Dokument: Revaskularisationsstrategien bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt im Verbund von kardiologischem Zentrum, Notarzt und Krankenhaus ohne Herzkatheterlabor. Eine Untersuchung anhand des Patientengutes des Klinikums Braunschweig 2004- 06
Titel: | Revaskularisationsstrategien bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt im Verbund von kardiologischem Zentrum, Notarzt und Krankenhaus ohne Herzkatheterlabor. Eine Untersuchung anhand des Patientengutes des Klinikums Braunschweig 2004- 06 | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=7974 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20080702-152413-6 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Hinrichs, Jan [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Heintzen, M. [Gutachter] Prof.Dr. Rump, L. Christian [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Präklinische Thrombolyse, Akuter Myokardinfarkt | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die Revaskularisationsstrategien beim akuten Myokardinfarkt sind derzeit in der Diskussion. Wir untersuchten - in Kooperation mit dem Rettungsdienst der Stadt Braunschweig - ein Konzept zur Behandlung von Patienten mit akutem Myokardinfarkt. Dieses beinhaltet die interventionelle Therapie nach erfolgter präklinischer Thrombolysebehandlung , die Intervention nach erfolgter Thrombolyse in einem primär aufnehmenden Krankenhaus ohne Katheterlabor und die direkte Intervention ohne vorherige Lyse. Untersucht wurde eine kleine Gruppe von 50 Patienten in den drei Untergruppen NAW (Thrombolyse im Notarzteinsatzfahrzeug), KH (Thrombolyse im Krankenhaus ohne Kathetherinterventionsmöglichkeit) und Primär (Verlegung zur PCI ohne vorherige Thrombolyse). Die Untergruppen waren in der Altersverteilung und Krankheitsausprägung im Wesentlichen identisch zusammengesetzt.
Wir fanden, dass Beschwerdefreiheit präinterventionell nur nach thrombolytischer Therapie zu erreichen war (11 von 33 Patienten nach Thrombolyse waren bei Aufnahme in unserer Klinik beschwerdefrei, keiner von 17 der Primärgruppe). Die Patienten der Thrombolysegruppen wurden nach Beginn der Symptomatik deutlich früher behandelt (NAW nach 80 Minuten, KH nach 160 Minuten im Vergleich zu 230 Minuten der Primärgruppe). Nach elektrophysiologischen Kriterien normale Post-Infarkt EKGs fanden sich häufiger in diesen Gruppen (7 von 17 der Gruppe NAW, 4 von 16 der Gruppe KH und 1 von 17 der Primärgruppe). Während der Katheteruntersuchung fanden sich bei den lysierten Patienten weniger thrombenhaltige Läsionen und ein signifikant besserer TIMI- Fluss (1,88 in der NAW- Gruppe, 1,8 in der KH-Gruppe, 0,31 in der Primärgruppe; p= 0,04- 0,07). Diesen Patienten konnten signifikant kürzere Stents eingesetzt werden (18 mm in der NAW- Gruppe, 21 mm in der KH- Gruppe, 24 mm in der Primärgruppe; p= 0,007- 0,04). Die direkte Stentversorgung ohne PCI war nur nach vorheriger Thrombolyse möglich (13 von 33 Patienten der Thrombolysegruppen, keiner aus der Primärgruppe). Die lysierten Patienten hatten kürzere Durchleuchtungszeiten (NAW 6,8 Minuten, KH 7 Minuten und Primär 7,8 Minuten) und bekamen geringere Kontrastmittelmengen (NAW 128 ml, KH 152 ml und Primär 173 ml). Bei den primär per PCI behandelten Patienten traten während der PCI deutlich häufiger Komplikationen auf (4 Dissekationen (2 in beiden Thrombolysegruppen), 4 Bradykardien (0), 1 Vasospasmus (0). Im Verlauf des stationären Aufenthaltes fand sich in den drei Gruppen eine identische Komplikationsrate. Blutungen traten in den Lysegruppen nicht häufiger auf. Laborchemisch fand sich in beiden Thrombolysegruppen eine geringere CK- Entwicklung (NAW- CK- Max. 2294 U/l, KH 2644 U/l) als in der Gruppe der nicht thrombolysierten Patienten (CK- Max. 3400 U/l). Daraus schließen wir, dass die Thrombolyse eine sichere und erfolgreiche Therapie des akuten Myokardinfarktes ist, die auch in Kombination mit einer anschließenden PCI ohne erhöhte Komplikationsrate durchgeführt werden kann. Patienten, die bei einem akuten Myokardinfarkt nicht in einem Zentrum primär gesehen werden, sollten thrombolysiert werden. Unsere Untersuchung zeigt eine Vielzahl von positiven Effekten der thrombolytischen Therapie, die eindeutig für diesen Ansatz sprechen. | |||||||
Rechtliche Vermerke: | geprüft | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Sonstige Einrichtungen/Externe | |||||||
Dokument erstellt am: | 02.06.2008 | |||||||
Dateien geändert am: | 02.06.2008 | |||||||
Promotionsantrag am: | 14.09.2007 | |||||||
Datum der Promotion: | 25.04.2008 |