Dokument: Untersuchung zur Relevanz der konfokalen Korneamikroskopie bei Patienten mit episodischem oder chronischem Kopf- und Gesichtsschmerz
Titel: | Untersuchung zur Relevanz der konfokalen Korneamikroskopie bei Patienten mit episodischem oder chronischem Kopf- und Gesichtsschmerz | |||||||
Weiterer Titel: | Study on the relevance of confocal corneal microscopy in patients with episodic or chronic head and facial pain | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=69206 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20250403-115523-9 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Böcking, Theresa [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Kieseier, Bernd C. [Gutachter] PD Dr. Dr. Spaniol, Kristina [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | konfokale Korneamikroskopie, Trigeminusneuralgie, Clusterkopfschmerz, Migräne, Hornhautnervenfasern, korneale Zellinfiltration | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibungen: | Die Diagnosestellung und Abgrenzung der verschiedenen Kopf- und Gesichtsschmerzen gestaltet sich oft schwierig, da es an objektiven diagnostischen Verfahren mangelt. Daher besteht die Notwendigkeit einer einfach anzuwendenden Methode, die nicht nur eine objektive Klassifizierung der verschiedenen Kopfschmerzformen ermöglicht, sondern auch relevante Informationen für die Therapie liefert.
Die konfokale Korneamikroskopie (KKM) repräsentiert eine nicht-invasive ophthalmologische Methode, die in vivo die Quantifizierung kornealer Nervenfasern ermöglicht, die vom Ganglion trigeminale ausgehen. Zusätzlich erlaubt sie Aussagen über korneale Zellinfiltration. Ziel dieser Studie war es, korneale Veränderungen bei Patienten mit episodischem oder chronischem Kopf- und Gesichtsschmerz, bei denen eine trigeminale Beteiligung vermutet wird, zu identifizieren und zu charakterisieren. In der Studie wurden 11 Patienten mit Trigeminusneuralgie, 36 Patienten mit Clusterkopfschmerz und 30 Patienten mit Migräne mittels der KKM untersucht. Die Ergebnisse wurden mit denen einer gleich großen Gruppe gesunder, altersentsprechender Kontrollprobanden verglichen. In allen drei genannten Kopfschmerzentitäten konnte eine signifikant niedrigere Hornhautnervenfaserdichte und -länge sowohl in der ipsilateralen als auch kontralateralen Kornea nachgewiesen werden. Bei Clusterkopfschmerzpatienten wurde zusätzlich ein beidseitiger Anstieg der kornealen Zellinfiltrate beobachtet. Ein longitudinaler Vergleich von Clusterkopfschmerzpatienten innerhalb oder außerhalb einer Clusterepisode zeigte keine Unterschiede. Bei Migränepatienten wurde im Vergleich zu gesunden Kontrollen eine beidseitige Erhöhung dendritischer Zellen festgestellt. Interessanterweise zeigte sich bei Migränepatienten ohne Aura eine vermehrte Anzahl von dendritischen und nicht-dendritischen Zellen mit Nervenfaserkontakt auf der stärker vom Schmerz betroffenen Seite sowie eine erhöhte Gesamtanzahl an Zellen im Vergleich zu Patienten mit Aura. Es gab keinen signifikanten Unterschied in den Hornhautnerven- und Zellparametern zwischen Patienten mit Trigeminusneuralgie mit und ohne Beteiligung des Augennervs (V1) oder mit und ohne Gefäß-Nerven-Kontakt. Zusammenfassend konnte die Arbeit zeigen, dass die KKM ein schnelles, nicht-invasives Bildgebungsverfahren ist, das den symmetrischen Verlust von Hornhautnerven bei Trigeminusneuralgie, Clusterkopfschmerz und Migräne identifiziert sowie teilweise eine vermehrte Zellinfiltration nachweisen kann. Damit wurde in der Studie die potenzielle Eignung der KKM als Surrogatparameter verdeutlicht. Sie stellt eine vielversprechende Methode dar, die dazu beitragen könnte, die Diagnosestellung bei Kopf- und Gesichtsschmerzerkrankungen zu unterstützen und als Therapiemonitoring zu fungieren. Hierzu bedarf es nun noch weiterer detaillierter Forschung mit größeren Längsschnittstudien.Diagnosing and differentiating between different headaches and facial pain is often difficult because there is a lack of objective diagnostic procedures. Therfore, a method is needed that is easy to use and not only allows an objective classification of the different types of headache, but also provides relevant information for therapy. Confocal corneal microscopy (KKM) represents a non-invasive ophthalmological method that allows the in vivo quantification of corneal nerve fibers emanating from the trigeminal ganglion. In addition, it allows statements to be made about corneal cell infiltration. The aim of this study was to identify and characterize corneal changes in patients with episodic or chronic headache and facial pain in whom trigeminal involvement is suspected. In the study, 11 patients with trigeminal neuralgia, 36 patients with cluster headache and 30 patients with migraine were examined using KKM. The results were compared with those of an equally large group of healthy, age-matched control persons. In all three headache types mentioned, a significantly lower corneal nerve fiber density and length was detected in both the ipsilateral and contralateral cornea. A bilateral increase in corneal cell infiltrates was also observed in cluster headache patients. A longitudinal comparison of cluster headache patients within or outside a cluster episode showed no differences. In migraine patients, a bilateral increase in dendritic cells was found compared to healthy controls. Interestingly, migraine patients without aura showed an increased number of dendritic and non-dendritic cells with nerve fiber contact on the side more affected by pain as well as an increased total number of cells compared to patients with aura. There was no significant difference in corneal nerve and cell parameters between patients with trigeminal neuralgia with and without ophthalmic nerve (V1) involvement or with and without nerve vessel contact. In summary, the research was able to show that KKM is a rapid, non-invasive imaging method that identifies the symmetrical loss of corneal nerves in trigeminal neuralgia, cluster headaches and migraines and can in some cases detect increased cell infiltration. So all in all the study demonstrates the potential suitability of KKM as a surrogate parameter. It represents a promising method that could help to support the diagnosis of headache and facial pain disorders and function as therapy monitoring. This requires further detailed research with larger longitudinal studies. | |||||||
Lizenz: | ![]() Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 03.04.2025 | |||||||
Dateien geändert am: | 03.04.2025 | |||||||
Promotionsantrag am: | 31.12.2023 | |||||||
Datum der Promotion: | 25.07.2024 |