Dokument: Risikofaktoren, Diagnostik, Therapie und Outcome von Patientinnen mit Zervixkarzinom der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Düsseldorf der Jahre 2006–2016

Titel:Risikofaktoren, Diagnostik, Therapie und Outcome von Patientinnen mit Zervixkarzinom der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Düsseldorf der Jahre 2006–2016
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20250130-110300-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Urban, Ina [Autor]
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Dateien vom 27.01.2025 / geändert 27.01.2025
Beitragende:Prof. Dr. med. Fehm, Tanja [Gutachter]
Prof. Dr. Gripp, Stephan [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Nachdem die Mortalität und Morbidität des Zervixkarzinoms in den ersten 30 Jahren nach Einführung der Vorsorgeuntersuchung mittels Pap-Abstrich 1971 stark gesunken sind, stagnierten die Zahlen in den vergangen 15 Jahren, insbesondere in den höheren FIGO Stadien (ab IIB) [1, 2]. Dabei handelt es sich um eine Krebserkrankung die dank Früherkennungsmaßnahmen bereits in lokal begrenzten Tumorstadien erkannt werden könnte und gegen deren Hauptrisikofaktor HPV seit 2007 ein von der STIKO empfohlener Impfstoff verfügbar ist [3]. Hinzu kommen bei der multifaktoriellen Genese weitere vermeidbare Risikofaktoren [4]. Im Rahmen unseres eigenen Patientinnenkollektivs aus den Jahren 2006–2016 wurden vermeidbare Risikofaktoren der Kohorte untersucht, die die allgemeinen Risikofaktoren des Robert-Koch-Instituts widerspiegeln [2]. Bei 95,2 % der Patientinnen ließ sich ein high-Risk-HPV im Abstrich nachweisen und 41 % der Frauen gaben einen regelmäßigen Nikotinkonsum an. Es zeigte sich zudem eine Korrelation zwischen dem Zeitpunkt der letzten Vorsorge und dem Tumorstadium. Je länger die letzte Vorstellung in der gynäkologischen Praxis zurück lag, desto höher war das Tumorstadium in der untersuchten Kohorte, was die Relevanz einer regelmäßigen Teilnahme am Screeningverfahren verdeutlicht. Ein Rückgang der Inzidenz des Zervixkarzinoms seit Einführung der HPV-Impfung ließ sich, wie zu erwarten, noch nicht verzeichnen. Studien bieten jedoch bereits vielversprechende Daten [5].
Ein weiterer Schwerpunkt der Studie lag nach der Anpassung der FIGO-Klassifikation von 2018 zudem auf der Evaluation des Stellenwerts der Bildgebung bezogen auf den klinisch relevanten Parameterien- sowie den Lymphknotenbefall (FIGO IIB und FIGO IIIC). Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass es sich bei der MRT mit einer Sensitivität von 55,6 % und einer Spezifität von 76,1 % um das beste bildgebende Verfahren handelt um das FIGO Stadium IIB auszuschließen oder zu bestätigen, dass jedoch eine Kombination mit der klinischen Untersuchung unerlässlich ist, um eine möglichst treffsichere Aussage zum Parametrienbefall zu treffen. Laut S3-Leitlinie weisen die bildgebenden Verfahren keine ausreichende Sensitivität und Spezifität zur Detektion von Lymphknotenmetastasen auf, insbesondere bei kleinen Lymphknotenmetastasen [1]. Dies bestätigte sich in dieser Studie: Bei der Beurteilung der Lymphknoten zeigten sowohl MRT als auch CT nur eine schwache Übereinstimmung (kappa = 0,36 (p = 0,009) und kappa = 0,43 (p < 0,001)) mit dem histologischen Ergebnis des Lymphknoten-Stagings, wobei sich bei der CT eine etwas bessere Übereinstimmung nachweisen ließ als bei der MRT. Das operative Staging stellt derzeit die einzige sichere Option dar, einen Lymphknotenbefall sicher zu verifizieren oder auszuschließen, da sich in bildgebenden Untersuchungen häufig falsch-negative Befunde zeigten [1].

The mortality and morbidity of cervical cancer fell sharply in the first 30 years after the introduction of Pap smear screening in 1971, but meanwhile the numbers have stagnated over the past 15 years, particularly in the higher FIGO stages (from IIB) [1, 2]. This is a cancer that can be detected at localized tumour stages thanks to early detection measures and against whose main risk factor HPV a vaccine recommended by the STIKO has been available since 2007 [3]. In addition, there are other preventable risk factors in the multifactorial genesis [4]. In our own patient cohort from 2006–2016, avoidable risk factors of the cohort were examined, which reflect the general risk factors of the Robert Koch Institute [2]. High-risk HPV was detected in 95.2 % of the patients in the smear test and 41 % of the women reported regular nicotine consumption. There was also a correlation between the time of the last screening and the tumor stage. The longer it had been since the last presentation at the gynecologist's office, the higher the tumor stage in the cohort studied, which illustrates the relevance of regular participation in the screening procedure. As expected, a decline in the incidence of cervical carcinoma since the introduction of HPV vaccination has not yet been recorded. However, studies already provide promising data [5].
Following the adjustment of the FIGO classification in 2018, the study also focused on evaluating the importance of imaging in relation to the clinically relevant parameters and lymph node involvement (FIGO IIB and FIGO IIIC). The results of the study showed that MRI, with a sensitivity of 55.6 % and a specificity of 76.1 %, is the best imaging procedure for ruling out or confirming FIGO stage IIB, but that a combination with clinical examination is essential in order to make the most accurate statement possible on parametrial involvement. According to the S3 guideline, imaging techniques do not have sufficient sensitivity and specificity for the detection of lymph node metastases, particularly in the case of small lymph node metastases [1]. This was confirmed in this study: in the assessment of lymph nodes, both MRI and CT showed only weak agreement (kappa = 0.36 (p = 0.009) and kappa = 0.43 (p < 0.001)) with the histological result of lymph node staging, with CT showing slightly better agreement than MRI. Surgical staging is currently the only safe option for reliably verifying or ruling out lymph node involvement, as imaging examinations often show false-negative findings [1].
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Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:30.01.2025
Dateien geändert am:30.01.2025
Promotionsantrag am:11.06.2024
Datum der Promotion:23.01.2025
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