Dokument: Zur Visualisierung von „Unaussprechlichem“: Geschlechtskrankheiten auf der „Großen Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen“ (GeSoLei) 1926
Titel: | Zur Visualisierung von „Unaussprechlichem“: Geschlechtskrankheiten auf der „Großen Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen“ (GeSoLei) 1926 | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=70374 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20250728-122836-4 | |||||||
Kollektion: | Publikationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Texte | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autoren: | Krischel, Matthis [Autor] Czirr, Sarah [Autor] Moll, Friedrich H. [Autor] | |||||||
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Stichwörter: | Gesundheitsausstellung, Düsseldorf, Gesundheitskommunikation, Öffentliche Gesundheit, Medizingeschichte | |||||||
Beschreibung: | Die GeSoLei (Große Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen) in Düsseldorf im Jahr 1926 war nicht nur eine der größten Ausstellungen der Weimarer Republik. Im Zentrum stand die oft visuelle Vermittlung von Gesundheitsthemen – darunter auch die Präsentation von Geschlechtskrankheiten. Diese Themen wurden im Spannungsfeld von medizinischer Aufklärung, moralischer Normierung und ästhetischer Inszenierung vermittelt. Die Abteilung „Volkskrankheiten, Volksgebrechen, Volksunsitten“ (Hauptabteilung Soziale Fürsorge) vermittelte Informationen über Tuberkulose, Alkoholismus und Syphiliserkrankungen, die nicht nur medizinisch, sondern auch sozial und moralisch aufgeladen waren. Anhand von Schautafeln, Moulagen und interaktiven Exponaten wurde der Zusammenhang von Sexualität, Krankheit und gesellschaftlicher Verantwortung betont. Die visuelle Strategie folgte dabei einem pädagogischen und oft abschreckenden Prinzip, das durch standardisierte Darstellungsformen eine massentaugliche Ansprache ermöglichte. Die Ausstellung integrierte neben dem Leitkonzept der Sozialhygiene auch Rassen- und Erbgesundheitslehre und rückte Geschlechtskrankheiten in den Kontext der „Volksgesundheit“ und „rationalen Menschenwirtschaft“. Aspekte sexueller Vielfalt oder der Sexualwissenschaft, wie sie etwa von Magnus Hirschfeld vertreten wurden, blieben hingegen ausgespart. Dieser Beitrag analysiert die visuelle und konzeptionelle Ausstellung von Geschlechtskrankheiten auf der GeSoLei als exemplarisches Beispiel für die Medikalisierung und Moralisierung von Sexualität im frühen 20. Jahrhundert – eingebettet in ein komplexes Gefüge aus Wissenschaft, Gesellschaft, Politik und Ästhetik. | |||||||
Rechtliche Vermerke: | Originalveröffentlichung:
Krischel, M., Czirr, S., & Moll, F. H. (2025). Zur Visualisierung von „Unaussprechlichem“: Geschlechtskrankheiten auf der „Großen Ausstellung für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen“ (GeSoLei) 1926. Die Urologie, 64(8), 815–824. https://doi.org/10.1007/s00120-025-02633-2 | |||||||
Lizenz: | ![]() Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 28.07.2025 | |||||||
Dateien geändert am: | 28.07.2025 |