Dokument: Die Netzhaut und ihre Funktion bei neu-diagnostiziertem Diabetes mellitus - eine Querschnittsanalyse

Titel:Die Netzhaut und ihre Funktion bei neu-diagnostiziertem Diabetes mellitus - eine Querschnittsanalyse
Weiterer Titel:The Retina and its function in newly diagnosed Diabetes mellitus - a cross sectional study
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20240221-091403-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Öhlrich-Faustmann, Anna Franziska [Autor]
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Dateien vom 05.02.2024 / geändert 05.02.2024
Beitragende:Univ.- Prof. Dr. med. Guthoff, Rainer [Gutachter]
Prof. Dr. med. Icks, Andrea [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Zusammenfassung
Weltweit sind aktuell ca. 463 Mio. Menschen an Diabetes mellitus erkrankt, die Prävalenz in Deutschland liegt bei 4,7-5,6. Die Behandlung der Erkrankung erfordert 10% der globalen Gesundheitskosten.
Als resultierende Komplikationen stellt die diabetische Retinopathie die häufigste Erblindungsursache in der arbeitenden Bevölkerung der Industrienationen dar. Darüber hinaus kommt es möglicherweise zu einer Diabetes mellitus induzierten retinalen Neurodegenration, gekennzeichnet durch eine Abnahme retinaler Schichtdicken und einer reduzierten Kontrastsensitivität.
Ziel der Arbeit war es, präklinische Änderungen der Dicke bestimmter, für die Makulafunktion relevanter retinaler Schichten vor dem Auftreten einer diabetischen Retinopathie zu identifizieren, um ein besseres Verständnis der Pathophysiologie der diabetischen Retinopathie zu erlangen. Hieraus könnten sich verbesserte Früherkennungsmöglichkeiten eröffnen, um auf den weiteren Krankheitsverlauf einwirken zu können.
In einer Querschnittsstudie wurden 292 Probanden der Deutschen Diabetesstudie untersucht. 202 Patienten mit 12 Monaten Erkrankungsdauer (64 weiblich, 138 männlich, 81 mit Diabetes mellitus Typ 1, 121 mit Diabetes mellitus Typ 2) 42 Patienten mit Diabetes mellitus Typ I und Typ II wurden fünf Jahre nach Diagnosestellung analysiert. Verglichen wurden die Werte mit einer Kontrollgruppe von 48 Probanden (16 weiblich, 32 männlich)
Eine bestkorrigierte Visusmessung (BCVA), ein Mars Kontrastempfindlichkeitstest (CS), eine klinische Untersuchung einschließlich Funduskopie und eine Spektral Domänen optische Kohärenztomographie (SD-OCT) von Makula und Papille wurden durchgeführt.
Die SD-OCT-Messung erfolgte im nasalen, perizentralen Segment. Ausgewertet wurden die retinalen Gesamtschichtdicke, die retinale Nervenfaserschicht, Ganglienzellschicht sowie die Innere plexiforme Schicht jeweils des rechten Auges.
Die Datenaufbereitung erfolgte mittels Microsoft Excel, die statistische Auswertung mittels GraphPad Prism 8.0 für iMac. Bei signifikanten Ergebnissen erfolgte eine Korrektur mittels Bonferroni-Methode.
Nach einem Jahr Erkrankungsdauer konnte sowohl bei der Messung des Visus (p-Wert 0,0003), als auch bei dem Mars Kontrastempfindlichkeitstest (p-Wert 0,038) ein signifikanter Unterschied, zwischen der Patientenkohorte mit Diabetes mellitus Typ I und der gesunden
Kontrollgruppe verzeichnet werden. Nach fünf Jahren Erkrankungsdauer zeigte sich im Mars
Kontrastempfindlichkeitstest ein signifikanter Unterschied zwischen der an Diabetes mellitus Typ II Kohorte und der gesunden Kontrollgruppe (p-Wert 0,038). Keine signifikanten Ergebnisse zeigten sich im Rahmen der Auswertung der einzelnen retinalen Schichten. Morphologisch zeigte sich weder bei Typ I noch bei Typ II Diabetes mellitus ein Hinweis auf eine retinale Neurodegeneration, während verminderte Kontrastempfindlichkeit auf frühe funktionelle Defekte hinweisen können. Fehlende Effekte können auf eine Veränderung auf subzellulärer Ebene hinweisen, die nicht zu einer Veränderung der Schichtdicke führt.
Eine Neurodegeneration mit zunehmender Erkrankungsdauer kann nicht ausgeschlossen werden.

Summary

Worldwide 463 Mio. patients suffer from Diabetes mellitus, with a prevalence of 4,7-5,6% in Germany. The treatment claims 760 billion or 10% of the international health expenses.
The disease leads to macro- and microvascular complications such as the Diabetic Retinopathy which is the most common cause of blindness in the western world working adults. Also, the retinal Neurodegeneration may cause a reduction of the retinal layers and contrast sensitivity.
The objective of the thesis is the definition of preclinical alterations of retinal layers before diabetical Retinopathy is diagnosed to improve screening methods and to decelerate the progress of the disease.
In cooperation with the German Diabetes Centrum, we performed a cross-sectional study with 292 patients, 202 with a maximum of 12 months disease (64 female, 138 male, 81 Diabetes mellitus type I, 121 Diabetes mellitus type II) 42 patients with a disease duration of five years and compared those with 48 patients (16 female, 32 male) in a healthy control group.
We performed a best-corrected visual acuity Test (BCVA), a Mars contrast sensitivity test and a Spectral-domain optical coherence tomography (SD-OCT) in the nasal, pericentral field. While all retinal layers were measured, we only included the results of the retinal nerve fiber layer, ganglion cell layer and inner plexiform layer and the retinal total layer thickness in this thesis as those are the layers early changes in a diabetic retinopathy are expected. The tests were performed on the right eye only. The analysis was carried out in Microsoft Excel and the statistical analysis on GraphPadPrism 8.0 for iMac. Significant results were adjusted by the Bonferroni method.
The results showed a significant difference in Mars contrast sensitivity test (p-value 0,038) and and visual acuity (p-value 0,0003) after one year between Diabetes mellitus type I and the healthy control group.
We did however not find any significant results concerning the individual retinal layers.
The results suggest early functional impairment whereas the significant better visual acuity after one year disease in Diabetes mellitus type I can be explained by their young age. The missing significant effects might be since very early retinal changes only occur on a subcellular level or that the short duration of the primarily disease diabetes mellitus was too short for significant changes to occur.
In the moment Neurodegeneration with an increased disease duration cannot be ruled out.
Lizenz:Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:21.02.2024
Dateien geändert am:21.02.2024
Promotionsantrag am:08.08.2023
Datum der Promotion:30.01.2024
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