Dokument: Hirnfunktionelle Korrelate des Erlebens von Belohnungen und Belohnungsenttäuschungen in Abhängigkeit von chronischen gratifikationskritischen Erfahrungen
Titel: | Hirnfunktionelle Korrelate des Erlebens von Belohnungen und Belohnungsenttäuschungen in Abhängigkeit von chronischen gratifikationskritischen Erfahrungen | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=7401 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20080403-100909-4 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Menrath, Ingo [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Siegrist, Johannes [Gutachter] Prof. Dr. Dr. Schneider, Frank [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Gratifikationskrise, Belohnungen, Belohnungsenttäuschungen, funktionelle Kernspintomographie, fMRT | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | In der vorliegenden Arbeit wurde erstmalig untersucht, ob chronische soziale Belastungen
am Arbeitsplatz mit veränderten neuronalen Aktivierungsmustern im Rahmen von Belohnungen und Belohnungsenttäuschungen einhergehen. Als Grundlage diente das Modell beruflicher Gratifikationskrisen – ein sozioepidemiologisches Modell, welches chronische Belohnungsenttäuschungen am Arbeitsplatz erfasst. Mit Hilfe des Fragebogens zur Messung beruflicher Gratifikationskrisen wurden 200 Mitarbeiter eines Forschungszentrums hinsichtlich ihrer beruflichen Belastungen eingeschätzt. Eine Gruppe von hoch Belasteten und eine Gruppe von niedrig Belasteten nahmen anschließend an einer funktionellen kernspintomographischen Untersuchung teil. In der ersten Hälfte des Experimentes wurden die Probanden fast ausschließlich für erbrachte Leistungen monetär belohnt. In der zweiten Hälfte wurden vermehrt gratifikationskritische Situationen experimentell induziert, indem trotz vergleichbarer Leistungen ein fixer Geldbetrag vom erarbeiteten Guthaben abgezogen wurde. Die Analyse der funktionellen Daten zeigte Aktivierungsunterschiede zwischen den Gruppen während des Erlebens von Belohnungen bzw. Belohnungsenttäuschungen. Ein Großteil der Aktivierungen in der Gruppe der niedrig Belasteten nahm während der Belohnungsenttäuschungen im Vergleich zu den Belohnungen ab. Ein derartiger Aktivierungsverlauf in zentralen Strukturen des neuronalen Belohnungssystems (medialer präfrontaler Cortex, anteriorer cingulärer Cortex, dorsolateraler präfrontaler Cortex) steht im Einklang mit aktuellen Forschungsarbeiten zum Vorhersagefehler. Das Modell des Vorhersagefehlers postuliert eine Abnahme der Aktivierung bei Belohnungsenttäuschungen im Vergleich zu Belohnungen. Dieser Aktivierungsverlauf muss als eine neuronale Anpassungsleistung an veränderte Reiz-Reaktionsverhältnisse interpretiert werden. Eine solche zentralnervöse Adaptationsleistung zeigte die Gruppe der hoch Belasteten nicht. Da die gefundenen Aktivierungsdifferenzen nicht auf mögliche Störfaktoren wie Intelligenz, Rechenleistungen oder psychosoziale Merkmale zurückgeführt werden konnten, lassen die Ergebnisse darauf schließen, dass chronische berufliche Belastungen zu veränderten neuronalen Aktivierungen beim Erleben von Belohnungen und Belohnungsenttäuschungen führen. Zukünftige Studien sind jedoch notwendig, um den gefundenen Zusammenhang zwischen sozioemotionalen Erfahrungen und zentralnervösen Veränderungen weiter zu erforschen. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Medizinische Soziologie | |||||||
Dokument erstellt am: | 14.04.2008 | |||||||
Dateien geändert am: | 14.04.2008 | |||||||
Promotionsantrag am: | 24.07.2007 | |||||||
Datum der Promotion: | 07.03.2008 |