Dokument: Vergleichende Analyse zur Sensitivität und Spezifität verschiedener bildgebender Verfahren bei der radiologischen Kariesdiagnostik

Titel:Vergleichende Analyse zur Sensitivität und Spezifität verschiedener bildgebender Verfahren bei der radiologischen Kariesdiagnostik
Weiterer Titel:Comparison of Sensitivity and Specificity of Different Imaging Methods for Radiological Caries Detection
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=68760
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20250310-113943-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Ehrlich, Henrike [Autor]
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Dateien vom 24.02.2025 / geändert 24.02.2025
Beitragende:Prof. Dr. med. dent. Drescher, Dieter [Gutachter]
Prof. Dr. med. dent. Becker, Jürgen [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Die Bissflügelaufnahme stellt den Goldstandard in der Kariesdiagnostik dar. Aufgrund der zweidimensionalen Darstellung können Überlagerungen von Zähnen die Sensitivität und Spezifität beeinträchtigen. In der vorliegenden Studie wird untersucht, ob das neuartige Röntgenprogramm Bitewing+ (BW+) diese Limitationen ausgleichen kann. BW+ bietet auf Basis eines Tomosyntheseverfahrens Ansichten in verschiedenen Ebenen und Betrachtungswinkeln. Ziel dieser Arbeit ist es, die Sensitivität und Spezifität von BW+ mit den gebräuchlichsten Röntgenverfahren zu vergleichen. Hierzu zählen intraorale Bissflügel mit digitalem Sensor oder Speicherfolie, extraorale Bissflügel sowie die digitale Volumentomographie.
Die Studie erfolgte, da aufgrund des Strahlenschutzes keine multiplen Röntgenaufnahmen an klinischen Patienten möglich waren, an kryokonservierten humanen Kopfpräparaten, bei denen in zahnlose Bereiche extrahierte Zähne transplantiert wurden. Zur Berechnung von Sensitivität und Spezifität wurden alle Aufnahmen durch 10 erfahrene Zahnärzte begutachtet. Dabei erfolgte eine Einstufung der Kariesgrade nach C0-C4. An Tag eins wurden je Person 96 Zähne pro Aufnahmemodalität und Einstellung befundet (insgesamt: 700 Röntgenaufnahmen). Am zweiten Tag wurden zufällig ausgewählte Aufnahmen (vier von jeder Aufnahmeart) zur Bestimmung der Intrarater- Reliabilität wiederholt betrachtet und bewertet. Referenzaufnahmen erfolgten mit dem Mikro-CT.
Die höchste Sensitivität wurde allgemein für C4-Läsionen (46,67%) erreicht. In der Diagnostik von C3-Karies wurden signifikante Unterschiede zwischen den Aufnahmemodalitäten gefunden (p < 0,001). Innerhalb dieser Läsionsart erreichte BW+ die höchste Sensitivität (33,55%). Schmelzkaries (C1-C2) wurde unabhängig von der Aufnahmetechnik selten erkannt. Am häufigsten erfolgte eine richtige Diagnose hierbei mit intraoralem Sensor und DVT. Die Spezifität lag bei allen Modalitäten über 90,5%. Die Interrater-Reliabilität zeigte eine eher schwache Übereinstimmung (Fleiss Kappa < 0,36). Die Intrarater-Reliabilität war hingegen relativ hoch und lag bei 0,80±0,04.
Innerhalb der Limitationen dieser Studie scheint BW+ insbesondere Vorteile bei C3- Läsionen zu bieten, wobei eine Vielzahl von Läsionen bei allen Modi nur von 1-2 Observern erkannt wurde. Vor klinischer Anwendung von BW+ sind detaillierte Angaben zur effektiven Dosis erforderlich.

The bitewing radiograph represents the gold standard in caries diagnostics. Due to the two-dimensional imaging, overlapping teeth can affect sensitivity and specificity. The present study investigates whether the novel X-ray program Bitewing+ (BW+) can overcome these limitations. BW+ provides views in different planes and angles based on a tomosynthesis procedure. The aim of this work is to compare the sensitivity and specificity of BW+ with the most common radiographic techniques in dentistry. These include intraoral bitewings with digital sensor and imaging plate, extraoral bitewings and cone beam computed tomography (CBCT).
The study was performed on cryopreserved human cadavers because multiple radiographs on clinical patients were not possible due to radiation protection. Edentulous areas were supplemented by transplanting donor teeth. To calculate sensitivity and specificity, all images were viewed by 10 experienced dentists. Caries severity was classified according to C0-C4. On day one, each person evaluated 96 teeth per imaging modality and setting (total: 700 radiographs). On day two, randomly selected images (four from each imaging modality) were viewed and evaluated repeatedly to determine intrarater reliability. Reference images were taken using micro-CT.
The highest sensitivity was achieved for C4 lesions (46.67%). Significant differences were found between imaging modalities in the diagnosis of C3 caries (p < 0.001). Within this lesion type, BW+ achieved the highest sensitivity (33.55%). Enamel caries (C1-C2) was rarely detected regardless of the imaging technique. Correct diagnosis in this case was most frequently made with intraoral sensor and DVT. Specificity was above 90.5% for all modalities. Interrater reliability showed rather weak agreement (Fleiss Kappa < 0.36). Intrarater reliability, on the other hand, was relatively high and was 0.80±0.04.
Within the limitations of this study, BW+ showed advantages in the diagnosis of dentine caries, especially in C3 lesions. Overall, there was a high proportion of false negative findings in all imaging modalities.
More detailed information on the effective dose is required before clinical application of BW+.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:10.03.2025
Dateien geändert am:10.03.2025
Promotionsantrag am:18.08.2024
Datum der Promotion:11.02.2025
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