Dokument: Etablierung und Evaluierung eines Aufbereitungskonzeptes für Atemschutzmasken mittels Dampfdesinfektion im Krankenhaus

Titel:Etablierung und Evaluierung eines Aufbereitungskonzeptes für Atemschutzmasken mittels Dampfdesinfektion im Krankenhaus
Weiterer Titel:Establishment and evaluation of a reprocessing concept for respiratory masks using steam disinfection in hospitals
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=69448
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20250428-104100-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Döhla, Manuel Winfried [Autor]
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Dateien vom 22.04.2025 / geändert 22.04.2025
Beitragende:Univ.-Prof. Dr. med. Pfeffer, Klaus [Gutachter]
Priv.-Doz. Dr. med. Hagen, Ralf Matthias [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Die SARS-CoV-2-Pandemie dauerte in Deutschland vom 28.01.2020 bis 07.04.2023 an. Sie war aus Sicht von Public Health eine große Herausforderung in wissenschaftlicher, praktischer und politischer Hinsicht. Insbesondere der akut gestiegene Bedarf an Masken in Verbindung mit der Einschränkung globaler Lieferketten im Jahr 2020 führte einem großer Maskenmangel im Privat- und Gesundheitssektor. Verschiedene Aufbereitungskonzepte für getragene Masken im privaten Bereich wurden beschrieben; für medizinische Einrichtungen, wie Krankenhäuser, sind jedoch besondere rechtliche und fachliche Aspekte zu beachten: so muss bei Aufbereitung von Einwegmasken die Funktionsfähigkeit und die Produktsicherheit nach deren Aufbereitung gewährleistet sein. Ziel dieser Arbeit war es daher, ein als geeignet identifiziertes Aufbereitungsverfahren für getragene Einweg-Masken innerhalb der rechtlichen und technisch-fachlichen Möglichkeiten eines Krankenhauses zu etablieren und zu evaluieren.
Hierzu wurde ein Sammel- und Transportkonzept für getragene Masken eingeführt, das den Fluss namentlich gekennzeichneter getragener Masken von einzelnen Stationen zur Bettenaufbereitungsanlage ermöglichte. Dort wurden die Masken zentral mittels eines Vakuum-Dampf-Verfahrens (105 °C bei 10 min Haltezeit) desinfiziert. Für die Evaluation des Aufbereitungsverfahrens wurden 267 getragene und aufbereitete Atemschutzmasken (FFP2- bzw. FFP3-Atemschutzmasken; verschiedene Hersteller und Modelle) mikrobiologisch untersucht. Dazu wurden Abklatschproben gewonnen und kultiviert, um die Gesamtkeimzahl sowie die Anwesenheit von humanpathogenen Erregern auf den Masken zu bestimmen. Nicht jedes Maskenmodell war für die Aufbereitung geeignet, für geeignete Maskenmodelle konnte jedoch gezeigt werden, dass diese nach der Aufbereitung frei von humanpathogenen Erregern sind. 50 weitere, unbenutzte, Masken wurden nach einer Testinokulation mit Influenzavirus H1N1 untersucht; aufbereitete Masken waren in der zellkulturellen Untersuchung des zytopathischen Effektes frei von vermehrungsfähigen Viren. Schließlich wurden 16 weitere Masken im Neuzustand sowie nach einem bis zu drei Aufbereitungszyklen erfolgreich auf ihre Funktionsfähigkeit (Filterleistung und Atemwiderstand) untersucht. Ergänzend wurde eine ökonomische Analyse durchgeführt, um die Kosten bei einer fehlerhaften Aufbereitung von Masken abschätzen zu können.
Das Aufbereitungskonzept konnte in Hinblick auf die Funktionsfähigkeit und die Produktsicherheit der Masken erfolgreich evaluiert werden. In Situationen wie einer Pandemie kann eine Aufbereitung nach dem vorgestellten Verfahren eine wichtige Maßnahme des Krisenmanagements sein. Falls jedoch zertifizierte Masken marktverfügbar sind, ist von einer Aufbereitung von Masken aus haftungsrechtlichen Gründen abzusehen.

In Germany, the SARS-CoV-2 pandemic lasted from January 28, 2020 to April 7, 2023 from a legal perspective. From a public health perspective, it was a challenge from a scientific, practical and political point of view. In particular, the increased demand for masks in connection with the restriction of global supply chains in 2020 led to the challenge of a mask shortage in both the private and health sectors. Various reprocessing concepts have been described for the private sector; however, for medical facilities like hospitals, special legal and technical aspects must be considered: for example, when reprocessing disposable masks, functionality and product safety must be guaranteed after reprocessing. The aim of this work was therefore to establish and evaluate a reprocessing procedure identified as suitable for worn disposable masks within the legal and technical-professional possibilities of a hospital.
For this purpose, a collection and transport concept for worn masks was established that enabled the flow of name-tagged used masks from different wards to the bed reprocessing facility. There, the masks were reprocessed using a vacuum steam process (105 °C for 10 min holding time) and then returned to the wards where they were stored. 267 used and reprocessed masks (FFP2- and FFP3-masks, different manufacturers and models) were microbiologically examined to evaluate the concept. Surface samples were taken and cultured to determine the total bacterial count and the presence of human pathogens on the masks. Not every mask model was suitable for reprocessing, but it was shown that suitable mask models were free of human pathogen bacteria after reprocessing. 50 additional unused masks were contaminated with influenza virus H1N1; in the cell culture test for cytopathic effects, reprocessed masks were found to be free of viable viruses capable of replication. Finally, 16 additional masks were successfully examined for functionality (filter performance and breathing resistance) when new and after one to three reprocessing cycles. In addition, an economic analysis was carried out to estimate the costs of incorrect mask reprocessing.
The reprocessing concept could be successfully evaluated with regard to the functionality and product safety of the masks. In situations such as a pandemic, reprocessing according to the concept presented can be a crisis management measure. However, if certified masks are available on the market, masks should not be reprocessed for liability reasons.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Zusatzstudiengang Public Health
Dokument erstellt am:28.04.2025
Dateien geändert am:28.04.2025
Promotionsantrag am:28.11.2024
Datum der Promotion:22.04.2025
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