Dokument: Anreize für körperliche Aktivität bei Herzpatient:innen in Deutschland: Gesundheitsökonomische Modellierung vor Studienbeginn

Titel:Anreize für körperliche Aktivität bei Herzpatient:innen in Deutschland: Gesundheitsökonomische Modellierung vor Studienbeginn
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20250430-110700-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Mohebbi, Damon [Autor]
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Dateien vom 23.04.2025 / geändert 23.04.2025
Beitragende: Icks, Andrea [Gutachter]
Jung, Christian [Gutachter]
Prof. Dr. Skordis, Jolene [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Zusammenfassung
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die weltweit häufigste Todesursache. Bisherige Forschungserkenntnisse deuten darauf hin, dass bewegungsbasierte Interventionen der Sekundärprävention, Gesundheitsschäden abmildern können. Die Einführung von Anreizsystemen zur Bewegungsförderung von Patient:innen könnte ein vielversprechender Ansatz für eine verbesserte Adhärenz sein. Die derzeit am Universitätsklinikum Düsseldorf entwickelte INPHY-Studie zielt darauf ab, körperliche Aktivität bei Menschen mit koronarer Herzkrankheit (KHK) durch monetäre und soziale Anreize zu verbessern. Das Rahmenwerk des britischen Medical Research Council für die Entwicklung und Evaluierung komplexer Interventionen empfiehlt gesundheitsökonomische Modellierung im Vorfeld der Studie.
Es wurde ein entscheidungsanalytisches Markov-Modell entwickelt, um die Kosten und die Effekte von bewegungsbasierten, incentivierten Sekundärpräventionsmaßnahmen aus der Kostenträger-Perspektive zu bewerten. Eine Kohorte von 65-jährigen Personen mit einem Zustand nach Myokardinfarkt wurde in dem Modell über insgesamt 25 1-Jahres-Markov-Zyklen verfolgt. Zu den Ergebnissen gehörten die Kosten, gewonnene qualitätsadjustierte Lebensjahre (QALY) und inkrementelle Kosten-Effektivitäts-Relationen (IKER). Sensitivitäts- und Szenarioanalysen wurden durchgeführt, um Parameter- und Modellunsicherheiten zu berücksichtigen.
Im Basisfall wurden die durch monetäre und soziale Anreize gewonnenen inkrementellen QALYs im Vergleich zur Kontrolle auf 0,01 [95% KI 0,00-0,01] bzw. 0,03 [95% KI 0,02-0,05] geschätzt. Im Vergleich zur Kontrollgruppe erhöhte die Durchführung der monetären und sozialen Anreize die Kosten um 795€ [95% KI 697-884] bzw. 831€ [95% KI 593-1.191]. Die IKER betrugen 24.473€ [95 % KI 15.871-38.868] bzw. 112.015€ [95 % KI 81.140-169.888] pro gewonnenem QALY für die sozialen und monetären Anreize. Bei einem Schwellenwert des deutschen Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukts von 43.000€/QALY lag die Wahrscheinlichkeit für Kosten-Effektivität der sozialen und monetären Anreize bei 100% bzw. 0%.
Bewegungsbasierte Sekundärprävention unter Nutzung von Anreizsystemen könnte zukünftig eine kosteneffektive Strategie zur Reduktion gesundheits-ökonomischer Belastungen verursacht durch KHK darstellen. Die Umsetzung dieser Erkenntnisse in Politik und Praxis sowie strenges Studienmonitoring und -evaluation sind wichtig. Weitere epidemiologische Untersuchungen aus Deutschland können verbleibende Modell-Unsicherheiten verringern.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:30.04.2025
Dateien geändert am:30.04.2025
Promotionsantrag am:08.08.2024
Datum der Promotion:10.04.2025
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