Dokument: Kontinuierliches Glucosemonitoring in der Behandlung der Glykogenose Typ I

Titel:Kontinuierliches Glucosemonitoring in der Behandlung der Glykogenose Typ I
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20250408-104914-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Emami, Farahs [Autor]
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Dateien vom 06.04.2025 / geändert 06.04.2025
Beitragende:Prof. Dr. May, Petra [Gutachter]
Prof. Dr. von Gall, Charlotte [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Im menschlichen Körper stellt Glykogen die Speicherungsform von Glucose dar. Aufgenommene, akut nicht benötigte Glucose kann in der Leber als Glykogen gespeichert, und bei Bedarf wieder in die Blutbahn freigesetzt werden. Dieser Mechanismus ist lebenswichtig für die autonome Blutzuckerregulation und für die Prävention von lebensbedrohlichen Hypoglykämien. Bei den sogenannten Glykogenosen handelt es sich um eine Gruppe von angeborenen Stoffwechselerkrankungen, bei denen die Freisetzung von Glucose aus Glykogen nicht adäquat möglich ist. Als Folge können Betroffene ihren Blutzuckerspiegel nicht endogen aufrechterhalten und sind auf die ständige Zufuhr von Kohlenhydraten, bzw. Glucose angewiesen. Eine kausale Therapie der Erkrankung ist nicht möglich. Die Behandlung basiert auf einer Ernährungstherapie, die eine ausreichende Aufnahme von Kohlenhydraten gewährleistet, um Unterzuckerungen zu vermeiden. Die Erkrankten müssen zur Kontrolle regelmäßig ihren Blutzucker messen, aktuell werden hierfür auch Glucosemessgeräte zur kontinuierlichen Messung eingesetzt, durch die ein ständiger Informationsgewinn möglich wird. Neben den akut bedrohlichen Hypoglykämien gilt es auch, die weitere pathologische Akkumulation von Glykogen im Rahmen von postpandrialen Hyperglykämien zu vermeiden.
Im Rahmen dieser Arbeit soll untersucht werden, inwiefern man durch kontinuierliche Glucosemessung die Kohlenhydrataufnahme anpassen kann und wie sich diese Veränderung konkret auswirkt. Dazu wird in einer retrospektiven Analyse eine Gruppe von an Glykogenose Typ I Erkrankten, die zuvor den Blutzucker auf herkömmliche Art selbst gemessen hat und dann auf kontinuierliche Glucosemessung umgestellt wurde, betrachtet. Der Stoffwechselzustand, abgebildet durch Laborwerte, Körpergewicht und Kohlenhydratverbrauch, unter herkömmlicher Messung wird mit dem Zustand unter kontinuierlicher Messung verglichen. Als Ergebnis zeigte sich bei fast allen Untersuchten eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr und des Gewichts unter kontinuierlicher Messung ohne vermehrtes Auftreten von Hypoglykämien. Bei zu starker Reduktion der Kohlenhydratzufuhr kam es jedoch auch ohne overte Hypoglykämien zu einer Verschlechterung klassischer Stoffwechselparameter, die die erneute Anpassung der Diät notwendig machte. Insgesamt kann die kontinuierliche Glukosemessung helfen, die Stoffwechseleinstellung zu optimieren, jedoch ist weiterhin eine konsequente ernährungsmedizinische Betreuung der Patienten notwendig.

In the human body, glycogen is the storage form of glucose. Glucose that has been resorbed from meals but is not acutely needed is stored in the liver in the form of glycogen so that it can be released back into the bloodstream when needed. This mechanism is vital for autonomous blood glucose regulation and for the prevention of life-threatening hypoglycemia. The glycogen storage diseases are a group of hereditary metabolic diseases in which the release of glucose from glycogen is not adequately possible. As a result, those affected cannot regulate their blood sugar levels themselves and are dependent on a constant supply of dietary carbohydrates or glucose. A causal therapy of the disease is not possible. Instead, therapy is based on a diet that ensures sufficient uptake of carbohydrates to avoid hypoglycemia. Patients need to measure their blood sugar regularly. Currently, continuous glucose monitoring devices are also used, which makes it possible to continuously gain information about blood glucose levels. In addition to acutely life-threatening hypoglycemia, it is also important to avoid pathological accumulation of glycogen caused by postprandial hyperglycemia.
In the context of this work, it is to be examined how the use of continuous glucose monitoring can affect the amount of carbohydrates being administered and effect on the metabolic status. In a retrospective analysis, a population of people suffering from glycogenosis type I, who first measured their blood sugar themselves in the conventional and then switched to continuous glucose monitoring, is observed. The metabolic status, represented by laboratory values, body weight and carbohydrate uptake, under conventional glucose measurement is compared to the state under continuous monitoring. A reduction in carbohydrate uptake and weight was possible for almost everyone with continuous glucose monitoring without an increased frequency of hypoglycemia. Too strong a reduction in carbohydrate intake led to the worsening of classic metabolic parameters even in the absence of overt hypoglycemia necessitating another round of dietary adaptation.
Taken together, continuous glucose monitoring can help to optimize the metabolic state of patients with glycogen storage disease, but frequent medical dietary supervision is still needed.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:08.04.2025
Dateien geändert am:08.04.2025
Promotionsantrag am:17.11.2024
Datum der Promotion:01.04.2025
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