Dokument: Molekularbiologische Untersuchungen am Tetraspan Molekül Plasmolipin

Titel:Molekularbiologische Untersuchungen am Tetraspan Molekül Plasmolipin
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20030205-000280-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Hamacher, Michael [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Müller, Hans Werner [Gutachter]
Prof. Dr. Wagner, Rolf [Gutachter]
Stichwörter:Plasmolipin, Myelin, PNS,Schwann Zelle, MAL, RNAi, apikale Proteinsortierung, Lipid Raftsplasmolipin, myelin, MAL, apical protein sorting, lipid rafts, PNS, RNAinterference
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie
Beschreibung:Plasmolipin ist ein Tetraspan Molekül mit bislang unbekannter
Funktion. Es wird zu Beginn von Myelinisierungsprozessen im ZNS und PNS
sowohl während der Nerventwicklung als auch nach Nervenläsionen
exprimiert, im adulten Tier aber nur schwach. Um die physiologische
Aufgabe des Plasmolipins näher zu charakterisieren, sollten die
Auswirkungen einer Expressionsreduktion wie auch einer
Überexpression in der Zellkultur und im Tiermodell ermittelt werden.
Durch Induktion von RNA Interferenz über doppelsträngige RNA-
Oligomere oder haarnadelförmige RNAs konnte die mRNA- und
Proteinmenge von Plasmolipin in Schwannzellen der Zellkultur reduziert
werden. Diese Reduktion hatte eine Veränderung der Zellmorphologie
der Schwannzellen zur Folge, die weniger spindelförmig aussahen und
eine geringere Anzahl an Fortsätzen besaßen. Zudem zeigten
Plasmolipin supprimierte Schwannzellen eine reduzierte Adhäsion auf
Fibronectin, aber eine erhöhte Adhäsion auf Laminin.
Während sich die Apoptose- und Proliferationsraten dabei nicht
änderten, wurde eine reduzierte mRNA-Expression der Myelingene P0
und PMP22, aber eine erhöhte Expression von MAL und MBP sowie der
Integrin-Untereinheit alpha6 beobachtet. Die Überexpression von
Plasmolipin in Schwannzellen bewirkte die Ausbildung von längeren,
verzweigten Fortsätzen mit kugelförmigen Endungen. Zudem kam es
zu einer Reduktion der Expression von MAL und der alpha6-Untereinheit,
die daher im Vergleich zu den Plasmolipin reduzierten Zellen reziprok
reguliert wurden. Diese Ergebnisse führen zu der Vermutung, dass
Plasmolipin an der apikalen Proteinsortierung und/oder der Bildung sowie
Stabilität von Rafts beteiligt sein könnte. Plasmolipin
könnte dabei insbesondere einen Einfluss auf das Repertoire der sich
auf der Zelloberfläche befindenden Integrine und somit auch auf die
Adhäsionseigenschaften der Zelle! haben. Diese Vermutungen sollten
im Tiermodell überprüft werden. Zu diesem Zweck wurden
transgene Mausmutanten erzeugt, die Plasmolipin spezifisch in
Schwannzellen bereits in der Embryonalentwicklung überexprimieren.
Die genauere Charakterisierung dieser Tiere könnte weitere
Erkenntnisse zur biologischen Funktion von Plasmolipin liefern und zudem
darlegen, inwiefern Plasmolipin an der Bildung von Rafts und an der
Proteinsortierung beteiligt ist. Die Generierung einer Plasmolipin
defizienten Mausmutante schlug in mehreren Ansätzen fehl. Das
Plasmolipin-Gen konnte chromosomal lokalisiert werden. Durch seine
Position auf dem humanen Chromosom 16q13 wurde es als mögliches
Kandidatengen des Bardet-Biedl Syndroms Typ II identifiziert. Die
gewebsspezifische Verteilung der Proteinexpression unterstützt die
Beteiligung von Plasmolipin an diesem komplexen autosomal rezessiv
erblichen Fehlbildungssyndrom.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie
Dokument erstellt am:05.02.2003
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:05.02.2003
Datum der Promotion:05.02.2003
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