Dokument: Epidemiologie der Psoriasis vulgaris und Psoriasis-Arthritis - Interpretation altersassoziierter Verteilungsmuster und epidemiologischer Trends in Deutschland

Titel:Epidemiologie der Psoriasis vulgaris und Psoriasis-Arthritis - Interpretation altersassoziierter Verteilungsmuster und epidemiologischer Trends in Deutschland
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20250106-124126-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Deike, Madeline [Autor]
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Dateien vom 27.11.2024 / geändert 27.11.2024
Beitragende:PD Dr. Sewerin, Philipp [Gutachter]
Priv.-Doz. Dr. Meller, Stephan [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Zusammenfassung:
Die Psoriasis vulgaris ist eine chronisch entzündliche, schubweise verlaufende rheumatische Erkrankung. Ihre weite Verbreitung und die teils erhebliche Stigmatisierung der Betroffenen durch die Hautauffälligkeiten machen sie zu einer Erkrankung von gesellschaftlicher Relevanz. Neben den pathognomonischen Hautläsionen zeichnet sich die Psoriasis-Arthritis durch ihren progressiv-destruktiven Charakter aus. So ist die fortschreitende Gelenkzerstörung mit einer großen Krankheitslast und starken Auswirkungen auf die Lebensqualität assoziiert. Sie gilt als schwere Verlaufsform der Psoriasis vulgaris, deren klinisches Erscheinungsbild sich auf die Haut und Nägel beschränkt.

Da die Epidemiologie dieser beiden Krankheitsbilder für Deutschland große Forschungslücken aufweist, möchte diese Arbeit die zugrundeliegenden Datensätze von 65 Millionen Deutschen nutzen, um die Verbreitung dieser Erkrankungen umfassend zu beleuchten. Den Schwerpunkt der Dissertation bildet die Interpretation der alters- und geschlechtsspezifischen Daten, sowie die Identifikation von Einflussfaktoren auf diese Verteilung. Neben einer vergleichsweise hohen Erkrankungshäufigkeit ist dabei insbesondere der drastische Abfall der Prävalenz nach dem 60. Lebensjahr erklärungsbedürftig. Als Hypothese für diese Beobachtung wird der Einfluss von Komorbiditäten und eine damit einhergehende krankheitsassoziierte Übersterblichkeit in dem Patientenkollektiv geprüft. Im Fokus stehen dabei insbesondere kardiovaskuläre Begleiterkrankungen, die als führende Ursache für eine gesteigerte Morbidität und Mortalität der Betroffenen diskutiert werden. Insbesondere der Schweregrad der psoriatischen Erkrankung zeigt eine starke Korrelation mit dem Auftreten von Begleiterkrankungen.

Infolgedessen wird auch die Krankheitslast in dieser Dissertation als Summe aus der psoriatischen Grunderkrankung und weiteren Komorbiditäten verstanden. Aus diesem Grund sollte eine gezielte Sekundärprävention kontinuierlich in die Patientenversorgung der Psoriasis und Psoriasis-Arthritis integriert werden. Nur so können in diesem gefährdeten Patientenkollektiv Begleiterkrankungen frühzeitig erkannt und gezielt therapiert werden. Die Forschungsergebnisse werden folglich genutzt, um konkrete praxisrelevante Empfehlungen für die Versorgung der Betroffenen abzuleiten. Sie verfolgen das Ziel, das Therapiemanagement der rheumatischen Erkrankung zu verbessern und damit die Krankheitslast für den einzelnen Betroffenen zu minimieren.

Diese auf den individuellen Patienten fokussierte Sichtweise wird um eine gesamtgesellschaftliche Perspektive ergänzt. Mithilfe einer gesundheitsökonomischen Betrachtung wird dabei verdeutlicht, dass eine effektive Früherkennung und gezielte Therapie von großer Bedeutung sind, um Funktionseinschränkungen zu verhindern und infolgedessen die Arbeitsfähigkeit der Betroffenen zu erhalten.

Abstract:
Psoriasis vulgaris is a heterogeneous, chronic inflammatory rheumatic disease that occurs in episodes. Its widespread prevalence and the sometimes considerable stigmatization of those affected by the cutaneous abnormalities make it a disease of social relevance. In addition to the pathognomonic skin lesions, psoriatic arthritis is characterized by its progressive-destructive course of disease. The gradual joint damage is associated with a substantial burden of disease and a significant reduction of the quality of life. Psoriatic arthritis is recognized as a severe progressive form of psoriasis vulgaris, whose clinical appearance is limited to the skin and nails.

In order to compensate for the lack of large-scale and reliable epidemiological studies of these two diseases in Germany, this dissertation uses the underlying data sets of 65 million German citizens to generate a comprehensive basis for analysis. The main focus of this work is the interpretation of the age- and sex-specific data as well as the identification of potential factors influencing this distribution. In addition to a comparatively high disease frequency, the drastic decrease in prevalence after the age of 60 specifically requires explanation.
As part of the study, this paper investigates the influence of comorbidities and a corresponding disease-associated excess mortality in the patient cohort. In particular, the work focuses on cardiovascular concomitant diseases, which are considered to be a major cause of increased morbidity and mortality in individuals affected. It can be observed that the occurrence of comorbidities strongly correlates with the severity of the psoriatic disease.

Consequently, this dissertation understands the burden of disease as the sum of the underlying psoriatic disease and further comorbidities. For this reason, targeted secondary prophylaxis should be integrated continuously into patient care for psoriasis vulgaris and psoriatic arthritis. This is the only way to detect concomitant diseases at an early stage in this vulnerable patient population as well as to provide effective therapy. The findings of the research will therefore be used to derive concrete, practically oriented recommendations for the care of patients with psoriasis and psoriatic arthritis. They aim to improve therapy management of rheumatic diseases and thus minimize the burden of disease for the individual patient.

This paper adds a holistic, societal perspective to the one focusing on the individual patient.
A health economic approach highlights the societal relevance of this topic and can generate practical implications on how to utilize the limited resources of the health care system efficiently. For instance, early detection and targeted therapy can prevent functional disability and maintain the individual’s ability to work.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:06.01.2025
Dateien geändert am:06.01.2025
Promotionsantrag am:26.03.2024
Datum der Promotion:29.10.2024
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