Dokument: Vergleich von Analgosedierung mit Allgemeinnarkose bei perkutaner Mitralklappenrekonstruktion mit dem MitraClip® System

Titel:Vergleich von Analgosedierung mit Allgemeinnarkose bei perkutaner Mitralklappenrekonstruktion mit dem MitraClip® System
Weiterer Titel:Comperison of deep sedation with general anesthesia in the percutaneous mitral valve repair with the MitraClip® System
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20240610-083352-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Stenzel, Monika Anna [Autor]
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Dateien vom 21.05.2024 / geändert 21.05.2024
Beitragende:Prof. Dr. med. Westenfeld, Ralf [Gutachter]
PD Dr. med. Aubin, Hug [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Hintergrund und Ziel der Arbeit
Die Mitralklappeninsuffizienz (MI) zählt zu den weitverbreitetsten
Herzklappenerkrankungen weltweit. Mit zunehmendem Alter und der demografischen
Entwicklung nimmt die Prävalenz der MI zu und betrifft ca. 10% der 75-Jährigen. Bei
Patienten mit symptomatischer schwerer MI, die aufgrund ihrer Komorbiditäten ein
hohes Operationsrisiko tragen oder inoperabel sind, wird nach internationalen
Richtlinien die perkutane Mitralklappenrekonstruktion (Edge-to-edge-Verfahren) mit
dem MitraClip® empfohlen. Seit 2008 wurden weltweit mehr als 150.000 Patienten mit
dem MitraClip®-Verfahren behandelt. Das Verfahren wird bislang überwiegend unter
Allgemeinanästhesie (AN) durchgeführt. Daten zur interventionellen
Aortenklappenimplantation zeigen, dass diese heute an vielen Standorten ohne
Intubationsnarkose in Lokalanästhesie, kombiniert mit flacher Sedierung (sog.
Analgosedierung, AS), sicher durchgeführt wird. Studien an größeren
Patientenkollektiven zur AS existieren für das MitraClip®-Verfahren jedoch nicht. Das
Ziel dieser Arbeit war zu untersuchen, ob die Durchführung der MitraClip®-
Implantation unter AS, bei einem größeren Patientenkollektiv sicher und effektiv ist.
Methoden
Wir führten eine retrospektive Beobachtungsstudie mit insgesamt 232 Patienten mit
hochgradiger symptomatischer MI durch, die in der Klinik für Kardiologie, Angiologie
und Pneumologie des Universitätsklinikums Düsseldorf zwischen Januar 2011 und
November 2015 eine MitraClip®-Implantation erhielten. Der primäre Endpunkt der
Studie war ein kombinierter Sicherheitsendpunkt definiert als das Auftreten von Tod,
Wechsel zur Operation, dem Auftreten schwerer kardialer und zerebrovaskulärer
Komplikationen (MACCE), schwerer peripherer vaskulärer Komplikationen oder das
Auftreten einer Pneumonie. Zusätzlich wurde die Sicherheit der AS anhand der
Konversionsrate der AS zur AN, der Inzidenz leichtgradiger Gefäßkomplikationen und
dem Auftreten eines akuten Nierenversagens geprüft.
Ergebnisse
Das MitraClip®-Verfahren in AN unterschied sich nicht von dem unter AS hinsichtlich
des primären Sicherheitsendpunktes. Zwischen den Gruppen gab es zudem keinen
signifikanten Unterschied in der Rate leichter vaskulärer Komplikationen oder im
Auftreten eines akuten Nierenversagens. Bei lediglich 2% der Patienten, die eine
MitraClip®-Implantation unter AS erhielten, erfolgte während der Prozedur ein
II
Wechsel zur AN. Die Eingriffe in AN unterschieden sich nicht von denen unter AS
hinsichtlich der Erfolgsrate der Implantation oder der klinischen Ergebnisse im
3-Monats Follow-Up. Die Vorbereitungszeit und die Aufenthaltsdauer auf der
Intensivstation waren kürzer bei den Patienten, die unter AS behandelt wurden.
Schlussfolgerung
Die MitraClip®-Implantation kann sicher und effektiv unter AS durchgeführt werden.
Bevor diese Anästhesieform allgemein für die MitraClip®-Implantation empfohlen
werden kann, sollte in weiteren prospektiven, randomisierten Studien untersucht
werden, welche Anästhesieform für welches Patientenkollektiv die richtige ist, um
eventuell auftretende Komplikationen bei einem Eingriff unter AS bestmöglich
vermeiden zu können.

Background and aim of the study
Mitral valve regurgitation (MR) is one of the most common heart valve diseases
worldwide. Due to the increasing age of the population and demographic changes, the
prevalence of MR will further increase and currently affects around 10% of patients
aged >75 years. According to international guidelines, percutaneous mitral valve
reconstruction (edge-to-edge procedure) with the MitraClip® is recommended for
patients with symptomatic severe MR who are at high surgical risk due to their
comorbidities or who are inoperable. Since 2008, more than 150,000 patients have
been treated with the MitraClip® worldwide. So far, the procedure has mainly been
performed under general anesthesia (GA). Data from interventional aortic valve
implantation demonstrate, that percutaneous aortic valve replacement is performed
safely in many locations under deep sedation (DS). However, studies on DS based
on larger patient collectives do not exist for the MitraClip® procedure. The aim of this
study was therefore to examine the safety and efficacy of DS versus GA in the setting
of MitraClip® procedure.
Methods
We conducted a retrospective observational study comprising of a total of 232 patients
with high grade symptomatic MR who received a MitraClip® between January 2011
and November 2015 in the Department of Cardiology, Angiology and Pneumology at
the University Hospital Düsseldorf. The primary endpoint of the study was the
composite safety endpoint defined as the occurrence of death, conversion to open
heart surgery, the occurrence of major adverse cardiac and cerebrovascular events
(MACCE), major vascular complications, or the occurrence of pneumonia. In addition,
the safety of DS was examined on the basis of the conversion rate of DS to GA, the
incidence of mild vascular complications and the occurrence of acute kidney failure.
Results
The occurrence of the primary safety endpoint did not differ in patients treated with DS
versus GA in the setting of a MitraClip® procedure. There was also no significant
difference between the groups with respect to the rate of minor vascular complications
or the incidence of acute kidney failure. Conversion from DS to GA occurred in 2% of
all patients. Success rate of the procedure as well as clinical outcome at 3-months was
IV
similar between the groups. The preparation time and the length of stay in the intensive
care unit were shorter in the patients treated under DS.
Conclusion
DS for MitraClip® implantation is safe and effective as compared to GA. Prospective,
randomized studies are warranted to confirm the results.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:10.06.2024
Dateien geändert am:10.06.2024
Promotionsantrag am:10.03.2023
Datum der Promotion:09.04.2024
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