Dokument: Wissen und Haltungen zur Suizidassistenz

Titel:Wissen und Haltungen zur Suizidassistenz
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20250701-112719-9
Kollektion:Publikationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Texte » Artikel, Aufsatz
Medientyp:Text
Autoren: Batzler, Yann-Nicolas [Autor]
Schallenburger, Manuela [Autor]
Schwartz, Jacqueline [Autor]
Brune, Till [Autor]
Feit, Susanne [Autor]
Tenge, Theresa [Autor]
Küppers, Remo [Autor]
Meier, Stefan [Autor]
Neukirchen, Martin [Autor]
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Dateien vom 01.07.2025 / geändert 01.07.2025
Stichwörter:Euthanasia, Palliative care, Legislature, Suicide assistance, Suicide alternatives, Sterbehilfe, Palliativmedizin, Suizidalternativen, Assistierter Suizid, Gesetzgebung
Beschreibung:Hintergrund

In Deutschland wurde 2020 das Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung durch das Bundesverfassungsgericht aufgehoben, sodass diesbezüglich in Deutschland eine der liberalsten Situationen weltweit herrscht. Eine gesetzliche Regelung ist ungewiss – zuletzt scheiterten zwei Gesetzesvorschläge im Deutschen Bundestag.
Ziel

Wissen zur rechtlichen Lage in Deutschland sowie Haltungen zur Suizidassistenz unter Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) sollen abgebildet werden.
Material und Methoden

Von der Studiengruppe wurde ein Online-Fragebogen entwickelt. Dieser enthielt Fragen zu Demografie, zur (standes-)rechtlichen Situation der Suizidassistenz in Deutschland sowie zur persönlichen Haltung diesbezüglich. Er wurde via Mitglieder-Newsletter verteilt.
Ergebnisse

Von 25.573 via E‑Mail erreichbaren DGAI-Mitgliedern nahmen 686 bis zum Ende teil. Davon waren 99 % (n = 676/686) Ärzt:innen. Es nahmen 86 % (n = 589/686) fälschlicherweise an, Suizidassistenz dürfe in Deutschland nicht geschäftsmäßig angeboten werden; 77 % (n = 527/686) wünschten sich eine gesetzliche Regelung. Von den Befragten waren 55 % (n = 374/686) der Ansicht, dass Gesundheitsmitarbeitende die richtigen Ansprechpartner sind, um über die Zulässigkeit eines assistierten Suizids zu entscheiden; 23 % (n = 159/686) sprachen Patient:innen noch nie auf Todeswünsche an. Eine Mitwirkung beim assistierten Suizid lehnten 71 % (n = 486/686) bei Patient:innen unabhängig des Gesundheitszustands ab, 65 % (n = 443/686) konnten sich diese nur im palliativen Setting vorstellen.
Diskussion

Zahlreiche Teilnehmer:innen wiesen Wissenslücken zur gültigen Rechtslage bezüglich der Suizidassistenz auf. Eine gesetzliche Regulierung soll Rechtssicherheit schaffen. Die Ergebnisse unterstreichen die Komplexität des Themas um den assistierten Suizid.
Rechtliche Vermerke:Originalveröffentlichung:
Batzler, Y.-N., Schallenburger, M., Schwartz, J., Brune, T., Feit, S., Tenge, T., Küppers, R., Meier, S., & Neukirchen, M. (2025). Wissen und Haltungen zur Suizidassistenz: Befragung unter Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI). Die Anaesthesiologie [ISSN: 2731-6858], 74(6), 372379. https://doi.org/10.1007/s00101-025-01547-0
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:01.07.2025
Dateien geändert am:01.07.2025
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