Dokument: Allelverlust am kurzen Arm des Chromosoms 1 in Keimzelltumoren bei Kindern und Jugendlichen

Titel:Allelverlust am kurzen Arm des Chromosoms 1 in Keimzelltumoren bei Kindern und Jugendlichen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20080703-082534-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Orb, Sandra [Autor]
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Dateien vom 29.04.2008 / geändert 25.06.2008
Beitragende: Schneider, Dominik [Gutachter]
Prof. Dr. Poremba, Christopher [Gutachter]
Stichwörter:Keimzelltumoren, Chromosom 1
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:ABSTRACT
Deletionen am kurzen Arm von Chromosom 1 stellen ein häufiges Ereignis in embryonalen Tumoren des Kindesalters dar, welches meist mit einer ungünstigen Prognose korreliert. Die Daten aus vorangegangenen Studien bei Keimzelltumoren des Kindes- und Jugendalters sind widersprüchlich und beschreiben Verluste an Chromosom 1p in einer Häufigkeit von 5% bis zu 80%, wenn unterschiedliche Untersuchungsmethoden, wie die Mikrosatellitenanalyse, die Fluoreszenz in-situ Hybridisierung oder die komparative genomische Hybridisierung eingesetzt werden.
Ziel der hier vorgelegten Arbeit ist es, mittels einer Mikrosatellitenanalyse mit 14 Markern auf Chromosom 1p den regelhaft deletierten Bereich so weit wie möglich einzugrenzen, um auf diese Weise möglicherweise relevante Tumorsuppressorgene identifizieren zu können. Zudem soll die Frage untersucht werden, inwieweit ein LOH an 1p mit einer schlechteren Prognose der Tumorerkrankung assoziiert ist.
Um der biologischen Heterogenität der Keimzelltumoren gerecht zu werden, sind repräsentative Proben aus den verschiedenen histologischen Gruppen und der unterschiedlichen Altersgruppen (vier Teratome und neun Dottersacktumoren des Kindesalters, neun maligne Keimzelltumoren des Jugendlichen- und Erwachsenenalters) in diese Studie eingeschlossen worden. Mit Hilfe der Touchdown-PCR haben wir im Vergleich von Normal- zu Tumorgewebe in acht von neun Dottersacktumoren des Kindesalters eine Deletion an Chromosom 1p gefunden. Hingegen war in keinem der Teratome eine Deletion nachweisbar. In zwei von neun malignen Keimzelltumoren des Jugendlichen- und Erwachsenenalters fand sich ebenfalls eine Deletion an Chromosom 1p. Die gemeinsam deletierte Region lässt sich auf den Bereich von 1p36.1 bis zum terminalen Ende des Chromosoms 1p eingrenzen, mit einem proximalen Ende in Nachbarschaft der Marker D1S450 und D1S2870. Eine prognostische Relevanz ist bei den Keimzelltumoren des Kindes- und Jugendalters bei einer Deletionsrate von 89% und einem ereignisfreien Überleben dieser Patientengruppe von über 80% auszuschließen. Eine mögliche prognostische Relevanz einer LOH an 1p des Jugendlichen- oder Erwachsenenalters ist möglich, da es den beiden positiven Fällen zu einem Rezidiv des Primärtumors und zu einem klinisch ungünstigen Verlauf kam.
Zusammenfassend ist zu konstatieren, dass eine Deletion des telomernahen Abschnittes von Chromosom 1p in Dottersacktumoren des Kindesalters nahezu regelhaft nachzuweisen ist. Insofern ist diese Veränderung biologisch gesehen prognostisch nicht relevant. Bei malignen Keimzelltumoren von Jugendlichen und Erwachsenen ist eine Deletion an Chromosom 1p seltener. Hier ist die prognostische Relevanz prospektiv zu prüfen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:25.06.2008
Dateien geändert am:25.06.2008
Promotionsantrag am:19.03.2008
Datum der Promotion:27.04.2008
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