Dokument: Einflüsse von Lebensstil- und State-Faktoren auf die Leistungen im Multitasking im höheren Lebensalter
Titel: | Einflüsse von Lebensstil- und State-Faktoren auf die Leistungen im Multitasking im höheren Lebensalter | |||||||
Weiterer Titel: | Influences of lifestyle and state factors on multitasking performance in older age | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=65499 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20240417-133055-9 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Destani, Dalif [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. med. Eickhoff, Simon B. [Gutachter] Prof. Dr. Dragano, Nico [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibungen: | Gesundes Altern geht im Allgemeinen mit Einbußen der kognitiven Leistungsfähigkeit einher. Dabei sind neben der Durchführung einzelner Aufgaben auch die Leistungen beim Multitasking, also beim Ausführen mindestens zweier Aufgaben parallel bzw. beim schnellen Wechsel zwischen Aufgaben, betroffen. Die Leistungen beim Multitasking werden üblicherweise durch Reaktionszeit-Aufgaben gemessen. Beim Dual Tasking werden zwei Aufgaben in zeitlich variablem Abstand zueinander ausgeführt und die Performanz anhand der Reaktionszeit gemessen. Liegen dabei beide Aufgaben zeitlich nahe beieinander, so ist die Leistung schlechter als bei großem zeitlichem Abstand. Eine weitere Domäne stellt das Task Switching dar. Hierbei werden die Leistungen bei einem Wechsel von einer Aufgabe zu einer andersartigen, mit der wiederholten Ausführung ein und derselben Aufgabe verglichen. Beim Aufgabenwechsel werden in der Regel schlechtere Leistungen als bei Aufgabenwiederholung beobachtet, was als Switch-Kosten bezeichnet wird. Es konnte vielfach nachgewiesen werden, dass sowohl die Leistungseinbußen beim Dual Tasking, als auch beim Task Switching, mit höherem Alter stärker ausfallen. Für diese Einbußen gibt es mehrere Erklärungsansätze, jedoch scheinen sie nicht nur durch die altersabhängige, global-kognitive Verlangsamung bedingt zu sein. Neben dem Einfluss des Alters, gibt es auch empirische Hinweise auf die Beeinflussung durch Lebensstilfaktoren. Ziel dieser Arbeit ist es, den Einfluss von State- und Trait-Faktoren auf die Leistungen im Multitasking zu untersuchen. State-Faktoren beschreiben wechselhafte, inkonsistente, aktuelle Zustände wie z.B. Stimmungslage oder Müdigkeit. Trait-Faktoren beschreiben überdauernde, stabile Merkmale des Lebensstils wie z.B. sportliche Aktivität oder Mediennutzung. Dazu haben wir 114 junge und ältere Probanden rekrutiert (57 junge, mittleres Alter 25,7 Jahre; 57 ältere, mittleres Alter 61,8 Jahre). Mit Self-Reports wurden diverse Lebensstilfaktoren erfasst und deren Einfluss auf die Leistungen beim Multitasking untersucht. Dazu wurden Korrelations- und Regressionsanalysen genutzt. Die Leistungen im Dual Tasking waren bei den älteren Probanden nur mit einigen wenigen Aspekten der Stimmungslage assoziiert. Bei den jungen Probanden war die Performanz zusätzlich mit Trait-Faktoren assoziiert. Die Leistungen im Task Switching waren bei den älteren primär mit Trait-Faktoren assoziiert, wohingegen die Assoziationen bei den jüngeren gleichermaßen auch zu State-Faktoren bestanden. Um die Vorhersagbarkeit der Leistung durch State- und Trait-Faktoren in der Gruppe der älteren Probanden zu überprüfen, wurden Regressionsmodelle (Rückwärts-Elimination) erstellt. Die Leistungen wurden dabei durch diverse Faktoren vorhergesagt, wobei gewisse Faktoren in mehreren Regressionsmodellen vertreten waren. Dieselben Regressionsmodelle wurden dann als Einschluss-Verfahren auf die Leistungen der jüngeren Probanden angewendet und es zeigte sich, dass damit, bis auf eine Ausnahme, die Performanz der jüngeren nicht vorhergesagt werden konnte. Bei Regressionsmodellen mit Rückwärts-Elimination in der Gruppe der Jüngeren zeigten sich andere State- und Trait-Faktoren als vorhersagend für deren Leistungen. Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Leistungen in Multitasking-Aufgaben durch verschiedene Lebensstilfaktoren beeinflusst werden, wobei gewisse Faktoren mit einer Verbesserung und andere mit einer Verschlechterung der Multitasking-Fähigkeiten assoziiert sind. Dabei scheinen für ältere Menschen andere Lebensstilfaktoren entscheidend zu sein als für jüngere.Healthy aging is generally accompanied by a decline in cognitive performance. In addition to the performance of single tasks, performance in multitasking, i.e., performing at least two tasks in parallel or switching rapidly between tasks, is also affected. Multitasking performance is usually measured by reaction time tasks. In dual tasking, two tasks are executed at variable time intervals and performance is measured by reaction time. If both tasks are close to each other in time, the performance is worse than if they are far apart in time. Another domain is task switching. Here, the performance is compared when switching from one task to another, with the repeated execution of one and the same task. In task switching, worse performance is usually observed than in task repetition, which is referred to as the switch cost. It has been widely demonstrated that performance losses in dual tasking, as well as in task switching, are more severe with older age. There are several explanations for these losses, but they do not seem to be due solely to age-related global cognitive slowing. Besides the influence of age, there is also empirical evidence for the influence of lifestyle factors. The aim of this paper is to investigate the influence of state and trait factors on multitasking performance. State factors describe changeable, inconsistent, current states such as mood or fatigue. Trait factors describe enduring, stable lifestyle characteristics such as physical activity or media use. For this purpose, we recruited 114 young and older subjects (57 young, mean age 25.7 years; 57 older, mean age 61.8 years). Self-reports were used to record various lifestyle factors and to investigate their influence on performance in multitasking tasks. Correlation and regression analyses were used for this purpose. Dual tasking performance was associated with only a few aspects of mood state in the older subjects. In the young subjects, performance was additionally associated with trait factors. Task switching performance in the older group was primarily associated with trait factors, whereas in the younger group associations were equally strong with state factors. To test the predictability of performance by state and trait factors in the group of older subjects, regression models (backward elimination) were constructed. Performance was thereby predicted by diverse factors, with certain factors represented in multiple regression models. The same regression models were then applied as inclusion methods to the performance of the younger subjects, and it was found that, with one exception, they did not predict the performance of the younger ones. In regression models with backward elimination in the younger group, other state and trait factors were shown to be predictive of their performance. These results suggest that performance in multitasking is influenced by various lifestyle factors, with certain factors associated with improvement and others with deterioration in multitasking ability. In this context, different lifestyle factors seem to be crucial for older people than for younger people. | |||||||
Lizenz: | ![]() Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 17.04.2024 | |||||||
Dateien geändert am: | 17.04.2024 | |||||||
Promotionsantrag am: | 03.11.2023 | |||||||
Datum der Promotion: | 09.04.2024 |