Dokument: Anton P. Cechov (1860-1904) - Seine Krankheit und die Medizin seiner Zeit

Titel:Anton P. Cechov (1860-1904) - Seine Krankheit und die Medizin seiner Zeit
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=8618
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20080811-090813-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Greiner, Helge [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]2,85 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 08.08.2008 / geändert 08.08.2008
Beitragende:Prof. Dr. med Franken, Franz-Hermann [Gutachter]
Prof. Dr. Vögele, Jörg [Gutachter]
Stichwörter:Anton Cechov, Russland, Geschichte der Medizin, Tuberkulose
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Abstract
Der russische Schriftsteller und Arzt Anton P. Čechov (1860-1904) wurde - wie viele seiner Zeitgenossen - Opfer einer chronisch progredienten Lungentuberkulose. Sie machte sich bei ihm im Alter von 24 Jahren erstmals bemerkbar, als er einen lebensgefährlichen Blutsturz erlitt. 20 Jahre später starb Čechov an einer Herzinsuffizienz als Folge der Erkrankung. Obwohl er die Krankheit als Mediziner frühzeitig als Tuberkulose erkannt hatte, versuchte er sie zeitlebens zu verbergen, zu verharmlosen und zu ignorieren. So unterzog er sich einer eingehenden klinischen Untersuchung erst nach einem besonders schweren Blutsturz 1897, die ihm und seiner Umgebung den Ernst seiner Lage offenbarte. In einer ganzen Reihe von Čechovs Erzählungen, weniger in seinen Theaterstücken, finden sich nicht nur Hinweise auf seine eigene Erkrankung, sondern auch auf den Alltag der Ärzte und die Medizin seiner Zeit.
Zur Beurteilung des Krankheitsverlaufs und der Behandlung bei Čechov ist eine medizinhistorische Einschätzung des damaligen Kenntnisstands hinsichtlich der Lungentuberkulose und der angewandten diagnostischen und therapeutischen Methoden Voraussetzung. Dabei wird deutlich, dass man die Tuberkulose – insbesondere seit der Entdeckung der Mykobakterien durch Robert Koch 1882 - pathogenetisch und klinisch gut einzuordnen wusste. Als diagnostische Hilfsmittel standen die Perkussion und die Auskultation der Lungen im Vordergrund; therapeutisch war man der Krankheit gegenüber jedoch machtlos. Dies führte zu den unterschiedlichsten - zum Teil abenteuerlich anmutenden - Behandlungsversuchen, darunter verschiedenartige Kuren mit Milchprodukten und Mineralwässern, Aufenthalte in südlichen Ländern oder alpinem Klima und die Verabreichung zahlloser wirkungsloser Arzneimittel. Retrospektiv hatten sämtliche therapeutische Maßnahmen keinen objektiv nachweisbaren kurativen Effekt. Nach Čechovs Tod sollten noch 40 Jahre vergehen, bis eine kausale antibiotisch-tuberkulostatische Therapie gefunden wurde.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Bezug:1860-1904
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:08.08.2008
Dateien geändert am:08.08.2008
Promotionsantrag am:19.07.2007
Datum der Promotion:31.07.2008
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen