Dokument: Identitätsdiskurse im Grenzgebiet – Zeitgenössische deutschsprachige belgische Literatur am Beispiel des Bands Wer bist Du? Neue Blicke auf Ostbelgien
Titel: | Identitätsdiskurse im Grenzgebiet – Zeitgenössische deutschsprachige belgische Literatur am Beispiel des Bands Wer bist Du? Neue Blicke auf Ostbelgien | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=66497 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20240813-102020-2 | |||||||
Kollektion: | Publikationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Studienabschlussarbeit (z.B. Bachelor-, Master-, Examensarbeit) | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Kirschner, Sabrina [Autor] | |||||||
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Beitragender: | PD Dr. Trabert, Florian [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Ostbelgien, Identität, Grenzgebiet, Deutschsprachige Gemeinschaft, Deutschsprachigegemeinschaft Belgiens, Literatur, deutschsprachige Literatur, Identität, zeitgenössische Literatur, DG, Küchenberg | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 800 Literatur » 830 Deutsche Literatur, Literatur in verwandten Sprachen | |||||||
Beschreibung: | Das Gebiet des heutigen Königreichs Belgien hatte eine äußerst bewegte Geschichte.
Dies galt insbesondere für den Teil Belgiens, den heute die Deutschsprachige Gemeinschaft ausmacht. Eben jene bewegte Geschichte samt territorialer Verschiebungen und Namensänderungen sorgte auch dafür, dass Menschen, die im Gebiet der heutigen Deutschsprachigen Gemeinschaft – in der Außendarstellung oft als Ostbelgien bezeichnet – lebten, unter Umständen im Laufe des 20. Jahrhunderts mehrere Male ihre Nationalität wechselten bzw. wechseln mussten. Infolgedessen war es für viele der deutschsprachigen Menschen zwischen Eupen, Malmedy und St. Vith schwierig, ihren Platz in der jeweiligen (Mehrheits-)Gesellschaft zu finden. Das Suchen und Finden der eigenen Identität ist ein großes Thema, das allerdings, wenn überhaupt, zunächst im Privaten verhandelt wurde. Dies änderte sich spätestens ab den 1960er Jahren, als erste, damals recht junge, Autor*innen begannen, die Erfahrungen aus der Vergangenheit literarisch aufzuarbeiten. Als anerkannte Minderheit erhielten die deutschsprachigen Belgier*innen im Rahmen der Staatsreformen zunehmend mehr Befugnisse; ein Themenkomplex, der innerhalb der Deutschsprachigen Gemeinschaft unter dem Oberbegriff Autonomie firmiert. Im Zuge der Diskussionen über Autonomie und Identität stellte sich im Jahr 2002 auch die Regierung um den damaligen Ministerpräsidenten Karl-Heinz LAMBERTZ die Frage, wie man den oft unbekannten Osten des Landes, der dazu noch den recht sperrigen Namen Deutschsprachige Gemeinschaft trug, im In- und Ausland bekannter machen konnte. Entstanden war dabei eine PR-Kampagne. Angelehnt an die damals noch üblichen Nationalitätenaufkleber ließ er einen Sticker mit DG für Deutschsprachige Gemeinschaft drucken und an die Haushalte schicken, was sehr gemischte Reaktionen hervorrief, zugleich aber auch den Diskurs um die Frage nach der eigenen Identität aus dem sprichwörtlichen Dornröschenschlaf weckte. In diesen nun wieder aufkeimenden Diskurs stiegen auch einige junge Menschen ein, die bis dato weder politisch noch literarisch sonderlich in Erscheinung getreten waren. Unter der Ägide des Herausgebers Adrian KÜCHENBERG (*1976) legten zwölf Männer und zwei Frauen das Florilegium „Wer bist Du?“ vor, das gemäß seines Untertitels „Neue Blicke auf Ostbelgien“ verspricht. Eben jenes Florilegium bietet nun den Anlass für eine Untersuchung der Identitätsdiskurse, die innerhalb der deutschsprachigen Gemeinschaft vor rund 20 Jahren literarisch verhandelt wurden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, herauszufinden, welchen Identitätsbegriff die Beitragenden vertreten und wie sie die Frage Wer bist Du? auf sich, bzw. Ostbelgien bezogen, beantworten. Außerdem klärt die Arbeit die Frage, ob und inwiefern die Ankündigung des Untertitels Neue Blicke auf Ostbelgien eingelöst wurde. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei darauf, herauszufinden, welche Rolle die Tatsache spielt, dass Ostbelgien, wie Alfred MINKE in einem seiner Aufsatztitel postulierte, Grenzland seit Menschengedenken war bzw. ist. Der exemplarischen Textanalyse von drei Beiträgen (Uwe KOEBERICH, Dirk SCHLEIHS und Adrian KÜCHENBERG) ist eine Auseinandersetzung mit dem Identitätsbegriff vorangestellt. Grundlage dafür bieten Überlegungen aus der anglistischen Literatur- und Kulturwissenschaft (Aleida ASSMANN) sowie aus dem Bereich der Anthropologie der Grenzen (Frederik BARTH und Tomke LASK). Da die Sekundärliteratur zu diesem Werk äußerst spärlich ist, wurde ein Interview mit dem Herausgeber des Bands geführt. | |||||||
Lizenz: | Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Philosophische Fakultät » Germanistisches Seminar » Neuere deutsche Literaturwissenschaft (II) | |||||||
Dokument erstellt am: | 13.08.2024 | |||||||
Dateien geändert am: | 13.08.2024 |