Dokument: Zusammenhang zwischen Neurodestruktionsparametern im Liquor und Resultaten der neuropsychologischen Testung bei Patienten mit Verdacht auf Demenz: Eine monozentrische Studie
Titel: | Zusammenhang zwischen Neurodestruktionsparametern im Liquor und Resultaten der neuropsychologischen Testung bei Patienten mit Verdacht auf Demenz: Eine monozentrische Studie | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=66395 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20240715-143327-9 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Römer, Martin Ludwig [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. med. Seitz, Rüdiger [Gutachter] Prof. Dr. med. Lange-Asschenfeld, Christian [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibungen: | Auf der Suche nach reliablen Biomarkern für Demenzerkrankungen, die für den Erfolg zukünftiger Therapiemöglichkeiten eine entscheidende Rolle spielen werden, untersuchte diese Studie Zusammenhänge zwischen liquorchemischen Neurodegenerationsmarkern und neuropsychologischen Testergebnissen. Dabei war der Einfluss der Erkrankungs-dauer auf diese Zusammenhänge von besonderem Interesse.
Ausgewertet wurden Daten von 190 Patienten mit dem Verdacht auf eine Demenz-erkrankung. Basierend auf der Annahme, dass ein Großteil der senilen Demenzen aus multiätiologischen Mischformen resultiert, ließen wir die im Verlauf gestellte Zuordnung zu einer spezifischen Demenzentität bewusst außen vor. Untersucht wurden die Liquorparameter Amyloid-β 1-42 (Aβ1-42), phosphoryliertes Tau-Protein (pTau), Gesamt-Tau-Protein (tTau), Neuronen-spezifische Enolase (NSE), Protein S100B (S100B) und der Amyloid-β-42/40-Quotient (Aβ-Quotient) sowie die Ergebnisse der neuropsychologischen Testbatterie CERAD-Plus ergänzt um den Uhrentest nach Shulman. Um den Einfluss der Krankheitsdauer mit einzubeziehen, wurde das Patientenkollektiv anhand des Medians der Symptomdauer in zwei Gruppen eingeteilt. Deutliche Zusammenhänge zeigten sich zwischen Aβ1-42 und den Gedächtnistestungen. Diese waren in der Frühphase der klinischen Manifestation besonders stark ausgeprägt, aber in der Spätphase praktisch nicht mehr nachweisbar. Für den Aβ-Quotienten und für pTau waren solche Beziehungen zur Gedächtnisfunktion in geringerem Ausmaß ebenfalls nachweisbar. Zwischen den anderen kognitiven Domänen und den Liquorparametern fehlten hingegen relevante Zusammenhänge, das galt auch für die visuell-räumlichen Fähigkeiten. Die Liquorparameter tTau, NSE und S100B zeigten ebenfalls keine relevanten Zusammenhänge zu den neuropsychologischen Testergebnissen. Die Ergebnisse bestätigen einerseits den Stellenwert von Aβ1-42 in der Diagnostik von Gedächtnisstörungen und mittelbar das Amyloid-Kaskaden-Modell. Für Störungen anderer kognitiver Domänen inklusive der bei Alzheimer-Demenz häufigen Einschrän-kungen der visuell-räumlichen Fähigkeiten müssen aber andere Pathomechanismen vermuten werden. Ferner sprechen die fehlenden Zusammenhänge zwischen den unspezifischen Destruktionsparametern tTau, NSE und S100B und den Gedächtnis-leistungen gegen eine generelle Neurodegeneration als Ursache für Gedächtnisstörungen.In search of reliable biomarkers for dementia, which putatively will play a decisive role for the success of future therapies, this study investigated the relations between the neurodegenerative markers in cerebrospinal fluid (CSF) and neuropsychological test results. In particular the influence of disease duration on these connections was elaborated. Data of 190 patients with suspected dementia were analysed. Based on the assumption that the majority of senile dementias result from mixed aetiologies, we deliberately did not take clinical diagnosis of a specific dementia entity into account. The CSF parameters amyloid-β 1-42 (Aβ1-42), phosphorylated tau protein (pTau), total tau protein (tTau), neuron-specific enolase (NSE), protein S100B (S100B) and the amyloid-β-42/40-quotient (Aβ-quotient) as well as the results of the neuropsychological test battery CERAD-Plus supplemented by the clock test according to Shulman were analysed. To include the influence of disease duration, the patients were also divided into two groups based on their median symptom duration. Prominent relations between Aβ1-42 and the neuropsychological memory tests were found. These were particularly pronounced in the early phase of the clinical manifestation but were virtually absent in the late phase. Similar relationships to memory function were detectable to a slightly lesser extent for the Aβ-quotient and for pTau. In contrast, no or not relevant relations were found for the other cognitive domains and the CSF parameters including the visual-spatial deficits. The CSF parameters tTau, NSE and S100B showed neither relevant relations with the neuropsychological test results. The results substantiate the relevance of Aβ1-42 for the diagnosis of memory disorders and indirectly support the so-called amyloid cascade hypothesis. But other pathomechanisms have to be postulated for other cognitive domains including the visual-spatial abilities that are frequently impaired in Alzheimer's dementia. Furthermore, the lack of correlation between the non-specific destruction parameters tTau, NSE and S100B and memory performance argues against general neurodegeneration as the cause of memory impairment. | |||||||
Lizenz: | ![]() Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 15.07.2024 | |||||||
Dateien geändert am: | 15.07.2024 | |||||||
Promotionsantrag am: | 15.12.2023 | |||||||
Datum der Promotion: | 09.07.2024 |