Dokument: Kognitive Funktionseinschränkungen bei SARS-CoV-2-positiven Personen in Heimquarantäne und der Zusammenhang mit Depression und Fatigue

Titel:Kognitive Funktionseinschränkungen bei SARS-CoV-2-positiven Personen in Heimquarantäne und der Zusammenhang mit Depression und Fatigue
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=66727
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20240909-111511-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Harzen, Maja Magdalena [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]1,92 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 07.09.2024 / geändert 07.09.2024
Beitragende:Prof. Dr. med. Albrecht, Philipp [Gutachter]
PD Dr. med. Feldt, Torsten [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Im Rahmen der sich seit Ende 2019 ausbreitenden COVID-19 Pandemie häuften sich bereits früh Berichte über SARS-CoV-2-Infizierte, welche neben den klassischen respiratorischen Beschwerden auch über neurologische und kognitive Symptome, wie beispielsweise Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen, klagten. Case Reports und erste Studien, welche diese Thematik genauer beleuchteten, beschäftigten sich fast ausschließlich mit schwerwiegend Erkrankten, welche stationäre oder sogar intensivmedizinische Behandlung benötigten. Auffallend war jedoch, dass insbesondere die mild an COVID-19 Erkrankten mit zunehmender Häufigkeit von kognitiven Defiziten im Rahmen einer SARS-CoV-2-Infektion berichteten. Um diese Population tiefergehend zu untersuchen, wurde eine Forschungsgruppe am Universitätsklinikum Düsseldorf gegründet, welche im Zeitraum Dezember 2020 bis Juni 2022 SARS-CoV-2-Infizierte in Heimquarantäne über Videotelefonie auf kognitive Einschränkungen sowie Fatigue und Depressionssymptome untersuchte.
Insgesamt wurden 168 SARS-CoV-2-positive Studienteilnehmende untersucht und Ergebnisse aus der akuten mit der postakuten Krankheitsphase vier bis sechs Wochen später verglichen sowie diese mit Befunden von negativ getesteten Vergleichspersonen gegenübergestellt. Die Studienteilnehmenden beider Gruppen waren im Mittel ca. 40 Jahre alt, hatten keine neurologischen Vorerkrankungen und wurden bezüglich ihrer COVID-19-Erkrankung nicht stationär behandelt.
Die Studienergebnisse legen nahe, dass trotz subjektiver Beschwerden der Großteil der Erkrankten im Rahmen der Akutinfektion keine kognitiven Defizite aufweist, und dass nachweisbare kognitive Einschränkungen eher im Rahmen der vorliegenden Viruserkrankung mit verringertem Wohlbefinden gewertet werden können und keine Chronifizierungstendenz aufweisen. Klagen Personen nach durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion jedoch vier bis sechs Wochen später über Kognitionsdefizite, so besteht oft ein Zusammenhang zu objektiv messbaren Einschränkungen, welche nicht durch das Vorliegen von Fatigue oder Depression erklärt werden können, und somit COVID-spezifisch erscheinen. Dies unterstreicht die Relevanz der weiteren Erforschung von kognitiven Defiziten im Rahmen einer Long-COVID Erkrankung.

In the context of the COVID-19 pandemic, which has been spreading since the end of 2019, reports of patients complaining of neurological and cognitive symptoms, such as impaired concentration and memory, in addition to the classic respiratory complaints, began to accumulate at an early stage. Case reports and initial studies that examined this topic in more detail dealt almost exclusively with seriously ill patients who required inpatient or even intensive care treatment. However, it was striking that especially mildly diseased COVID-19 patients reported cognitive deficits in the context of SARS-CoV-2 infection with increasing frequency. To study this population in more depth, a research group was established at the University Hospital of Düsseldorf, Germany, which assessed COVID-19 patients in home quarantine for cognitive impairment as well as fatigue and depression symptoms via video telephony from December 2020 to June 2022.
A total of 168 SARS-CoV-2-positive subjects were studied and results from the acute phase of illness were compared with post-acute findings four to six weeks later; a comparison was also made with findings from negatively tested comparison subjects. Subjects in both groups were approximately 40 years of age on average, had no previous neurological disease, and were not hospitalized for their COVID-19 disease.
The study results suggest that despite subjective complaints, the majority of patients do not show any cognitive deficits in the context of the acute infection, and that detectable cognitive impairments can rather be evaluated in the context of the present viral disease with reduced well-being without any tendency to chronification. However, if individuals complain of cognitive deficits four to six weeks later after having undergone SARS-CoV-2 infection, there is often an association with objectively measurable impairments that cannot be explained by the presence of fatigue or depression, and thus appear COVID-specific. This underlines the relevance of further research on cognitive deficits in the context of a Long-COVID disease.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:09.09.2024
Dateien geändert am:09.09.2024
Promotionsantrag am:21.01.2024
Datum der Promotion:27.08.2024
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen