Titel: | Validierung eines Flusskammer-Systems zur Messung der Plättchenadhäsion an thrombogenen Oberflächen in Abhängigkeit variabler Scherkräfte |
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=19121 |
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20110908-114817-6 |
Kollektion: | Dissertationen |
Sprache: | Deutsch |
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation |
Medientyp: | Text |
Autor: | Niesen, Tobias [Autor]
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Dateien: | |
Stichwörter: | Plättchen, thrombogene Oberflächen, Flussklammer |
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit |
Beschreibung: | In der experimentellen Arbeitsgruppe am Institut für Hämostaseologie und Transfusionsmedizin wurde ein Modellsystem aufgebaut, das physiologische und pathologische Flussverhältnisse simuliert und Untersuchungen zur Reaktion von Thrombozyten und ihren Oberflächenrezeptoren mit Plasmaproteinen im strömenden antikoagulierten Vollblut erlaubt. In diesem Modell können unterschiedliche Scherkräfte erzeugt werden, wie sie in verschiedenen Kreislaufabschnitten herrschen. Um eine Freilegung des Subendothels bei einer Gefäßwandschädigung nachzuahmen, wurden Deckgläschen in die Flusskammer eingesetzt, die zuvor mit Fibrinogen, Kollagen, extrazellulären Matrixproteinen oder BSA beschichtet und dabei immobilisiert worden waren. Nach Markierung mit Mepacrin oder CMFDA wurde die Adhäsionsaktivität der Thrombozyten gegenüber Adhäsivproteinen mikroskopisch erfasst und digital ausgewertet. Auf gerätebedingte Einflüsse bei der Bildakquisition und -auswertung wurde besonders geachtet. Untersucht wurden verschiedene humane Fibrinogenpräparationen und bovines Fibrinogen. Je nach Herkunft des Fibrinogens zeigte sich ein unterschiedliches Adhäsionsverhalten der Thrombozyten bei Scherraten von < 1000 s-1oder > 1000 s-1. Steigende Fibrinogenkonzentra-tionen (bis 2,5 mg) führten bei 1.500 s-1 zu einer Zunahme der Thrombozytenadhäsion. Unter schrittweiser Erhöhung der Scherraten bis 8000 s-1 wurde ein Maximum der Adhäsion bei 1.800 s-1, danach ein Abfall mit asymptotischem Verlauf gefunden. Abciximab, ein monoklonaler Antikörper, der die Bindung von Fibrinogen an den Integrinrezeptor αIIbβ3 (GPIIb-IIIa) auf der Plättchenoberfläche blockiert, hemmte die Thrombozytenadhäsion nahezu vollständig. Untersuchungen zum HPA-1-Polymorphismus von αIIbβ3 zeigten, dass die HPA-1b-Variante des Rezeptors zu einer signifikant höheren Adhäsion führt als HPA-1a. Wurden die Versuche mit extrazellulären Matrixproteinen oder Kollagen durchgeführt, so ergab sich im Vergleich zu Fibrinogen ein völlig anderes Adhäsionsverhalten. Bei Scherraten von > 4.000 s-1 war die Thrombozytenadhäsion an Kollagen immer noch stabil. Diese Reaktion wird nicht durch αIIbβ3, sondern durch thrombozytäre Kollagenrezeptoren vermittelt. Die Ergebnisse der Arbeit belegen, dass Modelluntersuchungen mit den hier beschriebenen Techniken ein geeignetes und vielversprechendes Verfahren sind, um die Wechselwirkung von Thrombozytenrezeptoren mit immobilisierten Adhäsivproteinen unter Strömungsbedingungen zu charakterisieren.
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Lizenz: | 
Urheberrechtsschutz
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Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Hämostaseologie und Transfusionsmedizin |
Dokument erstellt am: | 08.09.2011 |
Dateien geändert am: | 08.09.2011 |
Promotionsantrag am: | 04.10.2010 |
Datum der Promotion: | 22.07.2011 |