Dokument: Persistierende oder stattgehabte Infektionen mit sexuell übertragbaren Erregern als Ursache für PSA-Wert-Erhöhungen bei jungen Männern im Rahmen der PROBASE Studie

Titel:Persistierende oder stattgehabte Infektionen mit sexuell übertragbaren Erregern als Ursache für PSA-Wert-Erhöhungen bei jungen Männern im Rahmen der PROBASE Studie
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20240827-111638-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Lakes, Jale [Autor]
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Dateien vom 23.08.2024 / geändert 23.08.2024
Beitragende:Prof. Dr. med. Albers, Peter [Gutachter]
Prof. Dr. med. Timm, Jörg [Gutachter]
Stichwörter:Urologie, Prostatakarzinom, PSA-Wert, sexuell übertragbare Erreger
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Das Prostatakarzinom (PCA) ist in Deutschland die häufigste Krebsart des Mannes und die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache. Daher wird seit Jahren über die PCA- Früherkennung basierend auf dem prostataspezifischen Antigen (PSA-Wert) diskutiert. Der PSA-Wert ist ein organspezifischer, jedoch nicht tumorspezifischer Marker. Durch unterschiedliche Bedingungen (Prostatavergrößerung, Entzündung) kommt es auch ohne Vorliegen eines PCA zu PSA-Erhöhungen. Dies führt zu unnötiger und invasiver Diagnostik, die für den betroffenen Mann mit einem vermeidbaren Risiko einhergeht. Daher gibt es Bestrebungen, die Spezifität des PSA-Wertes zu verbessern. Die PROBASE-Studie (www.probase.de) untersucht ein PSA-gestütztes Screening-Programm bei jungen Männern, um den Einsatz des PSA-Wertes zu optimieren. Falsch-positive oder falsch- negative Werte beeinflussen die Treffgenauigkeit des Programms. Ein vermuteter Grund für falsch-positiv erhöhte PSA-Werte sind klinisch nicht aktive Infektionen der Prostata. Im Gegensatz zu älteren Männern findet man bei jüngeren Männern häufiger sexuell übertragbare Erreger (sexuell übertragbare Infektion, STI) als Auslöser von Infektionen des unteren Harntraktes. Daher sind wir in dieser Studie der Frage nachgegangen, ob stattgehabte oder persistierende Infektionen mit sexuell übertragbaren Erregern bei jungen Männern zu entzündlichen Prozessen beitragen, die zu erhöhten PSA-Werten führen. Dazu wurden Erststrahlurin und Serum von asymptomatischen Männern untersucht, die im Rahmen ihrer PROBASE-Studienvisite zur PSA-Wert-Bestimmung kamen. Mit Hilfe von Multiplex-STI-Tests sollte festgestellt werden, ob sich bei Probanden mit einem für ihr Alter (49-53 Jahre) erhöhten PSA-Wert (≥ 1,5 ng/ml) häufiger STI-Erreger im Erststrahlurin nachweisen lassen als bei Probanden mit einem niedrigen PSA-Wert. Zudem sollten mit Hilfe einer Antikörpertestung bereits stattgehabte STI, bei denen der Keimnachweis im Urin nicht mehr gelingt, nachgewiesen werden. In der Auswertung der Urinuntersuchungen ergab sich kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen PSA-Wert-Erhöhung und STI-Nachweis. Ebenso zeigte sich, dass auch der gleichzeitige Nachweis mehrerer Erreger nicht mit einer PSA-Wert-Erhöhung korreliert. Auch bei der Analyse der Serologie konnte kein Zusammenhang zwischen einer stattgehabten STI und einer PSA-Wert-Erhöhung gezeigt werden. Ebenso ging die gleichzeitige Seropositivität auf mehrere Erreger nicht mit einem erhöhtem PSA-Wert einher. Zusammenfassend ließ sich weder beim direkten Erregernachweis noch beim serologischen Nachweis ein Zusammenhang zu einer PSA- Wert-Erhöhung feststellen. Dabei gibt es jedoch Limitationen dieser Studie, z. B. fehlende klinische Parameter (Sexualverhalten, Prostatagröße, stattgehabte Infektionen, PSA-Wert Verläufe). Daher sind zum Ausschluss eines Zusammenhangs zwischen STI und PSA- Werten nachfolgende Analysen notwendig. Bis dahin sollten erhöhte PSA-Werte auch bei Nachweis einer STI weitere Diagnostik nach sich ziehen.

Prostate cancer (PCA) is the most common type of cancer and the second most common cause of cancer-related death in Germany. For this reason, PCA-screening based on the prostate-specific antigen (PSA) value has been suggested. However, PSA is an organ- specific, but not tumor-specific marker. Various conditions (prostate enlargement, inflammation) can lead to an increased PSA even without the presence of PCA. This leads to unnecessary and invasive diagnostics, which are associated with an avoidable risk. Therefore, efforts are being made to improve the specificity of the PSA value. The PROBASE study (www.probase.de) evaluates a risk-adapted PSA-based. screening program in young men in order to optimize the use of the PSA value. False-positive and false-negative values would diminish the accuracy of this screening program. A suspected reason for false-positively elevated PSA values are clinically inactive infections of the prostate. In contrast to older men, sexually transmitted infections (STIs) are frequently responsible for urinary tract infections in younger men. In this study, we investigated the question whether previous or persistent infections with sexually transmitted pathogens in young men contribute to inflammatory processes that lead to increased PSA values. For this purpose, first-void urine and serum of asymptomatic men who visited the study center for PSA testing as part of their PROBASE study visit were examined. Multiplex STI tests were used to determine whether STI pathogens are more frequently detected in the first- void urine of men with an elevated PSA (≥ 1.5 ng/ml) in this age group (49-53 years). In addition, an antibody test was used to detect previous infections, for which the pathogens can no longer be detected in the urine. The analysis of the urine showed no statistically significant correlation between an increased PSA level and a STI detection. It was also shown that the detection of several pathogens at the same time does not correlate with an increase in PSA. Analyzing the serology also showed no correlation between a prior STI and an increase in PSA levels. Similarly, seropositivity to several pathogens at the same time was not associated with an increased PSA. In summary, neither the direct pathogen detection in urine nor the serological detection showed any correlation with an increased PSA level. However, there are limitation of this study, such as clinical parameters which were not part of this evaluation (sexual behaviour, prostate size, previous infections, PSA progression). Subsequent analyses are therefore needed to rule out a correlation between STI and PSA values. Until then, elevated PSA values should be followed by further diagnostics even if a STI is detected.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:27.08.2024
Dateien geändert am:27.08.2024
Promotionsantrag am:09.04.2024
Datum der Promotion:20.08.2024
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