Dokument: Klinisch-rechtsmedizinische Versorgung in Krisenzeiten
| Titel: | Klinisch-rechtsmedizinische Versorgung in Krisenzeiten | |||||||
| URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=71257 | |||||||
| URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20251107-092559-1 | |||||||
| Kollektion: | Publikationen | |||||||
| Sprache: | Deutsch | |||||||
| Dokumententyp: | Wissenschaftliche Texte » Artikel, Aufsatz | |||||||
| Medientyp: | Text | |||||||
| Autoren: | Siegel, Melanie [Autor] Emami, Fahras [Autor] Ritz, Stefanie [Autor] Küppers, Lisa [Autor] | |||||||
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| Stichwörter: | Rechtsmedizinische Ambulanz , Häusliche Gewalt , Verbrechensopfer , Pandemic preparedness , SARS-CoV-2 | |||||||
| Beschreibung: | Hintergrund und Ziel
Die Datenlage zur Häufigkeit von Gewalttaten während der Coronavirus-Disease-2019(COVID-19)-Pandemie in Deutschland ist heterogen. Auch zur Erreichbarkeit medizinischer Versorgung für Gewaltbetroffene liegen nur wenig belastbare Erkenntnisse vor. Ziel der Arbeit war die Analyse der Veränderungen in Fallzahlen, -charakteristika und der Erreichbarkeit der rechtsmedizinischen Ambulanz im Verlauf der Pandemie. Damit sollte ein Beitrag zur „pandemic preparedness“ im Falle einer erneuten Pandemie erreicht werden. Material und Methoden Eine retrospektive Datenanalyse des Untersuchungsgutes der rechtsmedizinischen Ambulanz während vier Phasen vor, zu Beginn, in der Spätphase sowie nach dem Höhepunkt der Pandemie wurde durchgeführt (Februar bis Juli der Jahre 2019, 2020, 2021 und 2022). Die aus der Dokumentationsanwendung iGOBSIS exportierten Daten wurden deskriptiv mit SPSS ausgewertet. Ergebnisse Es wurden 602 Personen untersucht. Die Gesamtfallzahlen blieben zu Beginn der Pandemie weitgehend unverändert, stiegen jedoch gegen Ende der Pandemie an. Auffällig war, dass der Anteil untersuchter Kinder von 17,8 % (2019) auf ein knappes Drittel während der Pandemiejahre zunahm. Auch der Anteil an Untersuchungen auf polizeilichen Auftrag war während der Pandemie höher (20,3 % in T0 vs. 38 % in T3). Die Verletzungsschwere bei Fällen häuslicher Gewalt zeigte keine wesentlichen Veränderungen. Diskussion Unsere Daten und die Ergebnisse anderer Untersuchungen sprechen dafür, dass Gewalt auch, und gerade, in Krisenzeiten ein gesellschaftliches Problem bleibt und Versorgungshürden bestehen. Im Sinne einer „pandemic preparedness“ sollten niedrigschwellige Hilfsstrukturen sowie eine effiziente Vernetzung im Hilfesystem ausgebaut werden. | |||||||
| Rechtliche Vermerke: | Originalveröffentlichung:
Siegel, M., Emami, F., Ritz-Timme, S., & Küppers, L. (2025). Klinisch-rechtsmedizinische Versorgung in Krisenzeiten: Was können wir aus der COVID-19-Pandemie lernen? Rechtsmedizin, 35(5), 359–366. https://doi.org/10.1007/s00194-025-00789-x | |||||||
| Lizenz: | ![]() Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz | |||||||
| Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
| Dokument erstellt am: | 07.11.2025 | |||||||
| Dateien geändert am: | 07.11.2025 |

