Dokument: Sicherheit und Effektivität der Citrat-antikoagulierten kontinuierlichen Nierenersatztherapie bei neurochirurgischen Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko

Titel:Sicherheit und Effektivität der Citrat-antikoagulierten kontinuierlichen Nierenersatztherapie bei neurochirurgischen Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko
Weiterer Titel:Safety and efficacy of citrate-anticoagulated continuous renal continuous renal replacement therapy in neurosurgical patients patients with an increased risk of bleeding
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20240422-110647-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Dölle, Magdalene Caroline [Autor]
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Dateien vom 18.04.2024 / geändert 18.04.2024
Beitragende:PD Dr. Kindgen-Milles, Detlef [Gutachter]
PD Dr. med. Beseoglu, Kerim [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Aufgrund eines akuten Nierenversagens ist bei 10-15 % aller kritisch kranken Patienten auf Intensivstationen eine Nierenersatztherapie erforderlich. Bei diesen Patienten ist die kontinuierliche Nierenersatztherapie (CRRT) mit regionaler Citrat-Antikoagulation (RCA) gemäß aktuellen Leitlinien ein bevorzugtes Verfahren. Ein Patientenkollektiv mit sehr hohem Risiko für unerwünschte Wirkungen im Zusammenhang mit der CRRT sind neurochirurgische Patienten. Aktuell gibt es zur Frage der Sicherheit und Effektivität der CRRT bei diesen Patienten keine umfassenden Studien, sondern lediglich Fallbe-richte oder kleine Fallserien.
In einer retrospektiven Beobachtungsstudie untersuchten wir deshalb mit der Frage nach Sicherheit und Effektivität 72 neurochirurgische Patienten, die eine CRRT mit RCA erhalten hatten. Wir analysierten die Auswirkungen auf Hämodynamik und Vasopres-sor-Therapie, auf den intrakraniellen Druck und die Liquormenge, auf die Kontrolle der Harnstoff- und Kreatininkonzentration und auf den Säure-Basen-Status und die Os-molalität. Zusätzlich wurden die relevanten Behandlungsparameter, d. h. insbesondere die Citratdosis und die daraus resultierenden Filterlaufzeiten, evaluiert.
Die CRRT hatte keinen Einfluss auf den mittleren arteriellen Druck oder die Vasopres-sor-Dosierung. In der Aufzeichnung des ICP zeigten sich keine signifikanten Verände-rungen. Das Fördervolumen der Liquordrainage blieb konstant. Es wurde eine effektive Dialysedosis appliziert, welche die Kreatinin- und Harnstoffspiegel signifikant reduzier-te. Der mittlere pH-Wert lag im Normbereich und änderte sich nicht signifikant. Die mediane Filterstandzeit betrug 62 h.
Die kontinuierliche veno-venöse Hämodialyse mit regionaler Citrat-Antikoagulation bei neurochirurgischen Patienten kann demnach sicher angewendet werden. Es kommt zu keinen relevanten Veränderungen der Hämodynamik. Der intrakranielle Druck und das drainierte Liquorvolumen werden nicht ungünstig beeinflusst. Das Verfahren ist dar-über hinaus effektiv, denn es wurde eine wirksame Dialysedosis appliziert, die zu einer signifikanten Abnahme des Serumkreatinins und des Harnstoffs führte, den pH-Wert im Normbereich hielt und zu keinen relevanten Veränderungen der Osmolalität führte. Alle im Verlauf beobachteten zerebralen Komplikationen standen nicht im Zusammenhang mit der CRRT. Zusammenfassend kann das verwendete Verfahren zur Nierenersatzthe-rapie bei neurochirurgischen Hochrisikopatienten empfohlen werden.

Due to acute renal failure, renal replacement therapy is required in 10-15% of critically ill patients in intensive care units. In these patients, a preferred procedure according to guidelines is continuous renal replacement therapy (CRRT) with regional citrate antico-agulation (RCA). A patient population at very high risk for adverse effects associated with CRRT is neurosurgical patients. Currently, there are no comprehensive studies on the safety and efficacy of CRRT in these patients, only case reports or small case series.
Therefore we investigated 72 neurosurgical patients who received CRRT with RCA with the question of safety and efficacy in a retrospective observational study. We ex-amined the effects on hemodynamics and vasopressor therapy, on intracranial pressure (ICP) and cerebrospinal fluid (CSF) volume, on control of urea and creatinine concen-trations, and on acid-base status and osmolality. In addition, the relevant treatment pa-rameters, in particular the citrate dose and the resulting filter life times were evaluated.
CRRT had no effect on mean arterial pressure or vasopressor dose. There were no signif-icant changes in the recording of ICP. The CSF drainage volume remained constant. An effective dialysis dose was delivered which significantly reduced serum levels of creati-nine and urea. The median pH was within the normal range and did not change signifi-cantly. The median filter life time was 62 h.
In conclusion, continuous veno-venous hemodialysis with regional citrate anticoagula-tion in neurosurgical patients can be used safely. There were no relevant changes in he-modynamics, intracranial pressure and drained CSF volume. Moreover, the procedure is effective, because an adequate dialysis dose was delivered that resulted in a significant decrease in serum creatinine and urea, maintained pH in the normal range, and did not lead to relevant changes in osmolality. All cerebral complications observed during hospi-tal stay were not related to CRRT. In conclusion, the CRRT with RCA can be recom-mended for renal replacement therapy in high-risk neurosurgical patients.
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Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:22.04.2024
Dateien geändert am:22.04.2024
Promotionsantrag am:14.03.2023
Datum der Promotion:16.11.2023
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