Dokument: Die Prävalenz der arteriellen Hypertonie und ihr Zusammenhang mit der antihypertensiven Medikation, kardiovaskulären Risikofaktoren und Folgeerkrankungen. Eine epidemiologische Überblicksstudie auf einer internistischen Notaufnahmestation.
Titel: | Die Prävalenz der arteriellen Hypertonie und ihr Zusammenhang mit der antihypertensiven Medikation, kardiovaskulären Risikofaktoren und Folgeerkrankungen. Eine epidemiologische Überblicksstudie auf einer internistischen Notaufnahmestation. | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=9162 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20081112-095337-6 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Büttgen, Stella [Autor] | |||||||
Dateien: |
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Beitragende: | PD Dr. Voiculescu, Adina [Gutachter] Prof. Dr. med. Hohlfeld, Thomas [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | arterielle Hypertonie, Prävalenz | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die Prävalenz der arteriellen Hypertonie und ihr Zusammenhang mit der anti-hypertensiven Medikation, kardiovaskulären Risikofaktoren und Folgeerkrankungen.
Eine epidemiologische Überblicksstudie auf einer internistischen Notaufnahmestation. Das Ziel unserer Arbeit war die Prävalenz der arteriellen Hypertonie auf einer internistischen Notaufnahme festzustellen, und das Profil der hypertensiven Patienten zu charakterisieren. Dabei wurden die Patienten, die Blutdruckwerte ≥ 140/90 mmHg bei mehreren Messungen aufwiesen, und die Patienten, bei denen eine Hypertonie bereits bekannt war, einander gegenübergestellt. Unser Patientengut bestand aus allen 1430 Patienten, die sich in den Monaten Juli 2003 und Januar 2004 auf der internistischen Notaufnahme des UKD vorstellten, wobei wir die Daten von 1244 Patienten anhand des vorhandenen Aktenmaterials retrospektiv erheben konnten. Es zeigte sich, dass die Prävalenz der arteriellen Hypertonie auf einer internistischen Notaufnahme hoch ist. Häufig handelte es sich um eine nicht erkannte bzw. noch nicht bekannte arterielle Hypertonie. Wir stellten fest, dass Männer häufiger betroffen waren als Frauen und ¾ der Patienten mit erhöhten Blutdruckwerten älter als 50 Jahre alt waren. Bezüglich der Höhe der gemessenen Blutdruckwerte, zeigte sich, dass zumeist eine milde Hypertonie (systolischer RR 140 – 159 mmHg) vorlag, wobei interessanterweise die Patienten, bei denen eine arterielle Hypertonie vorbekannt war, im Mittel niedrigere Blutdruckwerte hatten. Bemerkenswert war zudem, dass drei von vier Patienten, denen eine Hypertonie bereits bekannt war, die von den Gesellschaften vorgegebenen Zielblutdruckwerte nicht erreichten. Eine große Zahl der Patienten litt an Folgeerkrankungen wie KHK, Niereninsuffizienz und Herzinsuffizienz und hatten in der Vergangenheit bereits einen Schlaganfall. Außerdem wies ein Drittel der hypertonen Patienten eine eingeschränkte Nierenfunktion auf, die noch nicht bekannt war. Es bestätigte sich zudem, dass die Dauer der Hypertonie und Höhe der Blutdruckwerte mit der Zahl Folgeerkrankungen korreliert. So wiesen Patienten, die eine bekannte Hypertonie hatten, bedeutend mehr Folgeerkrankungen und Komplikationen auf. Die Zahl der Folgeerkrankungen bei Patienten mit normalen Blutdruckwerten war signifikant geringer. Ferner musste mehr als jeder zehnte hypertensive Patient auf der Notaufnahme wegen Komplikationen der Hypertonie behandelt werden. Hinsichtlich der Frage nach kardiovaskulären Risikofaktoren wurde festgestellt, dass diese bei ¾ der hypertonen Patienten vorzufinden waren und dass bei Patienten mit normalen Blutdruckwerten die Häufigkeit und Zahl der kardiovaskulären Risikofaktoren signifikant geringer war. Auffallend war zudem, dass 40% der hypertonen Patienten keine antihypertensive Vormedikation erhielten und lediglich 38% der Patienten unter Therapie die Zielblutdruckwerte erreichten. Ob dies ein Problem der Compliance war, ließ sich anhand der vorliegenden Daten nicht feststellen. Der überwiegende Teil der Patienten erhielt eine Mono-Therapie, wobei besonders häufig Beta-Blocker, ACE-Hemmer, Diuretika und Calcium-Antagonisten eingesetzt wurden. In der Kombinationstherapie wurden ACE-Hemmer und Diuretika häufiger eingenommen als in der Mono-Therapie besonders bei Patienten, die unter Zweifach-Medikation normale Blutdruckwerte aufwiesen. Bezüglich der antihypertensiven Therapie auf der Notaufnahme wurden meist entsprechend den Empfehlungen der Gesellschaften Nitrate oder kurzwirksame Calziumantagonisten verabreicht, wodurch bei einer großen Zahl der Patienten der Blutdruck gesenkt werden konnte. Bemerkenswert war dass bei nur einem geringen Teil der hypertonen Patienten eine arterielle Hypertonie im Verlegungs- oder Entlassungsbrief erwähnt wurde. Die Prävalenz von hypertensiven Patienten in einer internistischen Notaufnahme ist sehr hoch. Häufig handelt es sich um eine Erstdiagnose und/oder um eine nicht ausreichend eingestellte Hypertonie. Dies weist darauf hin, dass vermutlich die von den Gesellschaften empfohlen Zielblutruckwerte nur selten erreicht werden. Inwiefern es sich um eine nicht ausreichende Behandlung oder um ein Complianceproblem handelt müsste in Zukunft weiter untersucht werden. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 12.11.2008 | |||||||
Dateien geändert am: | 30.09.2008 | |||||||
Promotionsantrag am: | 26.02.2008 | |||||||
Datum der Promotion: | 28.08.2008 |