Dokument: Zur Frage der Berücksichtigung der individuellen Körperkerntemperatur zum Sterbezeitpunkt bei der temperaturbasierten Todeszeitschätzung nach Henßge
Titel: | Zur Frage der Berücksichtigung der individuellen Körperkerntemperatur zum Sterbezeitpunkt bei der temperaturbasierten Todeszeitschätzung nach Henßge | |||||||
Weiterer Titel: | On the question of the consideration of the individual core body temperature at the time of death in the temperature-based time of death estimation according to Henßge | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=68445 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20250206-113356-6 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Scheidemann, Patrick [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Hartung, Benno [Gutachter] Kindgen-Milles, Detlef [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibungen: | Temperaturbasierte Methoden sind weithin als Goldstandard für die Schätzung der Todeszeit anerkannt. Sofern keine anderslautenden Informationen vorliegen, geht die Methode nach Henßge davon aus, dass eine Person mit einer Körperkerntemperatur von etwa 37,2 °C verstirbt. Aus den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen ergeben sich folgende Fragen.
a) Bei welchen Körperkerntemperaturen sterben die Patienten? b) Ist ein Körperkerntemperaturintervall für bestimmte Gruppen von Todesursachen definierbar? c) Welche medizinischen Verfahren haben welchen Einfluss auf die Körperkerntemperatur? Um dies zu untersuchen, wurden retrospektiv die Temperaturdaten und Einflussfaktoren von innerhalb von zwei Jahren auf der chirurgischen Intensivstation Verstorbenen ausgewertet. In die Auswertung flossen die Daten von 103 Personen ein, bei denen Temperaturmessungen vorlagen und keine externe Erwärmung oder Kühlung erfolgte. Für die hier vorliegende Arbeit wurden die Ergebnisse aus der oben genannten Auswertung mit den Ergebnissen verglichen, bei denen die extern erwärmten und gekühlten Personen miteingeschlossen wurden. Die Körpertemperatur schwankte intra- und interindividuell erheblich. Es wurde keine belastbare Korrelation zu bestimmten Todesursachen beobachtet. Selbst bei primären Herztodesfällen zeigten sich breite Temperaturintervalle zum Zeitpunkt des Todes. Männer scheinen mit höheren Körpertemperaturen zu sterben als Frauen. Die vorliegenden Daten weisen auf mögliche Verzerrungen bei der Schätzung des Todeszeitpunkts hin, wenn generell eine Körperkerntemperatur von 37,2 °C angenommen wird. Eine breiter angelegte Untersuchung mit automatisch und kontinuierlich dokumentierten Messwerten wäre für eine weitergehende Beurteilung wünschenswert. Temperature-based methods are widely recognized as the gold standard for estimating time of death. Unless there is information to the contrary, the Henßge method assumes that a person dies at a core body temperature of approximately 37.2 °C. The following questions arise from the scientific findings to date. a) At what core body temperatures do patients die? b) Is it possible to define a core body temperature interval for certain groups of causes of death? c) Which medical procedures have what influence on core body temperature? In order to investigate this, the temperature data and influencing factors of patients who died in the surgical intensive care unit within two years were evaluated retrospectively. The analysis included 103 people for whom temperature measurements were available and no external warming or cooling was applied. For this study, the results from the above-mentioned evaluation were compared with the results in which the externally warmed and cooled persons were included. Body temperature varied considerably within and between individuals. No clear correlation was observed with specific causes of death. Even in primary cardiac deaths, there were wide temperature intervals at the time of death. Men appear to die at higher body temperatures than women. The available data point to possible biases in the estimation of the time of death if a core body temperature of 37.2 °C is generally assumed. A broader study with automatically and continuously documented measured values would be desirable for a more detailed assessment. | |||||||
Lizenz: | ![]() Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Rechtsmedizin | |||||||
Dokument erstellt am: | 06.02.2025 | |||||||
Dateien geändert am: | 06.02.2025 | |||||||
Promotionsantrag am: | 05.09.2024 | |||||||
Datum der Promotion: | 04.02.2025 |