Dokument: Effektivität und psychosoziale Konsequenzen prophylaktischer Operationen im Rahmen des hereditären Mamma- und Ovarialkarzinoms

Titel:Effektivität und psychosoziale Konsequenzen prophylaktischer Operationen im Rahmen des hereditären Mamma- und Ovarialkarzinoms
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=8412
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20080710-103708-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Anusic, Katharina [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]7,80 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 09.07.2008 / geändert 09.07.2008
Beitragende:Prof. Dr. Bender, Hans-Georg [Gutachter]
Prof. Dr. Poremba, Christopher [Gutachter]
Stichwörter:prophylaktische Operationen, Prevention von Mammakarzinom, Prevention von Ovarialkarzinom
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Nur der kritische Einsatz jener Therapieform, welche qualitätsgesichert auf Tauglichkeit und Folgeeffekte eine evidenzbasierte Medizin darstellt, rechtfertigt eine solche radikale Maßnahme wie die prophylaktische Organentfernung. Wir untersuchten die Effektivität prophylaktischer Mastektomie und Adnexektomie bei Risikopersonen und BRCA1/2-Mutationsträgern und prüften die Vor- und Nachteile prophylaktischer Organentnahme, mit der Schwerpunktsetzung auf die Wahrnehmung durch den Patienten.
Das Studienkollektiv setzt sich zusammen aus 126 Risikopersonen mit familiärer Disposition für das Mamma- und Ovaialkarzinom, von denen 20% als BRCA1/2-Mutationsträger identifiziert wurden. In einem durchschnittlichen Beobachtungszeitraum von 54,4 Monaten wurde nur ein okkultes Mammakarzinom (4,2%) zur Zeit der pME und kein Ovarialkarzinom festgestellt. In weiteren acht Fällen (34,8%) wurden prämaligne Läsionen mit erhöhten Krebsrisiko gefunden.
Die Gründe, sich für oder gegen eine proph. Organentfernung zu entscheiden, sind vielfältig. Im Untersuchungskollektiv entschied sich etwa jede zweite Frau mit nachgewiesener BRCA1/2-Mutation für eine pME (11%) und pAE (25%) und 18% von ihnen haben beide Operationen vornehmen lassen. Ratsuchende mit einem Mammakarzinom in der Vorgeschichte zeigten dabei auch unabhängig vom Mutationsstatus eine höhere Akzeptanz. Ein überschätztes Risikoempfinden sowie krebsbedingte Angst sind weitere Einflußfaktoren, die positiv mit proph.Operationen korrelierten.
Der am häufigsten angegebene Grund, sich gegen proph. Operationen zu entscheiden, war der Ausschluß der eigenen BRCA1/2-Mutation. Etwa die Hälfe der Risikopersonen fand zudem, dass eine proph. Operation ein zu radikaler Schritt sei und dass derzeitige Früherkennungsuntersuchungen ausreichen. 13% der Ratsuchenden haben sich aufgrund eines vorhandenen Kinderwunsches gegen pAE entschieden. Ein nicht unerheblicher Anteil hatte Angst vor einem kosmetisch ungünstigen Ergebnis sowie vor gravierenden Folgen auf ihre Partnerschaft und Sexualleben.
Es zeigt sich, dass in ca. 4% bis 30% der Fälle mit Komplikationen nach pME und pAE zu rechnen ist. Insgesamt waren die Ratsuchenden mit ihrer Entscheidung, eine pME oder pAE vorgenommen zu haben, zufrieden. Etwa 5% bereuten ihre Entscheidung.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:09.07.2008
Dateien geändert am:09.07.2008
Promotionsantrag am:11.03.2008
Datum der Promotion:19.03.2008
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen