Dokument: Der Zusammenhang von resting-state Netzwerken und Persönlichkeit bei älteren Erwachsenen

Titel:Der Zusammenhang von resting-state Netzwerken und Persönlichkeit bei älteren Erwachsenen
Weiterer Titel:The relationship between resting-state networks and personality in older adults
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20251030-105029-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Haddad, Lisa [Autor]
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Dateien vom 02.09.2025 / geändert 02.09.2025
Beitragende:Univ.-Prof. Dr. med. Dr. rer. pol. Caspers, Svenja [Gutachter]
Univ.-Prof. Dr. med. Eva Meisenzahl-Lechner Meisenzahl-Lechner, Eva [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Das menschliche Gehirn zeigt im Alter eine bemerkenswerte Variabilität in seiner Struktur und Funktion, die
nicht allein durch das chronologische Alter erklärt werden kann. Diese interindividuellen Unterschiede sind
Gegenstand aktueller Forschung, da sie Hinweise auf den Einfluss zusätzlicher Faktoren wie Lebensstil,
genetische Veranlagung oder psychologische Merkmale bieten können. Besonders die Rolle der Persönlichkeit
in Bezug auf die Hirnarchitektur und die Konnektivität von Ruhenetzwerken rückt zunehmend in den
Vordergrund und wird als möglicher Faktor für Veränderungen diskutiert. Persönlichkeit ist ein stabiles
Konstrukt, das über lange Zeiträume hinweg konstant bleibt und mit vielen Aspekten des Lebens
Zusammenhänge zeigt, wie Gesundheit, Wohlbefinden und der Anfälligkeit für Krankheiten. Ob ein
Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und der funktionellen Konnektivität des Gehirns,
insbesondere in den Ruhenetzwerken existiert, ist bisher nicht hinreichend untersucht und Ziel dieser Arbeit.
724 Personen im Alter von 55 bis 85 Jahren wurden untersucht, um den Zusammenhang zwischen
Persönlichkeitsmerkmalen und der funktionellen Konnektivität im Ruhezustand zu beleuchten. Zur Erfassung
der Persönlichkeit wurde das Freiburger Persönlichkeitsinventar mit 138 Items verwendet, während die
funktionelle Konnektivität mittels eines 3T-MRT-Scanners und graphentheoretischen Methoden analysiert
wurde. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei der within- und inter-Netzwerk Konnektivität sowie einem
Verhältniswert (ratio-score) dieser beiden, der die Integration und Segregation der Ruhenetzwerke beschreibt.
Dabei bedeutet ein höherer ratio-score eine maximale Segregation und minimale Integration, sprich ein
höheres Maß an Konnektivität innerhalb eines Ruhenetzwerkes im Verhältnis zu allen anderen
Ruhenetzwerken. Ein niedriger Wert zeigt hingegen eine maximale Integration und minimale Segregation an,
sprich ein höheres Maß an Verbindungen eines Netzwerkes zu allen anderen Ruhenetzwerken im Verhältnis
zu sich selbst. Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht und Bildungsgrad wurden als Störvariablen kontrolliert.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen unter anderem, dass Menschen mit höherer Lebenszufriedenheit eine
stärkere Segregation des sensomotorischen Netzwerks und des Default Mode Netzwerks aufweisen, während
eher neurotizistische Merkmale mit einem höheren Maß an Integration im Default Mode Netzwerk, dem
Limbischen Netzwerk und den Aufmerksamkeitsnetzwerken wie dem Frontoparietalen und Ventral Attention
Netzwerk einhergehen. Diese Unterschiede in der Hirnarchitektur lassen sich möglicherweise durch
unterschiedliche kognitive und soziale Verarbeitung erklären, die von verschiedenen Persönlichkeitstypen
gefordert wird. Dieser Forschungsansatz soll zum Verständnis der Hirnarchitektur im Hinblick auf die
Persönlichkeit im natürlichen Alterungsprozess beitragen.

The human brain exhibits remarkable variability in its structure and function with aging, which cannot be
explained only by chronological age. These interindividual differences are the focus of current research, as
they may provide insights into the influence of additional factors such as lifestyle, genetic predisposition, or
psychological traits. Particularly, the role of personality in relation to brain architecture and the connectivity
of resting-state networks is gaining increasing attention. Personality is a stable construct that remains
relatively constant over long periods of time and is associated with many aspects of life, such as health, well-
being, and susceptibility to diseases. Whether there is a connection between personality traits and the
functional connectivity of the brain, especially in the resting-state networks, has not yet been sufficiently
investigated and is the aim of this study.
724 individuals aged 55 to 85 years were examined to explore the relationship between personality traits and
resting-state functional connectivity. Personality was assessed using the Freiburg Personality Inventory with
138 items, while functional connectivity was analyzed using a 3T MRI scanner and graph theoretical
method. Special attention was given to within- and inter-network connectivity as well as a ratio-score
between the two describing integration and segregation of resting-state networks. A higher ratio score means
maximum segregation and minimum integration, i.e. a higher degree of connectivity within a resting network
in relation to all other resting networks. A lower value, on the other hand, indicates maximum integration
and minimum segregation, i.e. a higher degree of connectivity of a network to all other resting networks in
relation to itself.
Potential confounding factors such as age, gender, and education level were controlled for.
The results of this study show, among other things, that people with higher life satisfaction show a stronger
segregation of the sensorimotor network and the default mode network, while more neuroticistic traits show
a higher degree of integration in the default mode network, the limbic network and the attention networks
such as the frontoparietal and ventral attention network. These differences in brain architecture may be
explained by the differing cognitive and social processing demands required by different personality types.
This research approach aims to contribute to the understanding of brain architecture in relation to personality
within the natural aging process.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Anatomie I
Dokument erstellt am:30.10.2025
Dateien geändert am:30.10.2025
Promotionsantrag am:06.01.2025
Datum der Promotion:17.07.2025
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