Dokument: Messpräzision und diagnostische Treffsicherheit der Multimodalen Zellanalyse an Körperhöhlenergüssen

Titel:Messpräzision und diagnostische Treffsicherheit der Multimodalen Zellanalyse an Körperhöhlenergüssen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20101216-090759-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Henning, Christiane [Autor]
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Dateien vom 15.12.2010 / geändert 15.12.2010
Beitragende:Prof. Dr. Böcking, Alfred [Betreuer/Doktorvater]
Prof. Dr. Gattermann, Norbert [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Abstract

Es sind mehr als 50 verschiedene Erkrankungen bekannt, die mit einer Ergussbildung in serösen Körperhöhlen einhergehen. Bis zu 45% aller Ergüsse enthalten Tumorzellen. In einem Drittel der Fälle gibt die zytopathologische Untersuchung den ersten Hinweis auf eine Tumorerkrankung (Bedrossian, 1994). Die diagnostische Abklärung der Dignität des Ergusses mittels zytomorphologischer Kriterien ist jedoch oftmals sehr schwierig. Die Sensitivität der zytologischen Diagnostik von serösen Ergüssen ist mit 58% im Literaturdurchschnitt daher unbefriedigend (Spriggs und Boddington, 1989).
Das am Lehrstuhl für Bildverarbeitung der RWTH Aachen entwickelte Labormuster des MMZA-Systems besteht aus einem computergesteuerten Messmikroskop, einer CCD-Kamera und einem mit der neu entwickelten Bildverarbeitungssoftware ausgestatteten Rechner.
Untersucht wurden 11 reaktive Ergüsse, 13 Karzinosen und 11 Mesotheliome. Zunächst wurden Fotos von diagnostisch relevanten Mesothelzellen in der MGG-Färbung gemacht. Nach der Umfärbung nach Feulgen erfolgte die DNA-Analyse der relokalisierten und Software-unterstützt segmentierten Zellen. Zuletzt fanden die manuelle Auszählung der AgNORs sowie eine automatische AgNOR-Zählung und –Flächenbestimmung mittels eines neu entwickelten Softwarealgorithmus statt.
Im Zuge des Vergleichs der Messpräzision des AutoCyte QUIC-DNA- und des MMZA-Systems wurden DNA-zytometrische Messungen an drei Rattenleberpräparaten durchgeführt. Dabei erzielte das MMZA-System ausschließlich Ergebnisse in dem von der ESACP geforderten Bereich, wohingegen die mit dem AutoCyte QUIC-DNA-System erreichten Resultate diesen teilweise überschritten.
Die DNA-Analyse ergab beim Vergleich beider Systeme bezüglich der DNA-Ploidie Differenzen in drei Fällen (1 Karzinose, 2 Mesotheliome). Bei den reaktiven Ergüssen wurden alle Ausstriche von beiden Untersuchern als DNA-euploid gewertet. Bei den Karzinosen wurde am LfB DNA-Aneuploidie in 9 Fällen festgestellt, am IfC in 10 Fällen. Bei der Untersuchung der Mesotheliompräparate waren laut Messung am LfB 36,36% der Proben aneuploid, am IfC 54,55%. 40% (2 von 5 Proben) der zytomorphologisch initial nicht eindeutig beurteilbaren Fälle konnten durch die Feststellung von DNA-Aneuploidie als eindeutig maligne eingestuft werden. Beim Vergleich der DNA-Stammlinienzahl und –größe zeigten sich Abweichungen in 9,09% der reaktiven Ergüsse, in 69,23% der Karzinosen und in 45,45% der Mesotheliome. Die Modalwerte beider Untersuchungen wiesen insgesamt eine Korrelation von r= 0,98 auf. Die Streuung der Modalwerte um 2,00c bei den diploiden reaktiven Ergussproben war bei den MMZA-Messungen mit 2,03c +/-0,10c geringer als bei den AutoCyte-Messungen mit 2,07c +/-0,12c. Die Variationskoeffizienten (CV) der Referenzzellen lagen am LfB im Mittel um 1,06% höher als am IfC.
Bei der manuellen AgNOR-Zählung konnte nur ein Schwellenwert von 5,10 (Cluster + Satelliten) für die Unterscheidung zwischen reaktiven und tumorbedingten Proben festgestellt werden. Mit Hilfe der automatischen AgNOR-Zählung ist keine diagnostische Trennung der malignen von den benignen Proben möglich gewesen.
Bei der softwaregestützten Berechnung der absoluten und relativen AgNOR-Fläche konnte wegen großer Streuwerte kein Schwellenwert für die Differenzierung zwischen den verschiedenen Diagnosegruppen festgelegt werden.
Das am LfB neu entwickelte MMZA-System ist zwar funktionsfähig, jedoch für den diagnostischen Routineeinsatz noch nicht einsatzbereit. Werden die beschriebenen Unzulänglichkeiten behoben und der gesamte Arbeitsablauf beschleunigt, so kann das MMZA-System einen erheblichen Beitrag zu einer verbesserten Krebsdiagnostik leisten.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Cytopathologie
Dokument erstellt am:16.12.2010
Dateien geändert am:15.12.2010
Promotionsantrag am:18.05.2010
Datum der Promotion:17.08.2010
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