Dokument: Entwicklung des Phänotyps vom Kind zum Erwachsenen bei Menschen mit seltenen Syndromen: das Coffin-Siris-Syndrom

Titel:Entwicklung des Phänotyps vom Kind zum Erwachsenen bei Menschen mit seltenen Syndromen: das Coffin-Siris-Syndrom
Weiterer Titel:Development of the Phenotype from Childhood to Adulthood in Individuals with Rare Syndromes: The Coffin-Siris Syndrome
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=65313
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20240325-125543-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Schmetz, Ariane [Autor]
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Dateien vom 20.03.2024 / geändert 20.03.2024
Beitragende:Prof. Dr. Wieczorek, Dagmar [Gutachter]
Prof. Dr. Borkhardt, Arndt [Gutachter]
Stichwörter:Coffin-Siris-Syndrom, Erwachsene, Adult, ARIDB, ARID2, SMARCA4, SMARCB1, SMARCC2, SMARCE1, SOX11, BICRA
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Das Coffin-Siris-Syndrom (CSS) ist eine seltene angeborene multisystemische autosomal dominante Erkrankung. Sie ist gekennzeichnet durch eine variable Entwicklungsstörung, Verhaltensauffälligkeiten sowie mögliche Organfehlbildungen und wiedererkennbare Dysmorphien. Seit 2012 wurden Veränderungen in nun insgesamt zwölf Genen für Komponenten des SWI/SNF-Komplexes als molekulare Grundlage des CSS identifiziert. Dieser Chromatin-Remodellierungs-Komplex reguliert die zelltyp- und entwicklungsspezifische Zugänglichkeit des Chromatins für Transkriptionsfaktoren und somit die spatio-temporale Genexpression. Bislang wurden jedoch hauptsächlich pädiatrische Kohorten untersucht. Aus diesem Grund gibt es nur sehr wenige Informationen über den Phänotyp des CSS im Erwachsenenalter, insbesondere über das klinische Bild im Erwachsenenalter und die damit verbundenen Risiken.
Im Rahmen einer internationalen Zusammenarbeit wurden mit Hilfe eines umfassenden Fragebogens die klinischen und molekulargenetischen Daten von 35 erwachsenen Personen (≥18 Jahre) mit einer molekulargenetisch gesicherten Diagnose eines CSS dokumentiert und analysiert.
Die Ergebnisse zeigen, dass Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen mit CSS häufig sind. Sehstörungen, Skoliose und Verhaltensanomalien sind häufiger als in veröffentlichten mehrheitlich pädiatrischen Kohorten. Die kognitiven Einschränkungen reichen von einem niedrig-normalen IQ bis hin zu schwerster geistiger Behinderung, wobei die meisten Personen eine moderate geistige Behinderung aufweisen.
Die vorliegende Studie beschreibt die erste ausschließlich erwachsene Kohorte von Betroffenen mit CSS. Durch diese Beschreibung konnten einige klinische Zeichen des CSS, welche sich erst im Laufe der Zeit entwickeln und daher in den zuvor berichteten, überwiegend pädiatrischen Kohorten, unterrepräsentiert waren, herausgearbeitet und Empfehlungen für eine gezielte medizinische Betreuung formuliert werden.

Coffin-Siris syndrome (CSS) is a rare, congenital, multisystemic, autosomal dominant disorder. It is characterized by a variable developmental disorder, behavioral abnormalities, as well as possible organ malformations and recognizable dysmorphisms. Since 2012, alterations in a total of twelve genes for components of the SWI/SNF complex have been identified as the molecular basis of CSS. This chromatin remodeling complex regulates the cell type- and development-specific accessibility of chromatin for transcription factors and thus spatio-temporal gene expression. So far, however, mainly pediatric cohorts have been studied. Therefore, there is a lack of information on the adult phenotype of CSS, particularly on the clinical outcome in adulthood and the associated risks.
As part of an international collaboration, we used a comprehensive questionnaire to document and analyze the clinical and molecular genetic data of 35 adults (≥18 years) with a molecular genetic diagnosis of CSS.
The results indicate that overweight and obesity are frequent in adults with CSS. Visual impairment, scoliosis, and behavioral anomalies are more prevalent than in published largely pediatric cohorts. Cognitive outcomes range from low-normal IQ to severe intellectual disability, with most individuals presenting moderate intellectual disability.
The present study describes the first exclusively adult cohort of individuals with CSS. This description allowed the delineation of some clinical features of CSS that develop over time and have therefore been underrepresented in previously reported largely pediatric cohorts, and provide recommendations for targeted medical care.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Humangenetik und Anthropologie
Dokument erstellt am:25.03.2024
Dateien geändert am:25.03.2024
Promotionsantrag am:25.12.2023
Datum der Promotion:19.03.2024
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