Dokument: Die Prävalenz von Störungen des Natrium- und Kaliumhaushaltes sowie von Niereninsuffizienz im Patientengut einer großen internistischen Notaufnahme und ihr Zusammenhang mit Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme
Titel: | Die Prävalenz von Störungen des Natrium- und Kaliumhaushaltes sowie von Niereninsuffizienz im Patientengut einer großen internistischen Notaufnahme und ihr Zusammenhang mit Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=9047 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20081002-144627-3 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Hinze, Leonie [Autor] | |||||||
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Beitragende: | PD Dr. Voiculescu, Adina [Gutachter] Prof. Dr. med. Hohlfeld, Thomas [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die Prävalenz von Störungen des Natrium- und Kaliumhaushaltes sowie von Niereninsuffizienz im Patientengut einer großen internistischen Notaufnahme und ihr Zusammenhang mit Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme
Leonie Hinze Hintergrund: Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolyt – Haushaltes sind vor allem im Alter oft Folge komplexer Grunderkrankungen und werden häufig unterschätzt. Es gibt insgesamt nur wenige Untersuchungen zu Häufigkeit und Ursachen in den großen Patientenkollektiven, die sich in einem Krankenhaus vorstellen. Wir untersuchten die Prävalenz von Störungen des Natrium- und Kaliumhaushaltes im Zusammenhang mit Symptomen, Vorerkrankungen, Vormedikation und Aufenthaltsdauer der in einer internistischen Notaufnahme vorgestellten Patienten. Von Interesse waren zudem die Mortalitätsrate sowie die Frage nach saisonalen Unterschieden. Neben der Prävalenz der Niereninsuffizienz sollte insbesondere der Zusammenhang mit Vorerkrankungen und der Einnahme von Medikamenten herausgestellt werden. Methoden: Eine Datenbank wurde anhand des vorliegenden Datenmaterials der Patienten, die sich in den Monaten Juli 2003 und Januar 2004 in der Notaufnahme des Universitätsklinikums Düsseldorf vorstellten, erstellt. Es handelte sich um insgesamt 1430 Patienten (Alter 57 ± 20 Jahre). Während fast die Hälfte der Patienten ambulant behandelt wurde, blieben rund 10% der Patienten vorstationär. Stationär wurden 43,1% der Patienten versorgt. Der Normbereich war für Natrium 135-145 mmol/l und für Kalium 3,5-5,0 mmol/l. Die Nierenfunktion wurde anhand der GFR (glomeruläre Filtrationsrate), ermittelt durch Anwendung der MDRD-Formel, nach der Einteilung der National Kidney Foundation (NKF) beurteilt. Ergebnisse: Die Hyponatriämie war die mit 15,3% am häufigsten aufgetretene Elektrolytstörung. Dabei nahmen einige dieser Patienten (13,4%) regelmäßig Thiazide über die Vormedikation ein. Ein Großteil (67%) der Patienten mit einer Hyponatriämie im Aufnahmelabor war älter als 60 Jahre. Die am seltensten aufgetretene Elektrolytstörung war die Hypernatriämie, welche bei insgesamt 15 Patienten (1,3%) verzeichnet wurde. Es zeigte sich, dass rund ein Drittel dieser Patienten exsikkiert war. Ein saisonaler Unterschied zwischen dem Sommermonat Juli und dem Wintermonat Januar stellte sich nicht heraus, es zeichnete sich lediglich eine Tendenz in Richtung des Sommermonats ab. Insgesamt 11,9% aller aufgenommenen Patienten zeigten im Aufnahmelabor eine Hypokaliämie. Diese war, wie auch die Hyponariämie, in etlichen Fällen (13,6%) mit der Einnahme von Thiaziden assoziiert. Bei jedem Fünften der Patienten mit einer Hypokaliämie bei Aufnahme zeigte sich zeitgleich eine Hyponatriämie. Eine Hyperkaliämie wurde bei 8% aller Patienten bei Aufnahme festgestellt. Rund 9 von 10 dieser Patienten wiesen eine reduzierte GFR auf, wobei bereits jeder Vierte (25,6%) eine Niereninsuffizienz im Stadium 5 gemäß der Einteilung der NKF hatte. Insgesamt wiesen somit 36,5% aller aufgenommenen Patienten eine Störung des Elektrolythaushaltes auf. Hinsichtlich der Prävalenz der Niereninsuffizienz zeigte sich, dass 63,8% aller aufgenommenen Patienten eine eingeschränkte Nierenfunktion aufwiesen. Dabei lag bei den meisten dieser Patienten (38,4%) die GFR zwischen 60 und 89 ml/min/1,73m² und somit im Stadium 2 nach der Einteilung der NKF. Fast zwei Dritteln der Patienten (64%) war eine Einschränkung ihrer Nierenfunktion nicht bekannt. In Bezug auf die Vorerkrankungen der Patienten mit reduzierter GFR zeigte sich, dass insbesondere ein Zusammenhang mit Koronarer Herzkrankheit (KHK), arterieller Hypertonie und Diabetes mellitus bestand. Mehr als jeder Fünfte der Patienten mit einer Niereninsuffizienz (22,3%) nahm Schleifendiuretika ein, auch Thiazide waren bei diesen Patienten in einigen Fällen vertreten (10,2%). Schlussfolgerung: Die Prävalenz von Elektrolytstörungen in einer internistischen Notaufnahme ist hoch. Häufig ist das Auftreten einer Elektrolytstörung vor allem bei älteren Patienten mit der Einnahme von Diuretika assoziiert. Der Prävalenz der Niereninsuffizienz in einer internistischen Notaufnahme ist sehr hoch. Sie steht dabei oft im Zusammenhang mit KHK, arterieller Hypertonie und Diabetes mellitus. In vielen Fällen ist das Vorliegen einer Niereninsuffizienz jedoch nicht bekannt. Dies weist darauf hin, dass Elektrolytstörungen als mögliche Nebenwirkung der Medikamenteneinnahme von Bedeutung sind, aber, wie auch eine reduzierte Nierenfunktion, nicht in zufrieden stellendem Maße kontrolliert und berücksichtigt werden. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 02.10.2008 | |||||||
Dateien geändert am: | 23.09.2008 | |||||||
Promotionsantrag am: | 16.01.2008 | |||||||
Datum der Promotion: | 24.07.2008 |