Dokument: Klinische Erfolgsrate endodontischer Behandlungen im studentischen Behandlungskurs - Eine Follow-up-Studie

Titel:Klinische Erfolgsrate endodontischer Behandlungen im studentischen Behandlungskurs - Eine Follow-up-Studie
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20240905-102923-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Berndt, Sara Alena [Autor]
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Dateien vom 13.08.2024 / geändert 13.08.2024
Stichwörter:Endodontologie
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Die praktische und theoretische Ausbildung im Bereich Endodontologie ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Studiums der Zahnheilkunde in Deutschland. Die hohe Versagensrate endodontischer Behandlungen im Rahmen studentischer Behandlungskurse wirft die Frage nach möglichen organisatorischen Defiziten auf. Bisherige Studien haben vor allem den endodontischen Behandlungsprozess selbst, nicht aber die administrativen Rahmenbedingungen der Behandlungskurse untersucht. Das Ziel dieser Follow-up-Studie war daher, neben der internen Qualitätskontrolle, Optimierungsmöglichkeiten der administrativen Struktur der Behandlungskurse zu ermitteln. Dabei wurden unter anderem der Vergabeprozess der endodontischen Behandlungsfälle an die Studierenden, die Qualifikation der Supervisoren und der Schwierigkeitsgrad nach dem AAE case difficulty assesment Formular betrachtet.
Insgesamt wurden 219 endodontische Behandlungsfälle aus der Abteilung für Zahnerhaltung, Parodontologie und Endodontologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf aus den Jahren 2012 bis 2014 nach einem Zeitraum von 5 bis 7 Jahren untersucht. Die Datenerhebung erfolgte durch die Auswertung der Behandlungsdokumentationen sowie durch die Erhebung von Informationen bei Nachuntersuchungen. Erfolgreiche endodontische Behandlungen wurden als solche gewertet, die sich zum Zeitpunkt der Nachuntersuchungen noch in ihrer ursprünglichen Form in situ befanden. Als Misserfolg wurden Behandlungen gewertet, die eine Folgebehandlung an der betrachteten Wurzelfüllung erforderten.
Die ermittelte Erfolgsrate betrug 50,22 %, und die 5- Jahres- Überlebensrate der untersuchten endodontischen Behandlungsfälle betrugt 58,82 %. Bei 61,18 % der Wurzelkanalbehandlungen zeigte das postoperative Röntgenbild eine adäquate Qualität. Eine differenzierte Betrachtung der Erfolgsrate zeigte einen signifikanten Einfluss des Zeitpunktes der postendodontischen koronalen Versorgung auf das Behandlungsergebnis. Therapierte Zähne, die keine definitive Versorgung erhielten, wiesen ein signifikant höheres Misserfolgsrisiko auf. Zudem stellte die Bewertung der Wurzelfüllung durch die Supervisoren einen Prädikator für den operationalisierten Erfolg dar. Intraoperative Komplikationen traten signifikant häufiger bei therapierten Molaren auf als bei anderen Zahntypen.
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie deuten darauf hin, dass eine Restrukturierung des Vergabeprozesses der Behandlungsfälle, beispielsweise auf Grundlage des ermittelten Schwierigkeitsgrades, nicht zwangsläufig mit einer erhöhten Erfolgswahrscheinlichkeit einhergeht. Die Erfolgswahrscheinlichkeit endodontischer Behandlungen könnte durch das konsequente Einleiten einer Revisionsbehandlung bei durch Supervisoren als insuffizient bewerteten Wurzelfüllungen verbessert werden. Zudem kann eine Optimierung der postendodontischen Versorgung das Auftreten von Misserfolgen reduzieren. Einen Lösungsansatz hierfür bieten sogenannte Integrierte Behandlungskurse.

The practical and theoretical training in the discipline of endodontology is an indispensable part of dentistry studies at German universities.
Endodontic treatments as a part of the educational curriculum in universities are accompanied with a high rate of failure, which suggests there may be deficiencies at the structure of the course level.
Previous studies examined the process of the endodontic treatment itself, but not the administrative tasks that are connected with the practical training.
The goal of this study is to optimize the administrative process, as well as monitor interns and the quality of their work. Particularly, one must consider the following; allocation of treatment cases to the students, qualification grade and level of difficulty of students and supervisors, according to AAE case difficulty assessment form.

Included in this study are 219 endodontical treatment cases from the Department of Tooth Preservation, Parodontology and Endodontology of the Heinrich-Heine-Universität. Treatments were executed from 2012-2014 and follow-up examinations were within 5-7 years. All data collected was based on the evaluation of treatment documentation and information obtained within the follow-up examinations.

Endodontical treatments were deemed “successful” when the tooth was situated in situ (in its original shape). All follow-up treatments where there was the extraction of the tooth, surgical root canal treatments, or retreatments were deemed a failure.

The rate of success was 50.22% and the 5 year-survival-rate of the examined treatment cases was 58.82%. The quality of the root canal fillings was evaluated by X-ray taken after the treatment. It appeared that 61.82% of all root canal fillings showed adequate quality.

There are further considerations to the success rate demonstrated, as well as ,parameters that significantly influenced the results of the treatments:
The timing of the restorative post-treatment affected the treatment outcome. A tooth without any restauration had a significantly higher risk of failure. The assessments of the course supervisors with regards to root canal filling were a predictor for operationalized success. Intraoperative complications occurred significantly more often with molars than with any other type of teeth.
This study attempts to answer the question: Would a new administrative process of practical courses lead to a higher success rate? The results indicate that with modification and allocation of treatment cases to students on a predetermined difficulty level, would not necessarily lead to more successful treatment cases.
In order to improve the success rate, a negative evaluation of a supervisor should be accompanied with the retreatment process. With this in mind, the post-endodontical treatment procedure may then be optimized. There may be an opportunity to realize these improvements with so named, Integrated Treatment Courses.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:05.09.2024
Dateien geändert am:05.09.2024
Promotionsantrag am:01.05.2016
Datum der Promotion:02.07.2024
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