Dokument: Strukturelle und funktionelle Organisation des Operculum parietale der menschlichen Großhirnrinde
Titel: | Strukturelle und funktionelle Organisation des Operculum parietale der menschlichen Großhirnrinde | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=3571 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20101130-104210-4 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Eickhoff, Simon Bodo Johannes [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Zilles, Karl [Gutachter] Prof. Dr. Schnitzler, Alfons [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | SII, Operculum, Somatotopie, vestibulär, Kortex, viszeral, Somatotopie, Homologie, MenschSII, Cortex, parietal operculum, visceral, vestibular, homology, human | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | In der vorliegenden Arbeit wurde die strukturelle und funktionelle Organisation des parietalen Operculum im menschlichen Gehirn untersucht. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, ob dieses Gebiet eine homogene Region mit verschiedenen Funktionen darstellt oder eine anatomisch wie funktionell differenzierte Untergliederung vorliegt. Im ersten Teil dieser Arbeit wurden Lage und Ausdehnung von vier zytoarchitektonischen Arealen in dieser Region (OP 1 - 4) mittels eines vom Untersucher unabhängigen Verfahrens in zehn post-mortem Gehirnen identifiziert. Die anhand dieser Stichprobe berechneten Wahrscheinlichkeitskarten der Areale OP 1 - 4 einhalteten Informationen über ihre Topographie und Variabilität und können zur Interpretation funktioneller Bildgebungsexperimente verwendet werden. In der zweiten Studie ist die funktionelle Lage des sekundären somatosensorischen Kortex (SII) mittels einer Meta - Analyse von 181 publizierten fMRT und PET Aktivierungen ermittelt und mit den architektonischen Karten verglichen worden. Hierbei zeigte sich eine sehr gute Übereinstimmung zwischen den funktionellen Daten und den zytoarchitektonischen Wahrscheinlichkeitskarten. Insbesondere konnte demonstriert werden, dass die Areale OP 1 und OP 4 die wahrscheinlichsten strukturellen Korrelate der, bisher rein funktionell definierten, SII - Region darstellen. Der dritte Teil dieser Arbeit definierte mittels einen fMRT Untersuchungen die Repräsentation verschiedener Körperteile auf dem parietalen Operculum. Hierdurch konnte eine klare somatotope Gliederung der Areale OP 1 und OP 4 ermittelt werden. Für eine weitere Karte in OP 3 fanden sich Anhaltspunkte. Topographie und Somatotopie erlauben somit eine eindeutige Zuordnung zu folgenden beim Affen beschriebenen Arealen: SII (OP 1), PV (OP 4) und VS (OP 3). OP 2 reagierte dagegen kaum auf taktile Reize. Die vierte Studie untersuchte die Unterschiede in der Verarbeitung somatosensorischer und viszeraler Stimuli auf dem parietalen Operculum mittels einer fMRT Studie. Durch den Vergleich der Ergebnisse mit den in der ersten Studie definierten zytoarchitektonischen Karten wurde gezeigt, dass beide Modalitäten funktionell und anatomisch klar getrennt voneinander verarbeitet werden Im fünften Teil der Arbeit wurde die Repräsentation vestibulärer Aktivierungen auf dem parietalen Operculum mit den zrchitektonischen Karten verglichen. Nachdem die schwache Aktivität in Area OP 2 auf somatosensorische Stimuli bereits in Teil 3 gezeigt wurde, konnte mit diesem Experiment nachgewiesen werden, dass Ara OP 2 spezifisch auf vestibuläre Stimuli reagiert. Lage und Funktion von OP 2 machen es somit zum menschlichen Homologon des vestibulären Kortex anderer Primaten. Das parietale Operculum im Gehirn des Menschen ist somit ein fein gegliedertes Mosaik aus mindestens vier strukturell und funktionell unterschiedlichen Arealen. Diese Konvergenz von Erkenntnissen moderner Neuroanatomie, funktioneller Bildgebung und vergleichender Neurobiologie begründet ein neues Konzept der Struktur und Funktion des parietalen Operculum, welches weit über die bisher angenommene Rolle des SII Kortex hinausgeht. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 19.12.2006 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 06.12.2006 | |||||||
Datum der Promotion: | 06.12.2006 |