Dokument: Dekontamination Biofilm-besiedelter Implantatoberflächen mit einer neuartigen Titanbürste

Titel:Dekontamination Biofilm-besiedelter Implantatoberflächen mit einer neuartigen Titanbürste
Weiterer Titel:Rotating titanium brush for plaque removal from rough titanium surfaces – an in vitro study
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=25931
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20130610-101304-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: John, Gordon [Autor]
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Dateien vom 07.06.2013 / geändert 07.06.2013
Beitragender:Prof. Dr. Schwarz, Frank [Betreuer/Doktorvater]
Stichwörter:Biofilm, Biofilmentfernung, Periimplantitis, Periimplantitistherapie
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Zusammenfassung
Fragestellung:
Es wurde die Fragestellung bearbeitet, ob diese Titanbürste bezüglich ihrer Reinigungseffektivität und -effizienz im Vergleich zu einer Standardtherapie mit Stahlküretten überlegen ist. Weiterhin wurde untersucht, ob durch die jeweiligen Behandlungsmethoden Oberflächenartefakte auf den feinstrukturierten Probekörpern erzeugt werden konnten.

Methodisches Vorgehen:
Auf Titanprobekörpern, die in ihrer Oberfläche handelsüblichen SLA-Implantatoberflächen entsprechen, wurden Biofilme über 48 Stunden intraoral in freiwilligen Studienteilnehmern gesammelt. Anschließend wurden die Plättchen auf eine vollständige und homogene Biofilmbesiedelung mittels Erythrosinfärbung und Lichtmikroskopie getestet. Nach standardisierter Durchführung der Reinigungsmethoden wurden überbleibende Restbiofilmanteile lichtmikroskopisch bestimmt und mittels histomorphometrischer Analyse ausgewertet. Mögliche Oberflächenartefakte, die durch Reinigungsprozeduren entstehen könnten, wurden mittels rasterelektronenmikroskopischer Untersuchungen evaluiert. Die Biokompatibilität der Oberflächen nach Durchführung der Reinigungsprozeduren wurde mittels Zellkulturtestung ermittelt. Hierbei wurden osteoblastenähnliche SAOS-2-Zellen verwendet.

Ergebnisse und Diskussion:
Nach der Behandlung mit der Titanbürste konnte signifikant weniger residualer Biofilm detektiert werden als mit der Stahlkürettenbehandlung. Somit konnte im Vergleich zur Stahlkürette eine höhere Effektivität der Titanbürste nachgewiesen werden. Die Reinigungszeit, die für das Erreichen der Ergebnisse nötig war, war bei Verwendung der Titanbürste signifikant geringer als bei der Stahlkürettengruppe, wodurch eine höhere Effizienz der Titanbürste im Vergleich zu Stahlküretten nachgewiesen werden konnte. Die rasterelektronenmikroskopischen Untersuchungen konnten nach der Anwendung von Stahlküretten deutliche Oberflächenartefakte in Form von Abflachungen der SLA-Spitzen aufzeigen, währenddessen nach Anwendung der Titanbürste auf allen untersuchten Probekörpern vollständig intakte SLA-Oberflächen nachgewiesen werden konnten. Die Anwendung der Titanbürste erscheint als eine schonende Reinigungsmethode. In den Zellkulturuntersuchungen konnten sowohl nach der Behandlung mit Stahlküretten als auch nach der Behandlung mit Titanbürsten signifikant niedrigere Zellviabilitäten nachgewiesen werden als auf den nativen, nicht Biofilm-besiedelten Probekörpern. Eine Wiederherstellung einer biokompatiblen Oberfläche konnte in keiner der beiden Testgruppen nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung:
Die vorliegende Studie weist die Titanbürste als eine effektive, effiziente und oberflächenschonende Methode zur Entfernung nativer, initialer Biofilme aus. Die Methode könnte eine interessante Alternative in der Periimplantitistherapie darstellen. Allerdings sind weitere Überlegungen und Untersuchungen dringend nötig, um das Ziel der Wiederherstellung einer biokompatiblen Implantatoberfläche nach Biofilmentfernung zu erreichen.

Abstract
Objectives: The purpose of this study was the evaluation of the effectiveness of plaque removing
of a new rotating brush made of titanium in comparison with the cleaning procedure with steel
curettes.
Materials and methods: Plaque was collected by six volunteers for 48 h. A total of 60 samples
were randomly designated to two groups: the test group TiBrush and the control group with steel
curettes. The residual plaque area (RPA) and the treatment time were determined as parameters.
Scanning electron microscopy (SEM) was performed for detecting possible damages of the
treatment procedures.
Results: The mean RPA within the TiBrush group (8.57, +-4.85%) was significant lower than in the
control group (28.99, +-5.51%), while the mean treatment time was also significant lower in the
TiBrush group (176.7,+-15.2 sec) in comparison with the steel curettes (303.5, +-11.5 sec). The
outcomes of SEM analysis showed no surface alteration after TiBrush treatment.
Conclusions: Within the limits of this study, this investigation concludes that TiBrush seems to be
more effective in plaque removing capacity, while being gentler to the implant surface than the
processing with steel curettes. These promising results could hold out an improvement of
conventional periimplantitis treatment. Further studies are needed to prove these outcomes.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:10.06.2013
Dateien geändert am:10.06.2013
Promotionsantrag am:14.03.2013
Datum der Promotion:29.05.2013
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