Dokument: Berufsbedingte Unterschiede bei COVID-19-Morbidität und -Mortalität in Deutschland. Eine Analyse von Krankenkassendaten von 3,17 Mio. Versicherten

Titel:Berufsbedingte Unterschiede bei COVID-19-Morbidität und -Mortalität in Deutschland. Eine Analyse von Krankenkassendaten von 3,17 Mio. Versicherten
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=68712
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20250219-143404-9
Kollektion:Publikationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Texte » Artikel, Aufsatz
Medientyp:Text
Autoren: Wahrendorf, Morten [Autor]
Schaps, Valerie [Autor]
Reuter, Marvin [Autor]
Hoebel, Jens [Autor]
Wachtler, Benjamin [Autor]
Jacob, Josephine [Autor]
Alibone, Marco [Autor]
Dragano, Nico [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]1,07 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 19.02.2025 / geändert 19.02.2025
Stichwörter:Social epidemiology, Germany, Sozialepidemiologie, SARS-CoV-2, Deutschland, Occupational inequalities, COVID-19, Berufliche Ungleichheiten
Beschreibung:Einleitung

Dem Beruf wurde während der COVID-19-Pandemie eine zentrale Rolle beim Infektions- und Krankheitsgeschehen zugesprochen. Für Deutschland liegen jedoch bisher nur wenige Auswertungen zu berufsbedingten Unterschieden bei COVID-19-Erkrankungsrisiken, COVID-19-assoziierten Krankenhausaufenthalten und Mortalität vor.
Methoden

Die Studie nutzt longitudinale Krankenkassendaten der Forschungsdatenbank des Instituts für angewandte Gesundheitsforschung (InGef) von 3,17 Mio. Versicherten zwischen 18 und 67 Jahren (1.488.452 Frauen, 1.684.705 Männer). Outcomes (Erkrankungsrisiko, Hospitalisierung und Mortalität) wurden durch übermittelte COVID-19-Diagnosen zwischen dem 01.01.2020 und 31.12.2021 bestimmt. Berufe wurden entlang von 4 Gruppierungen der amtlichen Systematik der Klassifikation der Berufe unterschieden. Neben kumulativen Inzidenzen bestimmen wir relative Risiken (RR) – jeweils getrennt für Männer und Frauen.
Ergebnisse

Erkrankungsrisiken sind in personenbezogenen Dienstleistungsberufen erhöht, insbesondere in Gesundheitsberufen im Vergleich zu den übrigen Berufen (RR für Frauen 1,46; für Männer 1,30). Ähnliches gilt für soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe (allerdings nur bei Frauen) und für Fertigungsberufe (nur bei Männern). Zudem sind die Risiken für Krankenhausaufenthalte und Mortalität in Reinigungsberufen sowie in Verkehrs- und Logistikberufen (v. a. für Männer) erhöht. Für alle 3 Outcomes sind die Risiken in Berufen ohne Leitungsfunktion und entlang des Anforderungsniveaus höher (am höchsten für Helfertätigkeiten und am niedrigsten für Expertentätigkeiten).
Schlussfolgerung

Die Studie liefert wichtige Befunde zu berufsbedingten und geschlechtsabhängigen Unterschieden bei COVID-19-Morbidität und -Mortalität in Deutschland, die Ansatzpunkte für strukturelle Infektionsschutzmaßnahmen aufzeigen.
Rechtliche Vermerke:Originalveröffentlichung:
Wahrendorf, S. M., Schaps, V., Reuter, M., Hoebel, J., Wachtler, B., Jacob, J., Alibone, M., & Dragano, N. (2023). Berufsbedingte Unterschiede bei COVID-19-Morbidität und -Mortalität in Deutschland. Eine Analyse von Krankenkassendaten von 3,17 Mio. Versicherten. Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 66(8), 857–868. https://doi.org/10.1007/s00103-023-03738-9
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:19.02.2025
Dateien geändert am:19.02.2025
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen