Dokument: Molekularbiologische Untersuchungen am Tetraspan Molekül Plasmolipin
Titel: | Molekularbiologische Untersuchungen am Tetraspan Molekül Plasmolipin | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2280 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20030205-000280-5 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Hamacher, Michael [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Müller, Hans Werner [Gutachter] Prof. Dr. Wagner, Rolf [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Plasmolipin, Myelin, PNS,Schwann Zelle, MAL, RNAi, apikale Proteinsortierung, Lipid Raftsplasmolipin, myelin, MAL, apical protein sorting, lipid rafts, PNS, RNAinterference | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie | |||||||
Beschreibung: | Plasmolipin ist ein Tetraspan Molekül mit bislang unbekannter Funktion. Es wird zu Beginn von Myelinisierungsprozessen im ZNS und PNS sowohl während der Nerventwicklung als auch nach Nervenläsionen exprimiert, im adulten Tier aber nur schwach. Um die physiologische Aufgabe des Plasmolipins näher zu charakterisieren, sollten die Auswirkungen einer Expressionsreduktion wie auch einer Überexpression in der Zellkultur und im Tiermodell ermittelt werden. Durch Induktion von RNA Interferenz über doppelsträngige RNA- Oligomere oder haarnadelförmige RNAs konnte die mRNA- und Proteinmenge von Plasmolipin in Schwannzellen der Zellkultur reduziert werden. Diese Reduktion hatte eine Veränderung der Zellmorphologie der Schwannzellen zur Folge, die weniger spindelförmig aussahen und eine geringere Anzahl an Fortsätzen besaßen. Zudem zeigten Plasmolipin supprimierte Schwannzellen eine reduzierte Adhäsion auf Fibronectin, aber eine erhöhte Adhäsion auf Laminin. Während sich die Apoptose- und Proliferationsraten dabei nicht änderten, wurde eine reduzierte mRNA-Expression der Myelingene P0 und PMP22, aber eine erhöhte Expression von MAL und MBP sowie der Integrin-Untereinheit alpha6 beobachtet. Die Überexpression von Plasmolipin in Schwannzellen bewirkte die Ausbildung von längeren, verzweigten Fortsätzen mit kugelförmigen Endungen. Zudem kam es zu einer Reduktion der Expression von MAL und der alpha6-Untereinheit, die daher im Vergleich zu den Plasmolipin reduzierten Zellen reziprok reguliert wurden. Diese Ergebnisse führen zu der Vermutung, dass Plasmolipin an der apikalen Proteinsortierung und/oder der Bildung sowie Stabilität von Rafts beteiligt sein könnte. Plasmolipin könnte dabei insbesondere einen Einfluss auf das Repertoire der sich auf der Zelloberfläche befindenden Integrine und somit auch auf die Adhäsionseigenschaften der Zelle! haben. Diese Vermutungen sollten im Tiermodell überprüft werden. Zu diesem Zweck wurden transgene Mausmutanten erzeugt, die Plasmolipin spezifisch in Schwannzellen bereits in der Embryonalentwicklung überexprimieren. Die genauere Charakterisierung dieser Tiere könnte weitere Erkenntnisse zur biologischen Funktion von Plasmolipin liefern und zudem darlegen, inwiefern Plasmolipin an der Bildung von Rafts und an der Proteinsortierung beteiligt ist. Die Generierung einer Plasmolipin defizienten Mausmutante schlug in mehreren Ansätzen fehl. Das Plasmolipin-Gen konnte chromosomal lokalisiert werden. Durch seine Position auf dem humanen Chromosom 16q13 wurde es als mögliches Kandidatengen des Bardet-Biedl Syndroms Typ II identifiziert. Die gewebsspezifische Verteilung der Proteinexpression unterstützt die Beteiligung von Plasmolipin an diesem komplexen autosomal rezessiv erblichen Fehlbildungssyndrom. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie | |||||||
Dokument erstellt am: | 05.02.2003 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 05.02.2003 | |||||||
Datum der Promotion: | 05.02.2003 |