Dokument: Expression von Stammzellmarkern in Endometriose Läsionen

Titel:Expression von Stammzellmarkern in Endometriose Läsionen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20240513-155512-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Henn, Anna Katharina [Autor]
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Dateien vom 08.05.2024 / geändert 08.05.2024
Beitragende:PD Dr. med. Beyer, Ines [Gutachter]
PD Dr. med. Kündgen, Andrea [Gutachter]
Dokumententyp (erweitert):Dissertation
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Endometriose ist eine chronische benigne Erkrankung, bei der Endometrium ähnliches
Gewebe außerhalb seiner physiologischen Lokalisation - der Gebärmutterschleimhaut
- auftritt. Die Klinik präsentiert sich sehr variabel, die Diagnosestellung ist
herausfordernd. Verfügbare Therapien sind invasiv, nebenwirkungsreich und haben
negative Auswirkungen auf die Konzeption. Zudem sind Rezidive häufig. Die Ätiologie
der Endometriose wird kontrovers diskutiert und ist bislang nicht gänzlich verstanden.
Ziel dieser Arbeit ist es, einen Beitrag zur Aufklärung der Ätiologie von Endometriose
zu leisten. Insbesondere soll die Transplantationstheorie überprüft werden. Da diese
das Vorkommen von Stammzellen in den Endometrioseläsionen postuliert, wurde in
dieser Arbeit nach Zellen mit Stammzellcharakter in Endometrioseherden gesucht.
Diese wurden durch die charakteristische Plastizität ihrer Oberflächenmoleküle
(Antigene) mittels Antikörper in immunhistochemischen Färbungen ausfindig gemacht.
Als Antikörper wurden Musashi 1, KLF4, Oct-3/4, NOTCH1 und Nanog gewählt. Im
Rahmen dieser wissenschaftlichen Studie wurden insgesamt 63
Paraffingewebeproben von operativ entfernten Endometriose Läsionen untersucht. Die
Analyse erfolgte in Abhängigkeit der Lokalisation der Herde. So wurde zwischen tief
infiltrierendem und oberflächlichem Befall differenziert. Um die Ausprägung der
Färbung besser vergleichen zu können, wurde eine semiquantitative Auswertung
mittels Score verwendet. Die Ergebnisse der Bewertung durch den Score wurden dann
statistisch ausgewertet.
Alle ausgewählten Antikörper konnten in den Endometrioseläsionen nachgewiesen
werden. In dieser Arbeit finden sich repräsentative Fotos der jeweiligen Färbungen. Es
konnte zudem die Hypothese, dass sich die Ausprägung der Zellen mit
Stammzellcharakter abhängig von der Lokalisation der Läsion (oberflächlicher versus
tief infiltrierender Befall) unterscheidet, bestätigt werden. Darüber hinaus lässt sich
feststellen, dass die Ausprägung der Zellen mit Stammzellcharakter in tief
infiltrierenden Läsionen größer ist, als bei solchen, die als oberflächliche Herde gelten.
Demnach ist festzuhalten, dass Endometriose Läsionen Zellen mit
Stammzelleigenschaften aufweisen. Diese spielen vermutlich eine Rolle bei der
Krankheitsentstehung. Daneben gibt es viele andere plausible Theorien, wie es zum
Auftreten der Erkrankung kommt, sodass möglichweiser ein komplexes Wechselspiel
aus mechanischen, endokrinen, genetischen und immunologischen Faktoren die
Pathogenese erklärt. Die Ausprägungsformen der Erkrankung sind sehr variabel und je
nach Lokalisation zeigen sich zudem unterschiedliche Eigenschaften, wie z.B. die
heterogene Expression von Stammzellen je nach Infiltrationstiefe. Daher wäre es auch
denkbar, dass den verschiedenen Manifestationen der Endometriose unterschiedliche
pathogene Wege zu Grunde liegen. Zusammenfassend wäre es sinnvoll, nicht nach
einer Ätiopathogenese zu suchen, die das gesamte Spektrum der Endometriose
erklärt, sondern in der Forschung offen zu bleiben für verschiedene koexistierende
Ätiologien.

Endometriosis is a chronic benign condition in which endometrium-like tissue occurs
outside of its physiological location - the lining of the uterus. The clinical picture is very
variable, the diagnosis is challenging. Available therapies are invasive, have many side
effects and have a negative impact on conception. In addition, recurrences are
common. The etiology of endometriosis is controversial and not fully understood.
The aim of this work is to contribute to the elucidation of the etiology of endometriosis.
In particular, the transplantation theory is to be examined. Since this postulates the
occurrence of stem cells in the endometriotic lesions, this work looked for cells with
stem cell character in endometriotic foci. These were identified by the characteristic
plasticity of their surface molecules (antigens) using antibodies in
immunohistochemical staining. Musashi 1, KLF4, Oct-3/4, NOTCH1 and Nanog were
chosen as antibodies. A total of 63 paraffin tissue samples from surgically removed
endometriosis lesions were examined as part of this scientific study. The analysis was
carried out depending on the localization of the foci. A distinction was made between
deep infiltrating and superficial infestation. In order to be able to compare the
coloration, a semi-quantitative evaluation by means of a score was used. The results of
the evaluation by the score were then statistically evaluated.
All selected antibodies could be detected in the endometriotic lesions. This work
contains representative photos of the respective colorings. In addition, the hypothesis
that the expression of the cells with stem cell character differs depending on the
localization of the lesion (superficial versus deep infiltrating infestation) could be
confirmed. Moreover, it can be stated that the expression of cells with a stem cell
character is greater in deeply infiltrating lesions than in those that are considered to be
superficial foci.
Accordingly, it can be stated that endometriosis lesions contain cells with stem cell
character. These probably play a role in the development of the disease. In addition,
there are many other plausible theories as to how the disease occurs, so that a
complex interplay of mechanical, endocrine, genetic and immunological factors may
explain the pathogenesis. The manifestations of the disease are very variable and,
depending on the localization, different properties are also evident, such as the
heterogeneous expression of stem cells depending on the depth of infiltration. It is
therefore also conceivable that the various manifestations of endometriosis are based
on different pathogenic pathways.
In summary, it would make sense not to look for one etiopathogenesis that explains the
entire spectrum of endometriosis, but to remain open in research to various coexisting
etiologies.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:13.05.2024
Dateien geändert am:13.05.2024
Promotionsantrag am:17.10.2023
Datum der Promotion:07.05.2024
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