Dokument: DMEK-Operation mit vs. ohne vorherige Dehydratation des Transplantats mit Dextran

Titel:DMEK-Operation mit vs. ohne vorherige Dehydratation des Transplantats mit Dextran
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20251017-125846-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Prues-Hölscher, Jennifer [Autor]
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Dateien vom 13.10.2025 / geändert 13.10.2025
Beitragende:PD Dr. med. Dr. rer. nat. Menzel-Severing, Johannes [Gutachter]
Prof. Dr. MacKenzie, Colin [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Es wird die Hypothese aufgestellt, dass der Verzicht auf Dextran im Rahmen der Aufbereitung von Spenderhornhäuten in der Hornhautbank zu einer klinisch messbaren Verbesserung der Endothelzellzahl bzw. der Hornhautdicke und somit des korrigierten Fernvisus (CDVA), im Vergleich zu den bislang etablierten Hornhautbankprotokollen bei der Durchführung einer Descmet-Membran-Endothel-Keratoplastik (DMEK) führt. Im Rahmen der vorliegenden prospektiven, randomisierten, vergleichenden, nicht- interventionellen klinischen Studie wurde allen Patienten in dem Zeitraum von April 2020 bis Mai 2022, bei denen eine DMEK Operation vorgesehen war, die Teilnahme angeboten. Die Operationen erfolgten durch verschiedene Chirurgen. Während der routinemäßigen DMEK (mit oder ohne Kataraktoperation) erhielten die Patienten Transplantate aus Hornhäuten, welche mindestens 12 Stunden lang in einem Organkulturmedium mit 6% Dextran T500 entquollen wurden, oder aus Hornhäuten, die nicht entquollen wurden. Bei Ablösung von mehr als ein Drittel des Transplantates, wurde ein Rebubbling durchgeführt. Der CDVA wurde einen Tag vor und 3, 6 und 12 Monate nach der Operation beurteilt. Die Transplantatablösung wurde 3 und 7 Tage nach der Operation beurteilt. Die zentrale Hornhautdicke (CCT) wurde vor und 3- 12 Monate nach der Operation erhoben. Die Hornhautendothelzellzahl (ECC) wurde 3-12 Monate nach der Operation gemessen. Bei 92 Patienten wurden die Transplantate mit Dextran und bei 102 wurden die Transplantate ohne Dextran gelagert. Das Durchschnittsalter der Spenderinnen und Spender lag bei knapp über 78 Jahren. Die mittlere Lagerungsdauer der Transplantate, unabhängig vom (Ent-)Quellungszustand, lag bei knapp über 21 Tagen und die mittlere Spenderhornhautendothelzellzahl (ECC) betrug in beiden Gruppen knapp über 2500 Zellen/mm2. Die mittlere postmortem-Zeit war bei Transplantaten, die nicht entquollen wurden, etwas länger (ungefähr 28 Stunden), als bei Transplantaten die entquollen wurden (ungefähr 24 Stunden; p= 0,02). In der Analyse der beiden Patientengruppen zeigte sich, dass zu Studienbeginn keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des Geschlechts, der Sehschärfe (CDVA) oder der zentralen Hornhautdicke (CCT) vorlagen. Die Patienten, die Transplantate ohne Abschwellung erhielten, waren im Durchschnitt etwa 3 Jahre jünger und seltener pseudophak. Es konnte eine deutliche Besserung der CDVA in beiden Gruppen beobachtet werden, wobei 12 Monate nach der Operation 3-4 Visuszeilen hinzukamen. In beiden Gruppen wurde eine signifikante Verringerung der CCT festgestellt. Es wurden zu keinem Zeitpunkt innerhalb der Studie Unterschiede zwischen den beiden Patientengruppen in Bezug auf CDVA, CCT, ECC oder Rebubblingraten festgestellt. In dieser Studie wurde kein Hinweis dafür gefunden, dass das Weglassen von Dextran im Organkulturmedium die Ergebnisse der DMEK negativ beeinflusst. Es kann jedoch nicht die Annahme ausgeschlossen werden, dass Schäden an Hornhautendothelzellen auftreten, wenn Hornhautscheiben und/oder isolierte Descemet- Membranen über einen längeren Zeitraum in Dextran gelagert werden. Daher könnten Hornhautbanken im Rahmen der geltenden Richtlinien erwägen, Änderungen an bestehenden Protokollen vorzunehmen.

It is hypothesised that the omission of dextran in the preparation of donor corneas in the eye bank leads to a clinically measurable improvement in endothelial cell count and/or corneal thickness and thus corrected distance visual acuity (CDVA) compared to the previously established corneal bank protocols when performing Descmet membrane endothelial keratoplasty (DMEK). In this prospective, randomised, comparative, non-interventional, single center, clinical study, all patients scheduled for DMEK surgery between April 2020 and May 2022 were offered the opportunity to participate. The operations were performed by different surgeons. During routine DMEK (with or without cataract surgery), patients received grafts from corneas that were deswollen for at least 12 hours in an organ culture medium containing 6% Dextran T500, or from corneas that were not deswollen. If more than one third of the graft was detached, rebubbling was performed. CDVA was assessed one day before and 3, 6 and 12 months after surgery. Graft detachment was assessed 3 and 7 days after surgery. Central corneal thickness (CCT) was assessed before and 3-12 months after surgery. Corneal endothelial cell count (ECC) was measured 3-12 months after surgery. In 92 patients the transplants were stored with dextran and 102 transplants without dextran. Average age of the donors was just over 78 years. Mean storage time of the grafts, regardless of the (de)swelling state, was just over 21 days and mean donor corneal endothelial cell count (ECC) was just over 2500 cells/mm2 in both groups. Mean post- mortem time was slightly longer for grafts that were not deswollen (approximately 28 hours) than for grafts that were deswollen (approximately 24 hours; p= 0.02). There were no significant differences in gender, visual acuity (CDVA) or central corneal thickness (CCT) at baseline. Patients who received transplants without decongestion were on average around 3 years younger and less often pseudophakic. A significant improvement in CDVA was observed in both groups, with 3-4 lines of visual acuity gained 12 months after surgery. A significant reduction in CCT was observed in both groups. No differences in CDVA, CCT, ECC or rebubbling rates were observed between the two patient groups at any time during the study.
In conclusion, no evidence was found in this study that omitting dextran from organ culture medium had a negative impact on the results of DMEK. However, it cannot be excluded that damage to corneal endothelial cells may occur when corneal discs and/or Descemet's membranes are stored in dextran for a prolonged period of time. Therefore, corneal banks may consider making changes to existing protocols.
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Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:17.10.2025
Dateien geändert am:17.10.2025
Promotionsantrag am:17.07.2025
Datum der Promotion:07.10.2025
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