Dokument: Einsatz adjuvanter Methoden in der Perikardergusszytologie

Titel:Einsatz adjuvanter Methoden in der Perikardergusszytologie
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20150617-142957-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Haastert, Kristina [Autor]
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Dateien vom 11.06.2015 / geändert 11.06.2015
Beitragende:Prof. Dr. Biesterfeld, Stefan [Betreuer/Doktorvater]
Prof.Dr. Kelm, Malte [Gutachter]
Stichwörter:Perikardergusszytologie
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:In der internationalen Fachliteratur gibt es nur spärliche Aussagen über den Einfluss immunzytochemischer Untersuchungsmethoden auf die Treffsicherheit der Perikard-ergusszytologie. Daher ist es Ziel dieser Arbeit den immunzytochemischen Einfluss an einem aussagekräftigen Patientenkollektiv zu untersuchen und außerdem die spezifischen Ätiologien sowohl der benignen als auch malignen Ergüsse darzustellen.
Hierzu fand eine retrospektive Analyse von Perikardergüssen der Jahre 2002 bis 2011 statt. Die Gesamtzahl der in diesem Zeitraum punktierten und konventionell zytologisch untersuchten Patienten belief sich auf 456, dabei wurden die Proben von 84 Patienten immunzytochemisch weiter untersucht (=18,4%). Von den 84 Patienten erfüllten sechs die Einschlusskriterien für das Follow-Up nicht, da die Datenerhebung in den überweisenden Krankenhäusern und Praxen erfolglos blieb; bei zwei weiteren Patienten waren für eine immunzytochemische Analyse zu wenige Zellen vorhanden. Die Gesamtzahl der in der vorliegenden Studie eingeschlossenen Patienten beläuft sich somit auf 76 Patienten, von denen 79 Proben untersucht wurden. Außerdem wurde im Rahmen der Studie bei drei Patienten nachträgliche Untersuchungen bzw. Betrachtungen vorgenommen, nachdem die zur originalen Diagnostik durchgeführten immunzytochemischen Färbungen teilweise zum klinischen Verlauf diskrepante Ergebnisse erbracht hatten. Bei der Verwendung der Immunzytochemie kommen zwei grundsätzliche Konstellationen zutragen:
Zum einen gibt es Fälle (n=29), bei denen man Tumorzellen für möglich hält, aber sie konventionell-zytologisch nicht beweisen kann; hier wird die Immunzytochemie zum Beweis oder Ausschluss von Tumorzellen eingesetzt. Üblicherweise geschieht dies durch die Anwendung der immunzytochemischen Marker BerEP4 und HEA 125. In diesem Kollektiv konnte für die Immunzytochemie eine Sensitivität von 87,5% und Spezifität von 69,2% ermittelt werden. Die Gesamttreffsicherheit erzielte einen Wert von 79,3%. Die Sensitivität konnte somit um 43,7 und die Gesamttreffsicherheit um 17,2 Prozentpunkte gegenüber der konventionellen Diagnostik angehoben werden. Darüber hinaus wurden 19 Fälle, die zytologisch als „zweifelhaft“ eingestuft worden waren, isoliert betrachtet. Von den 19 Fällen erwiesen sich im Follow-Up 10 als tatsächlich „negativ“, 9 Fälle als „positiv“. Von den 9 malignen Ergüssen wurden durch immunzytochemische Marker 8 Proben als „positiv“ erkannt. Insgesamt ergab sich daraus für die adjuvante Diagnostik eine Sensitivität von 88,9% und Spezifität von 80%. Die Gesamttreffsicherheit beträgt 84,2 %.
Zum anderen gibt es Fälle (n=47), bei denen Tumorzellen sicher sind, der Kliniker sich aber Gewissheit über den Primarius verschaffen möchte. Bei klinisch bestehendem Verdacht auf einen Primärtumor können hier relativ spezifische Marker angewandt werden. Liegt ein Cancer of unknown primary (CUP) vor, so ist ein breiterer Markereinsatz indiziert.
Innerhalb dieser Subkohorte konnte zu 89,4% eine richtige Typisierung vorgenommen werden, dabei wurden 96,7% aller Bronchialkarzinome (n=30) richtig typisiert. Für die drei häufigsten Primarii (Bronchialkarzinome, Mammakarzinome und Mesotheliome) konnte eine Treffsicherheit von 97,2% erzielt werden.
Betrachtet man die Ätiologie, konnte gezeigt werden, dass 82% der Perikardergüsse durch sekundäre Neoplasien entstanden sind. Dabei erwies sich im Gesamtkollektiv die Lunge mit 56,5%, gefolgt von Mamma mit 14,5% und Mesotheliomen mit 6,5% als die drei häufigsten Primarii.
Aus den Ergebnissen resultiert, dass sich der Einsatz der Immunzytochemie als adjuvante Methode sowohl zur Bestimmung der Dignität eines Perikardergusses und zur weiteren Abklärung zytodiagnostisch „zweifelhafter“ Fälle als auch zur Identifizierung eines Primärtumors eignet. Die Immunzytochemie ist ein klinisch bedeutsamer Gewinn zur Erhöhung der Treffsicherheit der Perikardergusszytologie.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Cytopathologie
Dokument erstellt am:17.06.2015
Dateien geändert am:17.06.2015
Promotionsantrag am:11.06.2014
Datum der Promotion:03.06.2015
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