome, Sauerstoffverbrauch
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Im Rahmen dieser Dissertation sollte durch Messung des Sauerstoffverbrauches von mononukleären Knochenmarkzellen bei MDS-Patienten und Kontrollpersonen dem Verdacht nachgegangen werden, dass eine Dysfunktion der mitochondrialen Atmungskette an der Pathogenese von MDS beteiligt ist. Bei der Messung des Sauerstoffverbrauches durch hochauflösende Respirometrie mit selektiver Untersuchung einzelner Atmungskettenabschnitte zeigten die Zellen von MDS-Patienten nur dann einen niedrigeren Sauerstoffverbrauch bei der ROUTINE- und der LEAK-Atmung, wenn diese in Bezug auf den Proteingehalt berechnet wurde. Bezog man den Sauerstoffverbrauch auf die Zellzahl, zeigte sich kein signifikanter Unterschied. Der niedrigere Sauerstoffverbrauch in Bezug auf den Proteingehalt lässt sich am ehesten damit erklären, dass die Zellen von MDS-Patienten einen höheren Eiweißgehalt aufwiesen als die Zellen der Kontrollen.
Wenn die Funktion der mitochondrialen Atmungskette als Oxphos Coupling Efficiency ausgewertet wurde, fand sich zwischen MDS-Patienten und Kontrollen nur unter Stimulation mit Komplex II-Substraten ein signifikanter Unterschied, mit gleichzeitig effizienterer Kopplung bei MDS. Hinweise aus der Literatur deuten darauf hin, dass eine verstärkte Expression bzw. Aktivität von UCP4 (uncoupling proteine 4), durch Interaktion mit Komplex II dessen Aktivität steigern kann. Die bei MDS-Patienten beobachtete effizientere oxidative Phosphorylierung unter Stimulation mit Komplex II-Substrat könnte wegen der damit verbundenen Erhöhung des mitochondrialen Membranpotentials durch gesteigerte Produktion reaktiver Sauerstoffspezies zu vermehrten oxidativen Schäden der DNA führen.
Insgesamt kann ein Defekt der mitochondrialen Atmungskette in den Knochenmarkzellen von MDS-Patienten, der zu einer relevanten funktionellen Einschränkung der Atemarbeit führt, aus unseren Ergebnissen nicht abgeleitet werden. Die Ergebnisse von Bowen und Peddie (2002), die einen verminderten mitochondrialen Sauerstoffverbrauch in mononukleären Knochenmarkzellen von MDS-Patienten beobachteten und damit einen interessanten Anstoß lieferten, um mitochondriale Dysfunktion als einen Mechanismus zu identifizieren, der bei der Pathogenese myelodysplastischer Syndrome eine Rolle spielt, konnten somit anhand einer wesentlich differenzierteren und aussagekräftigeren Messmethode nicht bestätigt werden.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Sonstige Einrichtungen/Externe
Dokument erstellt am:07.08.2017
Dateien geändert am:07.08.2017
Promotionsantrag am:16.12.2016
Datum der Promotion:25.07.2017
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