Dokument: Vergleich von Icodextrin und Glucose als osmotisches Agens in Peritonealdialyselösungen Untersuchung von peritonealer Transportkinetik und metabolischen Daten im matched pair Design
Titel: | Vergleich von Icodextrin und Glucose als osmotisches Agens in Peritonealdialyselösungen Untersuchung von peritonealer Transportkinetik und metabolischen Daten im matched pair Design | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=8794 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20080908-112507-9 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Wiebringhaus, Verena [Autor] | |||||||
Dateien: |
| |||||||
Beitragende: | Prof. Dr. Plum, Jörg [Betreuer/Doktorvater] Prof.Dr. Rump, L. Christian [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Vergleich von Icodextrin und Glucose als osmotisches
Agens in Peritonealdialyselösungen Untersuchung von peritonealer Transportkinetik und metabolischen Daten im matched pair Design Verena Wiebringhaus Einleitung: Hohe Glucosekonzentrationen in den Standard Peritonealdialyselösungen können Membranveränderungen hervorrufen. Dadurch kann es zu einem Utrafiltrationsverlust und zu Clearanceveränderungen kommen. Des Weiteren kann die erhöhte Glucosekonzentration zu metabolischen Effekten, wie Gewichtszunahme, Störung des Kohlenhydrat– und Fettstoffwechsels führen. Aus diesen Gründen wurde eine neue isoosmotische Glucosepolymerlösung (Icodextrin 7,5%) entwickelt und auf dem Markt eingeführt. Wir untersuchten den Effekt von Icodextrin auf die peritoneale Kinetik von Flüssigkeit und Soluten, renale Restfunktion, anthropometische Daten und metabolische Parameter bei chronischen Peritonealdialysepatienten im Langzeitverlauf zum Zeitpunkt der Umstellung auf Icodextrin und 3, 6 und 12 Monate nach der Umstellung des Dialyseregimes. Methode: 32 Patienten konnten wir hinsichtlich des Alters, Gewichts, der Restdiurese, Ultrafiltration, der Dialyseeffektivitätsparameter und der PD Monate bis zu der Umstellung auf Icodextrin matchen, so dass wir sechzehn Patienten (45,220,4 Monate PD Therapie) mit Icodextrin für den „long dwell“ und sechzehn Patienten (51,227,1 Monate PD Therapie), welche nur Glucoselösungen verwendeten, vergleichen konnten. Somit konnten wir 16 „matched pairs“ mittels einer verbundenen Stichprobe gegenüberstellen. Die korrespondierenden Patientenpaare unterschieden sich in weniger als 25% in den angegebenen Parametern und erreichten diesbezüglich statistisch keine Signifikanz. Die Indikation für den Einsatz von Icodextrin war eine ungenügende Ultrafiltration bzw. täglichen Gesamtflüssigkeitsausscheidung (<1000ml) unter glucosehaltigem Dialysat mit der Gefahr des Systemversagens. Die statistische Auswertung erfolgte mittels ANOVA, die als zweifaktorielle Analyse durchgeführt wurde mit Messwiederholung auf einem Faktor (zeitabhängige Veränderung). Die T-Teste verdeutlichten bei einer Signifikanz die Paardifferenz für die jeweiligen Zeitpunkte. Ergebnisse: Durch Kolloidosmose produzierte Icodextrin eine stetige Ultrafiltration, die über acht Stunden und länger aufrechterhalten werden konnte. Es kam zu einer Erhöhung der Ultrafiltration/24h von -3 Monate: 894±854ml/24h auf 1155±495ml/24h nach 12 Monaten (p=0,03). Die Ultrafiltration der Glucose behandelten Patienten blieb konstant. Durch den zunehmenden konvektiven Transport bei verbesserter Ultrafiltration, erhöhte sich auch die peritoneale Harnstoff- und Kreatinin-Clearance. Die peritoneale Harnstoff-Clearance stieg von 11,61±3,21ml/min auf 13,05±2,58ml/min (p=0,017) und die peritoneale Kreatinin-Clearance stiegt von 5,9±1,9ml/min auf 6,7±1,2ml/min (p=0,05). Bei den anthropometischen Parametern -wie Gewicht, Blutdruck und Ödembildung- kam es zu keiner signifikanten Änderung nach Umstellung auf Icodextrin. Bezüglich der renalen Restausscheidung fanden sich ebenfalls keine signifikanten Unterschiede. In der gesamten Beobachtungsperiode nach der Umstellung auf Icodextrin fanden sich sowohl niedrigere Natrium- als auch Chloridserumspiegel im Vergleich mit der Glucose-Gruppe. Die Chloridkonzentration sank von 98,6±2,8mmol/l auf 95,3±2,5mmol/l (p=0,001), ebenfalls die Natriumkonzentration von -3 Monaten: 138,7±3,5mmol/l auf 134,3±2,8mmol/l 12 Monate nach der Icodextrinbehandlung (p=0,05). Es fand sich nach der Umstellung des Dialyseregimes auf Icodextrin zusätzlich ein Abfall der Serumamylaseaktivität. Dies war mit einer Interferenz des Icodextrins mit den verwendeten Messverfahren zu erklären. Gesamtcholesterin (LDL und HDL) und Triglyceridspiegel unterschieden sich nicht. Schlussfolgerung: Die vorliegenden Daten zeigten, dass durch die verbesserte Ultrafiltration sich die peritoneale Harnstoff- und Kreatinin-Clearance über einen längeren Beobachtungszeitraum bei den mit icodextrinbehandelten Patienten verbesserte. Keine signifikante Differenz fand sich dagegen bei Blutdruck, renaler Restfunktion, Ödembildung und metabolischen Parametern. Die neue Lösung erbringt daher einen positiven Beitrag zu der Behandlung von Peritonealdialysepatienten mit zu geringer Ultrafiltration. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 08.09.2008 | |||||||
Dateien geändert am: | 27.08.2008 | |||||||
Promotionsantrag am: | 19.12.2007 | |||||||
Datum der Promotion: | 11.08.2008 |