Dokument: Veränderte Arbeitsorganisationen und -tätigkeiten durch die Digitalisierung der Arbeitswelt – Auswirkungen auf die Gesundheit von Führungskräften und Beschäftigten in Kleinst- und Kleinunternehmen, mit dem Schwerpunkt im Handwerk
Titel: | Veränderte Arbeitsorganisationen und -tätigkeiten durch die Digitalisierung der Arbeitswelt – Auswirkungen auf die Gesundheit von Führungskräften und Beschäftigten in Kleinst- und Kleinunternehmen, mit dem Schwerpunkt im Handwerk | |||||||
Weiterer Titel: | Changes in work organisation and tasks due to the digitalisation of the work environment – effects on the health of managers and employees in micro and small enterprises, with a focus on craft enterprises | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=69649 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20250526-083122-0 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Scheepers, Louisa Irmgard [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. med. Angerer, Peter [Gutachter] Prof. Dr. phil. Dragano, Nico [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Digitalisierung, Techostress, Stressprävention, Handwerk, Kleinunternehmen | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibungen: | Die zunehmende Nutzung von digitalen Technologien (insbesondere Informations- und Kommunikationstechnologien) in der Arbeitswelt, führen zu einer Veränderung der Arbeit. Diese bieten besonders auch Kleinst- und Kleinunternehmen, innovative Vorteile zur Stärkung ihrer Wirtschaftlichkeit, bergen aber auch das Risiko arbeitsbedingten digitalen Stress – Technostress – hervorzurufen. Die Auslöser für Technostress werden schon seit Jahren intensiv erforscht, doch es fehlen Erkenntnisse über deren Verbreitung und Auswirkungen auf die Gesundheit von Führungskräften und Beschäftigten in Kleinst- und Kleinunternehmen, insbesondere dem Handwerk. Um möglichen Auswirkungen und gesundheitlichen Folgen (z. B. Depression) von arbeitsbedingten (digitalen) Belastungen vorzubeugen, hat die betriebliche Stressprävention an Relevanz gewonnen, findet aufgrund fehlender Ressourcen bisher aber kaum Beachtung in Kleinst- und Kleinunternehmen. Digitale betriebliche Stressprävention ist flexibel und leicht zugänglich und kann somit eine vielversprechende Alternative darstellen. Bisher fehlen Erkenntnisse zur Implementierung und Nutzung in Kleinst- und Kleinunternehmen. Die vorliegende Arbeit soll daher untersuchen, inwieweit digitale Technologien Einfluss auf die Arbeit, auf empfundenen Technostress und die Gesundheit von Führungskräften und Beschäftigten in Kleinst- und Kleinunternehmen nehmen und inwieweit digitale betriebliche Stressprävention implementiert und genutzt wird.
In Studie eins wurden halbstrukturierte Interviews in 18 Handwerksunternehmen anhand der Kriterien für gute Gebrauchstauglichkeit geführt, um herauszufinden, ob eine unbefriedigende Benutzerfreundlichkeit von Software ein möglicher Auslöser für Technostress sein kann. In Studie zwei wurden qualitative Interviews zur Ermittlung von Auslösern für Technostress, den damit verbundenen wahrgenommenen gesundheitlichen Auswirkungen und möglichen Ansatzpunkten zur Reduktion von Technostress mit 13 Führungskräften und 13 Beschäftigten des Handwerks geführt. Alle Interviews wurden inhaltsanalytisch nach Kuckatz ausgewertet. Mittels Prä-Post-Design (zwei Befragungen) wurde in Studie drei die Implementierung einer webbasierten betrieblichen Stresspräventionsplattform anhand von acht prozessbezogenen Ergebnissen (z. B. Übernahme, Reichweite, Druchdringung) untersucht. In Studie eins beschreiben die Kleinst- und Kleinunternehmen, dass eine schlechte Gebrauchstauglichkeit einer Software (z. B. fehlende Anpassungsmöglichkeiten oder unzureichende Eignung für die Erledigung der Aufgabe) die Arbeitsanforderungen erhöht und somit als ein Stressor wahrgenommen wird. In Studie zwei beschreiben Führungskräfte und Beschäftigte eine Reihe von wahrgenommenen Auslösern für Technostress, wie ständige Erreichbarkeit durch Technologie, Überlastung durch Technologie, Komplexität der Technologie und Arbeitsplatzüberwachung (auch durch Kunden), wodurch sie ihre Arbeit als psychisch belastender empfinden. Sie wissen zwar noch nicht mit den möglichen Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit der Digitalisierung umzugehen, da noch kein konkretes Bewusstsein besteht, doch es besteht eine generelle Präventionsbereitschaft. In Studie drei registrierten sich 40 Kleinst- und Kleinunternehmen auf der webbasierten betrieblichen Stresspräventionsplattform, aber nur 24 Kleinst- und Kleinunternehmen mit Vorerfahrungen im Bereich Stressprävention haben diese aktiv übernommen. Dennoch zeigte sich eine niedrige Durchdringungsrate (15 %) und Umsetzungstreue (z. B. acht Nutzende schlossen das Stressmanagementtraining ab). Digitalisierung führt somit auch in Kleinst- und Kleinunternehmen zu Technostress mit konkret wahrgenommenen Auslösern – neu die Arbeitsplatzüberwachung durch den Kunden. Gut zugängliche und spezifische, an Kleinst- und Kleinunternehmen angepasste berufliche (digitale) Stressprävention befähigt nicht zur selbstständigen Umsetzung, es bedarf zusätzlicher Unterstützungsmöglichkeiten und offenerer Herangehensweisen.The increasing use of digital technologies (especially information and communication technologies) in work environments is leading to a change in work. These offer innovative advantages to strengthen the economic efficiency of micro and small companies in particular, but also carry the risk of causing work-related digital stress - technostress. The technostress creators have been intensively researched for years, but there is a lack of knowledge about their prevalence and effects on the health of managers and employees in micro and small enterprises, especially in the craft sector. In order to prevent possible effects and health consequences (e.g. depression) of work-related (digital) stress, workplace stress prevention has become increasingly relevant, but has so far received little attention in micro and small enterprises due to a lack of resources. Digital workplace stress prevention is flexible and easily accessible and can be a promising alternative. However, there is still a lack of knowledge about implementation and utilisation in micro and small enterprises. This study therefore aims to investigate the extent to which digital technologies influence the work, perceived technostress and health of managers and employees in micro and small enterprises and how digital workplace stress prevention is implemented and utilised. In study one, semi-structured interviews were conducted in 18 craft enterprises using the criteria for good usability to find out whether unsatisfactory usability of software can be a possible technostress creator. In study two, qualitative interviews were conducted with 13 managers and 13 employees in the craft sector to identify technostress creators, the associated perceived health effects and possible approches to reduce technostress. All interviews were analysed according to Kuckatz. Using a pre-post design (two questionnaires), the implementation of a web-based stress prevention platform was analysed in study three based on eight process-related outcomes (e.g. adoption, reach, penetration). In study one, micro and small enterprises describe that poor usability of software (e.g. lack of adaptation options or insufficient suitability to perform the task) increases work demands and is therefore perceived as a stressor. In study two, managers and employees described a number of perceived technostress creators, such as constant availability (techno-invasion), techno-overload, techno-complexity and workplace survaliance (also by customers), which make them perceive their work psychologically more stressful. However, they do not yet know how to deal with the potential health risks associated with digitalisation as there is no specific awareness yet, but there is a general willingness to take preventive interventions. In study three 40 micro and small enterprises registered on the web-based stress prevention platform, but only 24 micro and small enterprises with previous experience in stress prevention have actively adopted the platform. Nevertheless, there was a low penetration rate (15%) and fidelity (e.g. eight users completed the stress management training). As a result also in micro and small enterprises digitalisation leads to technostress, with concretely perceived technostress creators - new: workplace monitoring by the customer. Easily accessible and specific work-related (digital) stress prevention adapted to micro and small enterprises does not enable independent implementation; additional support and more liberal approaches are required. | |||||||
Lizenz: | ![]() Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 26.05.2025 | |||||||
Dateien geändert am: | 26.05.2025 | |||||||
Promotionsantrag am: | 11.02.2025 | |||||||
Datum der Promotion: | 15.05.2025 |