Dokument: Host-derived endosymbiont-targeted proteins form part of the division machinery of the bacterial endosymbiont in the trypanosomatid Angomonas deanei

Titel:Host-derived endosymbiont-targeted proteins form part of the division machinery of the bacterial endosymbiont in the trypanosomatid Angomonas deanei
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=65279
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20240328-111124-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Englisch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Ehret, Georg [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]9,03 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 19.03.2024 / geändert 19.03.2024
Beitragende:Prof. Dr. Nowack, Eva C. M. [Gutachter]
Prof. Dr. Johannes Hegemann [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie
Beschreibungen:Da das Leben aller Zellen endlich ist, ist die kostenintensive Zellteilung für das Überleben unerlässlich.
Meistens ist die Verfügbarkeit von Nährstoffen und Lebensräumen begrenzt, und ein inter- oder
intraspezifischer Wettbewerb ist unvermeidlich. In einigen Fällen haben sich in diesem Wettlauf aller
Organismen um die Ressourcen eng verbundene Konsortien von Organismen verschiedener Arten
entwickelt. Diese artenübergreifenden mikrobiellen Gemeinschaften können nach ihren
Auswirkungen auf die Interaktionspartner klassifiziert werden. Wenn eine oder mehrere Parteien
davon profitieren, spricht man von einer Symbiose. Wird hingegen eine Partei zum Nutzen einer
anderen geschädigt, spricht man von Parasitismus.
Je länger ein Konsortium von Organismen im selben Biotop lebt, desto mehr Anpassungen treten auf
und verfeinern langsam ihre Fähigkeiten während des evolutionären Wettrüstens. Die Entwicklung
einer Interaktion, vor allem in der Anfangsphase, kann es Neuankömmlingen ermöglichen,
wachstumsbegrenzende Faktoren zu erhalten. Es ist viel einfacher, eine begrenzte Ressource von
einem anderen Organismus zu erbeuten, als einen kompletten Weg für die De-novo-Synthese zu
entwickeln, was zu einer Abhängigkeit führt, die für das Überleben unerlässlich werden kann. Oft ist
dies mit räuberischem Verhalten verbunden, entweder durch Phagozytose-ähnliche Prozesse oder
durch Invasion eines Organismus in einen anderen, wenn es sich um einzellige Organismen handelt,
und den Tod des angegriffenen Organismus häufig bedeutet. In einigen Fällen scheinen das Verbleiben
und Überleben eines Organismus im Inneren eines anderen für beide Seiten jedoch von Vorteil zu sein.
Dieser Prozess wird als Endosymbiose bezeichnet und ist vermutlich ein Schlüsselelement in der
Evolution der Eukaryonten, definiert durch die Aufnahme von Mitochondrien und Chloroplasten vor
mehr als einer Milliarde Jahren. Das Interesse an der Erforschung der frühen Schritte der
Endosymbiose führte zur Suche nach Organismen, bei denen in jüngerer Zeit eine Symbionten
Inkorporation stattgefunden hat.
Zwei Fälle von einzelligen Organismen, die bakterielle Endosymbionten (ES) beherbergen, standen in
unserem Institut im Mittelpunkt des Interesses: zum einen Paulinella chromatophora mit seinem
photosynthetisch aktiven ES von −cyanobakteriellem Ursprung und zum anderen Angomonas deanei - ein begeißelter Trypanosomatid mit einem −proteobakteriellen ES. Die genetische Modifizierbarkeit
machte A. deanei zu einem perfekten Kandidaten als Modellorganismus für eine sehr junge, aber
stabile endosymbiotische Beziehung unbekannten Ursprungs. Da Candidatus Kinetoplastibacterium
crithidii, der bakterielle ES, aus einer Linie von hauptsächlich intrazellulären Krankheitserregern
stammt und bei Trypanosomatida bisher nicht beobachtet wurde, dass sie Bakterien aufnehmen,
III
könnte der ES ursprünglich als Krankheitserreger in den Wirt gelangt sein. Eine
Zusammenfassung
massenspektrometrische Analyse des gesamten Proteoms wurde durchgeführt, um das Ausmaß der
Kontrolle zu verstehen, die der Wirt über die ES ausübt, und ergab nur sehr wenige mutmaßliche vom
Wirt kodierte und zum ES transportierte potenzielle Effektorproteine, die für die Kontrolle der ES
erforderlich sind. Die experimentelle Überprüfung dieser vom Wirt kodierten Proteine ergab, dass nur
7 dieser so genannten “Endosymbiont targeted Proteins (ETPs) an oder in dem ES zu finden sind. Drei
Proteine, ETP2, ETP7 und ETP9, scheinen sich an der Teilungsstelle des ES zu befinden, und im Rahmen
dieser Arbeit wurden insbesondere ETP2 und ETP7 näher untersucht. Es wurden mehrere Versuche
unternommen, homozygote Deletionen beider Gene in A. deanei zu erzeugen sowie ein Allel gegen
einen Resistenzmarker auszutauschen und Reporter-Fusionsprotein-Konstrukte in die endogenen Loci
einzufügen, um die Funktionsfähigkeit der Fusionskonstrukte zu testen.
Zur Funktionanalyse der Gene in vivo, wurden in A. deanei ein konditionelles
Proteinstabilisierungssystem sowie ein konditionelles System zum Ausschneiden des Gens und ein
induzierbares Expressionssystem eingesetzt. Knock-outs von ETP2, ETP7 und ETP9 wurden auch im
aposymbiotischen Stamm ATCC-30969 von A. deanei getestet.
In-silico-Analysen von ETP2 und ETP7 ergaben, dass beide nur bei den Strigomonadinae vorkommen,
aber selbst innerhalb dieser kleinen Gruppe sind beide Proteine nur wenig konserviert, und für ETP2
konnte keine Funktion vorhergesagt werden. Für ETP7 wurde jedoch gemäß der Phyre²-Modellierung
eine mutmaßliche Peptidoglykan (PG)-Hydrolase-Domäne vorhergesagt. Darüber hinaus wurde die
Identifizierung von Interaktionspartnern mittels Co-Immunopräzipitation getestet, um mögliche
Hinweise auf die Wirkungsweise von ETP2 und ETP7 in dem ES zu erhalten.
Um die PG-hydrolysierende Aktivität zu testen, wurde ETP7 in E. coli und Leishmania tarentolae
exprimiert und für den In-Gel-Peptidoglykan-Hydrolyse-Assay (Zymogramm) sowie durch
Trübungsabbau und Farbstofffreisetzung in Plattenlese-Assays aufgereinigt. Darüber hinaus wurde die
Fähigkeit von ETP7 zur Bindung an −Lactame, wie sie bei Penicillin-bindenden Proteinen (PBPs)
beobachtet wird, untersucht. Da alle Schritte der PG-Umstrukturierung im Intermembranraum des
Bakteriums stattfinden, muss ETP7 in der Lage sein, durch die äußere Membran des ES zu wandern.
Um dies zu überprüfen, wurde Immunogold-Transmissions-Elektronenmikroskopie an A. deanei
eingesetzt, um die subzelluläre Lokalisierung zu bestimmen.

As life of all cells is finite, cost-intense cellular division is essential for survival. Most often availability
of nutrients and habitats is limiting and inter– or intraspecific competition is unavoidable. In some
cases tightly associated consortia of organisms of different species have developed in this race for
resources by all organisms. These multi-species microbial communities can be classified by its effect
on the interactors. If one or several parties’ benefit, it is called symbiosis. On the other hand, if one
party is damaged for the benefit or another, it is called parasitism.
The longer a consortia of organisms is found in the same biome, the more adaptions occur, slowly
refining their abilities during the evolutionary arms race. The evolution of an interaction, especially in
its early steps may allow newcomers to obtain growth limiting factors. It is much easier to scavenge a
limited resource from another organism than to evolve an entire pathway for de novo synthesis,
leading to a dependence, which can become obligate for survival. Often, this is linked to predatory
behavior, either by phagocytosis-like processes or by invasion of one organism into another in the
cases of single cell organisms and death of the exploited organism is very common. In some cases the
retainment and survival of one organism inside another instead seems to be beneficial for both parties.
This process has been termed endosymbiosis and is believed to be a key element in the evolution of
eukaryotes through the acquisition of mitochondria and chloroplasts more than one billion years ago.
Interest in the research of the early steps of endosymbiosis lead to a search for organisms featuring
more recent cases of symbiont incorporation.
Two cases of unicellular organisms harboring bacterial endosymbionts (ES) have been the center of
attention in our institute: on the one hand Paulinella chromatophora with its photosynthetically active
ES of −cyanobacterial origin and on the other hand Angomonas deanei – a flagellated trypanosomatid
with a −proteobacterial ES. Genetic tractability made A. deanei a perfect candidate as a model
organism for a very young but stable endosymbiotic relationship of unknown origin. As Candidatus
Kinetoplastibacterium crithidii, the bacterial ES originates from a lineage of mainly intracellular
pathogens and trypanosomatida have not been observed yet to engulf bacteria, the ES may initially
have entered the host as pathogen. Mass spectrometric analysis by whole proteome comparison was
performed to understand the level of control, that the host has established over the ES, and revealed
only very few putative host-encoded and ES-targeted proteins, which are potential effector proteins
necessary for controlling the ES. Experimental verification of these host-encoded proteins showed that
only 7, of these so called endosymbiont targeted proteins (ETPs) can be found at or in the ES. Three
proteins, ETP2, ETP7, and ETP9 seem to be located at the site of division of the ES and during this thesis
I
particularly ETP2 and ETP7 were explored in more detail. Several attempts were made to generate
Summary
homozygous knockouts of both genes in A. deanei as well as substitution of one allele against a
resistance marker and insertion of reporter fusion protein constructs into the endogenous loci, to test
viability of fusion constructs.
To explore the function of the genes in-vivo a conditional protein stabilization system as well as a
conditional gene excision system and an inducible expression system were deployed in A. deanei.
Knock-outs of ETP2, ETP7 and ETP9 were also tested in the aposymbiotic strain ATCC-30969 of
A. deanei.
In-silico analyses of ETP2 and ETP7 identified both to be unique to the Strigomonadinae, but even
within this small group both proteins are poorly conserved and no predicted function for ETP2 could
be identified. ETP7 however was predicted to contain a putative peptidoglycan (PG) hydrolase domain
according to Phyre² modelling. Furthermore, identification of interaction partners via Co
immunoprecipitation was tested to find hinds on the mode of action of ETP2 and ETP7 in the ES.
To test PG-hydrolyzing activity, ETP7 was expressed in E. coli and Leishmania tarentolae and purified
for in-gel peptidoglycan hydrolysis assay (zymogram) and via turbidity clearing and dye release in plate
reader assays. Furthermore, the ability of ETP7 to bind to -lactams, as observed in penicillin binding
proteins (PBPs), was explored. As all steps involving PG restructuring happen in the intermembrane
space of the bacterium, ETP7 must be able to migrate through the outer membrane of the ES. To verify
this, immunogold-transmission electron microscopy of A. deanei was established, to determine the
subcellular localization.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie
Dokument erstellt am:28.03.2024
Dateien geändert am:28.03.2024
Promotionsantrag am:08.08.2023
Datum der Promotion:01.02.2024
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen