Dokument: Umgang mit assistiertem Suizid – Kenntnisse, Einstellungen und Erfahrungen von Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin

Titel:Umgang mit assistiertem Suizid – Kenntnisse, Einstellungen und Erfahrungen von Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=68993
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20250311-131744-6
Kollektion:Publikationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Texte » Artikel, Aufsatz
Medientyp:Text
Autoren: Schwartz, Jacqueline [Autor]
Batzler, Yann-Nicolas [Autor]
Schallenburger, Manuela [Autor]
Scherg, Alexandra [Autor]
Jansen, Jonas [Autor]
Meier, Stefan [Autor]
Küppers, Remo [Autor]
Melching, Heiner [Autor]
Grabenhorst, Ulrich [Autor]
Nehls, Wiebke [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]358,7 KB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 11.03.2025 / geändert 11.03.2025
Stichwörter:Einstellungen von Gesundheitspersonal, § 217 German Criminal Code, Todeswunsch, Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, § 217 StGB, Desire to die, Attitude of health personnel, Assisted suicide, Assistierter Suizid, German Association for Palliative Medicine
Beschreibung:Hintergrund

Im Februar 2020 erklärte das Bundesverfassungsgericht § 217 StGB für nichtig. Seitdem ist die geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung straffrei. Ziel dieser Studie ist die Beschreibung von Kenntnissen, Einstellungen und Erfahrungen von Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) im Umgang mit Todes- und Suizidwünschen.
Methoden

Online-Befragung aller DGP-Mitglieder von 07–09/2023 mittels Qualtrics®. Der Fragebogen wurde anhand aktueller Literatur entwickelt und nach einer ersten Anwendung unter jungen Mediziner*innen und einer interprofessionellen Expertenrunde mit Konsensabstimmung angepasst. Die Auswertung erfolgte deskriptiv und explorativ.
Ergebnisse

991 DGP-Mitglieder (18 %) nahmen teil, davon 57,0 % Ärzt*innen (n = 545/957) und 23,4 % Pflegende (n = 224/957). 197/851 (23,1 %) gaben falsch an, der assistierte Suizid sei in Deutschland standesrechtlich verboten. 430/914 (47,1 %) gaben an, dass sich Palliativteams nicht nur auf Maßnahmen zur Suizidprävention beschränken sollen. In palliativen Behandlungssituationen konnten sich 473/926 (51,5 %) die Mitwirkung an Suizidassistenz vorstellen. Für Situationen, in denen der Gesundheitszustand nicht ausschlaggebend ist, lehnten 766/930 (82,4 %) eine Mitwirkung ab. 71 % wünschten sich eine gesetzliche Regelung der Suizidassistenz.
Diskussion

Bei den Teilnehmenden bestehen Wissenslücken bzgl. straf- und standesrechtlicher Einordnung des assistierten Suizids. Weitere Aufklärungsarbeit ist notwendig. Die Teilnehmenden können sich eine Suizidassistenz eher bei palliativ Erkrankten vorstellen. Wie in Befragungen unter Mitgliedern anderer Fachgesellschaften bilden sich Einstellungen erfahrener Mitarbeiter*innen ab. Sie haben im Vergleich zu jüngeren Ärzt*innen eine eher restriktive Haltung im Hinblick auf die Suizidassistenz.
Rechtliche Vermerke:Originalveröffentlichung:
Schwartz, J., Batzler, Y.-N., Schallenburger, M., Scherg, A., Jansen, J., Meier, S., Küppers, R., Melching, H., Grabenhorst, U., Nehls, W., Bausewein, C., & Neukirchen, M. (2024). Umgang mit assistiertem Suizid – Kenntnisse, Einstellungen und Erfahrungen von Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin. Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 68(2), 141–149. https://doi.org/10.1007/s00103-024-03960-z
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:11.03.2025
Dateien geändert am:11.03.2025
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen