Dokument: Zusammenhang zwischen der individuellen Ausgestaltung des Arbeitsweges und der körperlichen und psychischen Gesundheit

Titel:Zusammenhang zwischen der individuellen Ausgestaltung des Arbeitsweges und der körperlichen und psychischen Gesundheit
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20240416-112515-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Padligur, Leonard [Autor]
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Dateien vom 11.04.2024 / geändert 11.04.2024
Beitragende: Angerer, Peter [Gutachter]
Pentzek, Michael [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Die Ausgestaltung des Arbeitsweges ist in hohem Maße individuell. Grundsätzlich kann zwischen körperlich aktiven und körperlich passiven Arbeitswegen unterschieden werden. Das Auto ist mit 68 % das am häufigsten für den Arbeitsweg verwendete Verkehrsmittel (Statistisches Bundesamt, 2020). Das körperlich passive Fahren zur Arbeit mit dem Auto führt verglichen mit anderen Pendelarten zum höchsten Stressniveau (Legrain, Eluru, & El-Geneidy, 2015). Körperlich aktive Arbeitswege wirken sich dahingegen protektiv auf das kardiovaskuläre Risiko aus (Hamer & Chida, 2008). Dies legt die Vermutung nahe, dass ein Zusammenhang zwischen der körperlichen Aktivität beim Arbeitsweg und der allgemeinen Gesundheit von Pendler/-innen besteht. Dieser Zusammenhang soll im Rahmen der vorliegenden Dissertation näher untersucht werden.
Neben der Ausgestaltung des Arbeitsweges unterscheiden sich auch die Persönlichkeiten der Pendler/-innen. So stellt sich die Frage, ob es Pendlerpersönlichkeiten gibt, die besser mit alltäglichen Herausforderungen auf dem Weg zur Arbeit umgehen können als andere. Das Persönlichkeitsmerkmal Resilienz, das die psychische Widerstandsfähigkeit beschreibt, soll in die Untersuchung miteinbezogen werden (Leppert, Koch, Brähler, & Strauß, 2008; Schumacher, Leppert, Gunzelmann, Strauß, & Brähler, 2005; Wagnild & Young, 1993). Es wird überprüft, ob Resilienz den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität beim Arbeitsweg und individueller Gesundheit moderiert.
Über einen Online-Fragebogen nahmen 209 Pendler/-innen im Zeitraum vom 12.11.2019 bis zum 12.02.2020 an der vorliegenden Studie teil. Die statistische Auswertung wurde mittels Korrelation und linearer Regression durchgeführt. Die Stichprobe setzt sich aus 113 Probandinnen (54.1 %) und 96 Probanden (45.9 %) zusammen. Das mittlere Alter liegt bei 39.47 Jahren (SD 14.08 Jahre).
Die lineare Regression zeigt, dass mit steigender Aktivität beim Arbeitsweg die körperlichen Beschwerden abnehmen (B = -2.09, SE = 0.61, ß = -.26, p < .01) und das Wohlbefinden zunimmt (B = 0.59, SE = 0.25, ß = .19, p < .05). Diese Zusammenhänge sind unabhängig von den Kontrollvariablen ‚Alter‘, ‚Geschlecht‘, ‚Sport‘, ‚Zeit Arbeitsweg‘ und ‚Intensität Arbeitsweg‘. Körperlich aktive Arbeitswege wirken sich daraus schlussfolgernd positiv auf die Gesundheit aus. Das Persönlichkeitsmerkmal Resilienz moderiert jedoch nicht den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Gesundheit.
Die Ergebnisse sollten zum Anlass genommen werden, körperlich aktive Arbeitswege zu fördern. In Zukunft könnte daher auch die Ausgestaltung eines gesundheitsförderlichen Arbeitsweges Bestandteil einer arbeitsmedizinischen Beratung sein.

The mode of commute is highly individual. In principle, there can be a distinction between physically active and passive commutes. Most commonly the car is used commuting to work (68%) (Statistisches Bundesamt, 2020). Physically passive driving to work by car leads to the highest level of stress compared to other types of commute (Legrain et al., 2015). However, physically active work routes have a protective effect on cardiovascular risk (Hamer & Chida, 2008). This suggests that physical activity on the way to work influences the general health of commuters. This connection will be investigated in more detail in this dissertation.
Besides the type of commute, the personalities of commuters differ. This raises the question of whether some commuter personalities are able to deal better with daily challenges on the way to work than others. The personality trait resilience, which describes psychological resistance, should be included in the study (Leppert et al., 2008; Schumacher et al., 2005; Wagnild & Young, 1993). Therefore, we examine whether resilience moderates the relationship between physical activity during commute and individual health.
From 12.11.2019 to 12.02.2020 209 commuters participated in the present through an online questionnaire. The sample is made up of 113 female respondents (54.1%) and 96 male respondents (45.9%). The mean age is 39.47 years (SD 14.08 years) and the data was analyzed statistically using correlation and linear regression.
Linear regression shows that with increasing activity during commute, physical complaints decrease (B = -2.09, SE = 0.61, ß = -.26, p < .01) and well-being increases (B = 0.59, SE = 0.25, ß = .19, p < .05). These findings are independent of the control variables 'age', 'gender', 'sport', 'time spent commuting' and 'intensity of commuting'. Physically active commutes therefore have a positive effect on health. However, the personality trait resilience does not moderate the relationship between physical activity and health.
The results should be taken as an opportunity to promote physically active ways of working. In the future, the design of a health-promoting commute could therefore be considered in occupational health consultation.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin
Dokument erstellt am:16.04.2024
Dateien geändert am:16.04.2024
Promotionsantrag am:12.09.2023
Datum der Promotion:19.03.2024
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