Dokument: Video-based Gait and Balance Training at Home in Healthy Adults and Patients with Cerebellar Ataxia
Titel: | Video-based Gait and Balance Training at Home in Healthy Adults and Patients with Cerebellar Ataxia | |||||||
Weiterer Titel: | Videobasiertes Gang- und Balancetraining zu Hause bei gesunden Erwachsenen und Patienten mit zerebellärer Ataxie | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=69094 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20250402-153719-7 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Englisch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Rentz, Clara [Autor] | |||||||
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Beitragende: | PD Dr. med. Minnerop, Martina [Gutachter] Prof. Dr. Bellebaum, Christian [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | ataxia; cerebellum; gait; balance; training; movement disorders | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 100 Philosophie und Psychologie » 150 Psychologie | |||||||
Beschreibungen: | Die Beeinträchtigung von Gang und Balance stellt für Patienten mit hereditärer zerebellärer Ataxie eine zentrale Herausforderung im Alltag dar. Patientenberichte und Studien konnten zeigen, dass Bewegungstherapie und Physiotherapie zu den wirksamsten bisher verfügbaren Maßnahmen gehören, um Mobilität, Sturzrisiko und Wohlbefinden zu verbessern. Video-basiertes Training hat als leicht zugängliche, selbstgesteuerte Trainingsmöglichkeit an Bedeutung gewonnen, insbesondere für Patienten mit eingeschränktem Zugang zu Therapiezentren. Standardisierte Leitlinien für derartige Trainingsmöglichkeiten fehlen jedoch bisher. Weitere randomisierte Studien sind daher erforderlich, um die optimale Struktur für eigenständige Trainingsmethoden im häuslichen Umfeld festzulegen.
Die vorliegende Dissertation untersucht den Einfluss eines dreiwöchigen, videobasierten Gang- und Balancetrainings, welches zu Hause durchgeführt wurde, bei gesunden Probanden und bei Patienten mit hereditären, degenerativen zerebellären Ataxien. Vorteile und Einschränkungen solcher Programme werden erläutert und es wird gezeigt, wie Trainingsintensität, Lern- und Gewöhnungseffekte und klinische Merkmale der Patienten (z. B. Krankheitsschwere) die Ergebnisse beeinflussen können. In der ersten Studie wurden Trainingseffekte und Lern- bzw. Gewöhnungseffekte bei gesunden Teilnehmern verglichen, und in einem separaten Kollektiv die Vergleichbarkeit von unterschiedlichen Platzierungen von Smartphone Sensoren untersucht. Verbesserungen in Gang und Balance wurden sowohl in der Trainingsgruppe als auch in der Kontrollgruppe ohne Training gefunden. Da beide Gruppen die im Labor untersuchten Gang- und Standaufgaben wöchentlich zu Hause wiederholten, deutet dies darauf hin, dass sowohl das Training selbst als auch die reine wöchentliche Wiederholung der Aufgaben, also das regelmäßige Üben ohne zusätzliche Trainingsinterventionen, positive Effekte in der Gang- und Balanceleistung hervorrufen können. Hinsichtlich der Platzierung des Smartphones am unteren Rücken oder Bauch wurden keine Unterschiede in der Messgenauigkeit gefunden, sodass die Platzierung in zukünftigen Studien so gewählt werden kann, wie sie am praktischsten für die Patienten und für die Studiendurchführung ist. Die zweite, randomisierte und kontrollierte Studie mit Patienten mit hereditären, degenerativen zerebellären Ataxien, zeigte keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Trainingsgruppen (4 x 20min vs. 2 x 40min Training pro Woche) und der Kontrollgruppe. Explorative, gruppenseparate Analysen zeigten jedoch ausschließlich in der 2 x 40min Gruppe mit längeren, aber weniger häufigen Trainingseinheiten, Verbesserungen in verschiedenen Gangvariablen und einem Maß der Krankheitsschwere. Darüber hinaus wurden Wechselwirkungen zwischen der Krankheitsschwere und erhobenen Balancevariablen, sowie zwischen dem Wohlbefinden und erhobenen Gangvariablen gefunden, was darauf hindeutet, dass diese Faktoren die Wirksamkeit von Interventionen, Gewöhnung oder Anpassungsprozessen beeinflussen könnten. Zusammenfassend kann aus den Erkenntnissen beider Studien geschlussfolgert werden, dass die Intensität oder Herausforderung des Trainingsprogramms nicht ausreichend war, um generelle Verbesserungen bei Gesunden und bei Patienten mit leichter bis moderater Ataxie im Vergleich zur Kontrollgruppe hervorzurufen. Die Implementierung einer Basismessung vor Beginn des Trainings könnte Gewöhnungseffekte bei Gang- und Standanalysen minimieren. Zudem zeigte sich, dass tragbare Sensoren (z. B. Smartphones) sowohl am unteren Rücken, als auch am Bauch getragen werden können, sodass in Folgestudien die für Patienten praktikabelste Lösung gewählt werden kann. Sowohl Patienten mit höherer Krankheitsschwere, als auch solche mit höherem Wohlbefinden, zeigten signifikante Verbesserungen in Gang und Stand. Dies verdeutlicht, dass künftige Trainingsstudien neben körperlichen auch psychische Faktoren, wie das Wohlbefinden, stärker berücksichtigen sollten.Progressive impairments in gait and balance are the main challenges for patients with hereditary cerebellar ataxia in everyday life. According to both patients’ reports and studies, exercise and physiotherapy are among the most effective supportive measures to improve functional mobility, reduce fall risk and improve well-being. Video-based training has gained traction as an accessible, self-directed approach to improve motor skills, especially for populations with limited access to regular supervised interventions. However, standardized guidelines are lacking, and further randomized controlled trials are needed to determine the best structure for home-based training programs. This dissertation explored the impact of a three-week, video-based training program at home targeting gait and balance in healthy individuals, and in individuals with hereditary degenerative cerebellar ataxia. It highlights the potential benefits and limitations of such training protocols, and sheds light on how different training intensities, task repetitions (habituation), and patient characteristics may influence outcomes. In the first study with healthy participants we found improvements after the training in gait and balance in both the training group, and the control group without additional training. Since both groups repeated the gait and balance assessments at home, we summarized that both the gait and balance training, as well as the sole repetition of assessment tasks, can lead to improved gait and balance outcomes. In the second study, a pilot randomized controlled trial was conducted with ambulatory patients with hereditary degenerative cerebellar ataxias. While no general difference was found between both training groups (4 x 20min training, and 2 x 40min training per week, for three weeks), and the control group, exploratory analyses within the separate groups revealed hints for improvements in gait and in disease severity in the 2 x 40min training group only. In addition, interactions between disease severity and stance outcomes, and between well-being and gait outcomes were found, suggesting that these factors may influence the effectiveness of interventions, practice or adaptation processes. In summary, the intensity and challenge of the chosen training program was not sufficient to induce an overall improvement in both healthy participants and patients with mild to moderate cerebellar ataxia compared to a control group. We found that the implementation of a baseline measurement might help to reduce habituation effects of gait and balance assessment, and that wearable sensors (e.g., smartphones) can be worn comparably at both the lower back and lower belly, increasing the convenience for patients. For patients, disease severity, and well-being interacted with the performance improvements throughout the training period. Patients with higher disease severity scores and higher habitual well-being significantly improved in gait and stance. This highlights the need to assess and improve patients’ well-being in future training studies. | |||||||
Lizenz: | ![]() Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Psychologie | |||||||
Dokument erstellt am: | 02.04.2025 | |||||||
Dateien geändert am: | 02.04.2025 | |||||||
Promotionsantrag am: | 26.11.2024 | |||||||
Datum der Promotion: | 19.03.2025 |